Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Essgebaren von 2,5jährigem

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Essgebaren von 2,5jährigem

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, unser Quirl (2,5) nervt uns langsam doch ziemlich mit seinem Essgebaren. Beispiel Frühstück: Da er sich nichts mehr machen lässt und er bereits seit er zwei Jahre alt ist "Messergewalt" hat, macht er sich selbst ein Brot mit Frischkäse. Da schmiert er dann noch Leberwurst drauf, und zum Schluß natürlich Marmelade oder Honig. Natürlich isst er das nicht, entweder hoppst er stattdessen auf der Bank rum, versucht weitere Zutaten für sein Supersandwich zu ergattern, und wenn er diese verwehrt bekommt, lässt er sich dramatisch halb auf den Tisch sinken oder beisst buchstäblich in die Tischkante. Irgendwann geht er dann um den Tisch herum und will bei den Großen (Vater, Opa oder ich), abbeißen. Sein eigenes Brot rührt er nicht an. Wenn wir ihm sagen, er bekommt nur was von uns (oder was anderes vom Tisch), wenn er sein eigenes Brot erst mal auf isst (oder die diversen gehorteten Zutaten, Salamiecken, Käsecken etc), schmießt er sich Verzwieflung demonstrierend auf den Boden und befindet die Welt für grausam und ungerechet *ironieoff* Mittags sieht das eigentlich ähnlich aus, es ist aber besser, nicht so ausgeprägt. Abends die gleiche Show wir morgend, nur ausgeprägter, weil dann auch müde oder überdreht. Haben Sie irgendwelche Tipps? Danke!! Sandra


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Hallo Sandra Wie in nahezu allen Bereichen erwartet Ihr Sohn auch während der Mahlzeiten ein begründetes Setzen von Grenzen und Regeln, sowie deren konsequentes Einhalten. Informieren Sie ihn gelassen und liebevoll, aber auch bestimmt darüber, dass ein Brotbelag durchaus genügt und weisen Sie ihn genauso liebevoll darauf hin, dass Sie sein Frühstück oder Abendbrot als beendet betrachten, wenn er sich ausschließlich auf`s Schmieren und Belegen konzentriert, denn dann scheint er keinen Hunger zu haben, sondern lieber spielen zu wollen. Nach 1 bis max. 2 Ermahnungen setzen Sie ihn dann konsequent vor seine Spielkiste o.Ä. Verhungern wird er sicher nicht gleich, wenn er mal eine Mahlzeit auslässt; dafür wird er aber recht schnell erkennen, dass begründete Grenzen und Regeln auch von ihm einzuhalten sind. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Sandra, es klingt so, als sei Dein Sohnemann von der Vielfalt der Möglichkeiten überfordert. Das Brotschmieren ist für ihn ein Spiel geworden, das gar nichts mehr mit Nahrungsaufnahme zu tun hat. Frag ihn am Anfang der Mahlzeit genau, was er aufs Brot haben möchte, er muss sich für EINE Sache entscheiden. Etwas anderes gibt es nicht, auch nicht Abbeißen bei anderen Familienmitgliedern. Geschrei und dramatische Auftritte sollten für ihn keinen Erfolg haben, sonst wird er damit nicht aufhören. Ich würde das zum Beispiel mit einer kurzen Auszeit (Flur) quittieren, was natürlich vorher einmal als Warnung angekündigt werden muss. Hier musst Du konsequent sein, finde ich, wenn Du immer nur meckerst, ermahnst oder drohst, wird es nicht besser werden. Euer Sohn benutzt momentan offensichtlich die Mahlzeiten, um seine Grenzen zu überschreiten und Aufmerksamkeit zu erzielen - und zwar sehr erfolgreich. Ich finde, es ist EURE Aufgabe, den Ablauf der Mahlzeit zu bestimmen, NICHT seine. Nimm das Zepter wieder selbst in die Hand und setz Dich durch. Es hört sich an, als ob Dein Sohn förmlich danach schreit, Grenzen gesetzt zu bekommen, denn die brauchen Kinder, um sich sicher zu fühlen! Liebe Grüße, Gaby


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