Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Es ist passiert... (gerne an alle)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Es ist passiert... (gerne an alle)

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Liebe Frau Schuster und an alle anderen Leser! Ich habe meiner vierjährigen Tochter heute den Hintern versohlt und sterbe fast vor schlechtem Gewissen. Das ist genau das, was ich nie tun wollte. Ich weiß, dass das falsch war. :-( Wir waren jetzt alle krank, mein Mann, meine Tochter und ich und hockten eine Woche genervt aufeinander. Meine Tochter ist in letzter Zeit schwierig, nie kann ich ihr was recht machen, sie akzeptiert einfach kein Nein, nörgelt ständig rum. Nun hat sie die Angewohnheit, zu brüllen, was das Zeug hält und vor Wut alles durch die Gegend zu schmeissen. Sie quengelt und provoziert auch ständig, wenn was nicht nach ihrer Nase läuft, verlangt ständig ungeteilte Aufmerksamkeit, die wir ihr aber nicht immer geben können. Sie hängt ständig bei mir und will irgendwas. Das macht mich fast wahnsinnig. Nun ist sie heute vollkommen ausgerastet und brüllte schrill das ganze Haus zusammen. Ich habe ihr daraufhin den Po gehauen. Natürlich fing sie dann erst recht an zu schreien. Dass schlimme ist, sie macht trotzdem weiter. Wenn ich ruhig bleibe, bringt nichts, wenn ich ihr den Po haue, auch nichts, wenn ich ihr alles erkläre, auch nichts. Sie provoziert mich aufs äußerste, grinste mich frech an, als ich mich später bei ihr entschuldigte. Sie hörte mir gar nicht zu, unterbricht mich immerzu und fragt, ob sie das nun Eis haben kann, das sie vor dem Po hauen mit aller Macht wollte. Dann macht sie wieder den gleichen Quatsch. Ich komme nicht an sie ran, ich renne gegen eine Wand. Heute habe ich auch versucht mit ihr Plätzchen zu backen. Unmöglich. Sie quengelt sofort los, wenn was nicht so klappt und ich werde immer ungeduldiger und wütender. Immerzu hör ich "Ich kaaaann daasss niiiicht". Das sagt sie in vielen Dingen, obwohl sie einiges gut kann. Nie versucht sie was selbst, immer muss ich ihr erst was vormachen. Ich soll ihr einen Löwen malen, sie kann das ja nicht. Ich sage, versuche es doch mal, nee, macht sie nicht, ICH soll ihn Malen, weil SIE es ja nicht kann. Ich frage mich wirklich, was ich falsch mache. Nun habe ich Angst, dass ich ihr das Selbstbewusstsein nehme, wenn auch unbewusst. Ich lobe sie immer, sage ihr jeden Tag, dass ich sie liebe und das sie ein tolles Mädchen ist und ich schmuse auch oft mit ihr. Aber ich denke mal, dass ich auch oft das Gegenteil sage, wenn ich wütend bin. Ich sage z.B., dass sie mich aufregt, sie wie ein Baby schreit, man mit ihr nichts machen kann, dass sie spinnt. Sie scheint nur das Letztere zu hören, aber nicht, dass ich sie auch regelmäßig lobe. Ach, ich bin mit meinem Latein am Ende. Im Kindergarten ist sie übrigens sehr schüchtern und das liebste Kind der Welt. Sie macht alles mit und laut Erzieherin gibt es keine Probleme, sie wäre ein braves Mädchen und würde viel helfen. Auch beim Kuchen backen hätte es keine Probleme gegeben. Ich weiß, dass ich den Fehler bei mir suchen soll. Wie soll ich mich ändern, wenn meine Tochter es mir doch so schwer macht, harmonisch mit ihr umzugehen? Ich liebe sie wirklich sehr, aber die Wut auf sie ist oft genauso groß. Es gibt es echt Phasen, wo ich glaube, sie ist mir überlegen. Oft handel ich aus dem schlechten Gewissen heraus, was sie wahrscheinlich merkt. Sie will jegliche Art von Aufmerkamkeit, ob gute oder schlecht. Was kann ich noch machen? Ich wünsche mir, dass sie später ein selbstbewusster und glücklicher Mensch wird. Mit dem Hinternversohlen habe ich wenig dafür getan...:-( Danke fürs lesen!


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Hallo Ratsuchende Zunächst einmal möchte auch ich Sie bitten, sich für das Hauen bei ihr zu entschuldigen, während Sie ihr gleichzeitig mitteilen, warum Ihre Nerven mit Ihnen durchgegangen sind. Damit so Etwas nicht wieder vorkommt, werden Sie BEIDE sich Etwas überlegen müssen, wie Sie jeweils die Wut rauslassen können, ohne einem Anderen auf die Nerven zu gehen. Meint Ihre Tochter, Etwas nicht zu können, obwohl Sie genau wissen, dass sie es kann, reagieren Sie mit einem gleichgültigen: "Dann kannst du es eben nicht machen. Mir macht`s aber viel Spaß, auch wenn mir nicht Alles gleich gut gelingen wird." Halten auch Sie sich nach Möglichkeit an einmal gemachte Aussagen, die Sie auch begründen. Haben Sie ihr ein Eis nach dem Mittagessen versprochen, kann sie es gerne bekommen, aber nur nach dem Essen, damit sie nicht schon vorher satt ist (Basta!). Quengelt Ihre Tochter dann herum, um Sie evtl. doch umzustimmen, informieren Sie sie, dass Sie sich an einmal Gesagtes nach Möglichkeit immer halten, dass Ihnen das unnötige Quengeln auf die Nerven geht und dass sie dann doch lieber in ihr Zimmer gehen sollte, wo sie ungestört weiter quengeln oder aber ihre Wut erst einmal rauslassen kann. Sonntägliche Grüße und: bis bald?


