Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Extreme Angstattacken

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Extreme Angstattacken

Luna111

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Hallo :-( Ich dachte eigentl. es geht vvorüber mit viel Verständnis und Erklärungen, aber nach 8 Wochen bin ich seelisch und körperlich k.o. Mein Sohn ist 7 Jahre alt und hat gerade die 1. Klasse hinter sich. Er entwickelt sich vollkommen normal, ist super in der Schule die ihm viel Spaß macht, er hat viele Freunde und ist beliebt - wären nicht die Angstzustände, völlig unauffällig. Der Kasus Knacksus ereignete sich vor 8 Wochen. Er war mit 2 weiteren Schulkameraden bei einem Freund eingeladen und Nachmittags haben sie sich einen Film angesehen. Edward mit den Scherenhänden (FSK 6 - aber selbst ich find den gruselig). Ich kann es nicht ungeschehen machen, es ist passiert und von diesem Tag an hat sich Fabians Verhalten in vielen Situationen drastisch verändert. Er sagte mir sofort, dass und wovor er Angst hat. Ich habe vieles versucht. Ich habe ihm erklärt und gezeigt wie die maske zum Film entsteht. Ich habe ihm den Schauspieler im Original und in lustigen Rollen gezeigt. Ich habe mit ihm generell viel über die Entstehung von Filmen gesprochen. Er hat jede Nacht Alpträume und möchte nicht alleine schlafen. Wenn wir nebendran liegen, liegt er regelrecht auf uns drauf und verkeilt sich mit Händen und Füßen krampfartig in uns, damit er sicher geht wir gehen nicht. Tagsüber bemerkt man dann nichts, wenn jemand da ist. Er geht mit Freunden in sein Zimmer etc. Allein betritt er auch tagsüber kein anderes Zimmer mehr alleine. Er wechselt das Stockwerk oder die Räume nur in Begleitung. Die Angst ist auch echt, das habe ich an vielen Suituationen getestet und bemerkt. Er schiebt sie nicht vor als "Werkzeug". Wenn er z.B. nach oben geht drückt er sich arg an die Wand und blickt zurück ob wir ihm folgen. Wenn er doch mal was holt fällt er auf dem Rückweg fast die Treppen runter weil er so schnell macht, es könnte ja was hinter ihm her sein.... Durch den mangelnden Schlaf reagiert man leider inzwischen nicht mehr so schulbuchmäßig wie wahrsch. erforderlich. Ehrlich gesagt kann ich gerade nicht mehr. Die permanente Enge erdrückt mich im Moment geradezu. Es fällt mir immer schwerer ein dauerhaftes Verständinis aufzubringen. Bzw. das Verständnis ist da, aber die Umsetzung funktioniert nicht mehr. Ich habe gerade keine Ideen mehr - vieleicht können sie mir ja was raten?! Lieben Dank Luna


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Hallo Luna Bitte bestätigen Sie Ihrem Sohn erneut, dass er ja schon genau weiß: Sie lassen ihn NIEMALS alleine mit seiner Angst! Da er aber kein Baby mehr ist, kann er durchaus in einem eigenen Bett schlafen, das vorübergehend auch mit in Ihrem Schlafzimmer steht! Möchte er nicht alleine in ein Zimmer, in ein anderes Stockwerk o.Ä. gehen, begleiten Sie ihn nach Möglichkeit solange, bis er "sich mal vergisst" und alleine geht, was hoffentlich zunehmend häufiger der Fall sein wird. Hat er auch schon mal selbst eine Maske basteln und Ihnen ein (Kasperle-)Theater-Stück vorspielen dürfen? Halten diese Ängste noch länger als weitere 4 Wochen an, empfehle ich Ihnen mit dem behandelnden Kinderarzt über eine evtl. Angsttherapie nachzudenken. Liebe Grüße und: bis bald?


Luna111

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Vielen lieben Dank für Ihre Antwort Einiges hat mir viel gebracht! Wir werden das schon in Griff bekommen! Mit viel Zeit .... Meine Freundin hat ihm mal ein Érzählmirwasstofftier genäht, mit Reißverschluß. Da kann er Wünsche und Sorgen auf einen Zettel schreiben und reinstecken. Dann bekommt er immer am nächsten Tag eine Antwort (die ich formuliere). Heute war nach langer Zeit ein Zettel drin: ICH WILL KEINE ANGST MER HABEN. ....... Ich werde mir heut viel Zeit nehmen und eine Antwort formulieren, dass jeder Mensch auch Erwachsene Angst haben und mir eine lustige Geschichte überlegen, wovor das Erzählmirwas selbst Angst hat und schreien, dass er die Angst nicht zu seinem Chef werden lassen soll, sondern er der Chef von der Angst ist. Irgendwie so?!....


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