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Hallo das du ein schelchtes Gewissen hast ist ja son mal ein gutes Zeichen, das so was nciht wieder vorkommt. Deine Tochter sucht Grenzen, das ist normal, Ich habe solche Brüll fasen auch hinter mir! SIe hat auch ein Nein nciht akzeptiert, ich habe Ihr alternative vor geschlagen, und wenn sie diese Ablehnte, habe ich gesagt, wenn ich mit der Wäsche aufhängen fertig bin, werde ich mit Ihr was spielen. Ihr gesagt sie soll shcon mal Stifte und Papier breit machen, die Karten sortieren, oder das Memori aufstellen.. Wenn sie für Schockolade oder Eis gefragt hat, habe ich mir ein Trik angeeignet, ich sagte Nicht NEIN!!! sondern ja,darfst du haben, nach dem Mittagessen , als Nachtisch, oder nach dem Ausruhn, kannst es dir aussuchen.. oder Ja, aber für Heute wars genug , darst dann Morgen nach dem KIGA was haben! Auch wenn sie da Brüllte, ich lies sie ausbrüllen, und wenn sie sich beruhigt hatte, rdete ich mit Ihr, daß sie es ja bekommt, aber zu einer angemessen Zeit. Ich sagte Ihr auch sie könne sich ins Zimmer beruhigen gehn, und später runter kommen, aber ich brauche meine Ruhe, wenn sie da unten brüllen will gehe ich in Mein Zimmer, und warte bis sie stille sei! Ich zog das ganze Durch, war eine Schwierige Zeit, aber jetz klappt das wunderbar. ES lohnt sich es durzustehn, braucht Enerige, und ist nicht einfach , aber es ist sich die Mühe wert, zu kämpfen. Wenn sie dan mal wissen ,das dies auch durchgezogen wird, was gesagt wurde spielt sich das ein! LG silvia


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Danke für die guten Tipps Sylvia! Das mit dem "auf später vertrösten" macht aber alles noch schlimmer. Was bei deinem Kind anscheinend funktioniert, führt bei meiner Tochter zu einer Flut von immer den gleichen Fragen. Wenn ich ihr z.B. sage, du bekommst das Eis nach dem Mittagessen, hat sie bis nach dem Mittagessen kein anderes Thema mehr und kann sie auf nichts anderes mehr konzentrieren. Sie fragt dann unablässig danach, immer wieder, erinnnert mich im Minutentakt daran, dass ich ihr nach dem Essen doch das Eis versprochen habe. Einmal wollte sie unbedingt zur Oma,und ich sagte, dass wir sie morgen Nachmittag besuchen. Ab da hatte ich keien ruhige Minute mehr, weil sie mich ständig daran erinnerte und fragte. Dieses Kind bringt mich damit wirklich noch zur Verzweiflung.


Mitglied inaktiv

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also erst mal finde ich es toll von dir das du den mut hast dir fehler einzugestehen.also erstens du darfst deiner tochter gegenüber kein schlechtes gewissen haben...sie wird es merken, das einzige was du machen kannst ist dich entschuldigen .....aber nicht wehmütig werden !!!!!!!!!!mit ihr darüber reden was passiert ist udn wie es so weit kommen konnte , vielleicht lernt sie daraus sich anders zu verhalten . 2. sie lernt ERWACHSENE dürfen auch fehler machen und können sich entschuldigen. ich will damit sagen, jeder macht fehler und das ist gut so und sterbe nicht vor mitleid und angst deine tochter könne dir nicht verzeiehen. du hast sie gehauhen, es tut dir leid und PUNKT!!!! die eisgeschichte würde ich so laufen lassen: wenn sie tausend mal sagt mama ich bekomme dann ein eis etc......würde ich zweimal JA sagen , beim dritten mal.......so, ich habe jetzt zweimal JA gesagt du bekommst eins und du weisst , was ich sage halte ich ein, aber wenn du jetzt noch einmal fragst , dann bekommst du kein eis!und das MUSST du konsequent durchziehen.-auf die oma hat sie sich bestimmt so dolle gefreut , sage ihr solche dinge doch am besten erst kurz bevor sie eintreffen......z:B so: ach ja, deine freundin kommt gleich oder so : ich habe eine überraschung wir fahren zur oma. so ersparst du dir das ewige gefrage.ich glaube dir das es ne harte trotzzeit ist ABER du bist die mutter, du sagst was DU willst und es wird nicht über alles diskutiert mit kindern......in manches dingen hat ein kind einfach nicht mitzubestimmen, denn kinder müssen grenzen erfahren und wissen auch nicht immer was gut oder nicht gut für sie ist und sie müssen auch lernen das ELTERN auch mal ruhe phasen brauchen. versuch ihr die dinge EINMAL zu erklären und dann garnicht mehr auf nervereien einzugehen. lieben gruss* puh das war viel. aber kopf hoch es kommen bessere zeiten :O)


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