Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

erziehungsprobleme

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: erziehungsprobleme

Mitglied inaktiv

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hallo, ich habe einen sohn von sechs jahren mit dem ich richtig heftige probleme habe. er hört nicht was ich ihm sage, ist nur am rumschreien und schmeisst auch die gegnstände wie stühle oder andere sachen durch die gegend. ich habe echt alles versucht. strafen akzeptiert er nur selten. es ist nicht so das ich mit meinem sohn nichts machen würde. wir spielen und schmusen auch oft. ich muss dazu sagen das ich noch einen sohn habe der jetzt 18 monate alt ist und der muss schon ganz schön unter seinem grossen bruder leiden. das ging schon so weit das mein grosser ihn gewürgt hat weil er wütend auf mich war. ich weiß einfach nicht mehr weiter. ich war schon beim jugendamt, aber die sagen nur das er ein aufgeweckter junge ist, aber die sind ja nicht 24 std. mit ihm alleine. mein grosser ist schon anstrengend seit er zwei jahre alt ist, also liegt es nicht daran das sein bruder auf die welt gekommen ist. bitte geben sie mir einen tipp was ich noch tun kann. ich weiß einfach nicht mehr weiter.


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Hallo Ratsuchende Zunächst wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein gesundes, zufriedenes: gutes Neues Jahr! Haben Sie schon mal versucht, nicht das Fehlverhalten Ihres Sohnes vorrangig zu sehen, sondern sein Können, seine Selbständigkeit, seine Hilfsbereitschaft,... und ihn dafür verstärkt zu loben? Ihrer Beschreibung nach fühlt er sich unverstanden und nicht akzeptiert, wenn Sie auch hin und wieder mit ihm schmusen. Zeigen Sie ihm, wie stolz Sie auf Ihren "Großen" sind, ohne ihn aber als Babysitter einzusetzen oder häufig um Rücksichtnahme zu bitten, was er mit 6 Jahren noch nicht gelernt hat und auch nicht kann. In konkreter Situation, wenn er wütend mit Gegenständen herumwirft, schimpfen Sie mal nicht, sondern zeigen Sie Verständnis für seine verärgerte Stimmung, nehmen Sie ihn liebevoll in den Arm und überlegen Sie gemeinsam, wie der vorangegangene Konflikt friedlich und angemessen lösbar ist. Das Konzept von "Starke Eltern - Starke Kinder" kann ich ebenfalls unterstützen. Gleichzeitig empfehle ich Ihnen den leider nicht ganz preiswerten Film: "Wege aus der Brüllfalle": http://www.wege-aus-der-bruellfalle.de/warum_dieser_film.php Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, Du betonst, wie schlimm die Aggressionen des Großen für Deinen kleinen Sohn sind. Du musst aber auch bedenken, wie schwer der Große es mit seiner (natürlichen und unvermeidlichen) Eifersucht auf den Kleinen hat. Um das miese Gefühl zu verstehen, das große Geschwister hier befällt, schlagen Kinderpsychologen folgendes Gedankenexperiment vor: Stell Dir vor, Dein Mann kommt nach Hause und hat eine 20jährige, superschlanke und todschicke Blondine dabei. Dein Mann grinst Dich freundlich an und sagt: "Guck mal, Schatzi, diese total nette und goldige Frau wohnt ab heute mit bei uns. Freust Du Dich auch? Ihr werdet Euch bestimmt toll verstehen!" Das Gefühl, das Du nun hättest, ist vergleichbar mit dem eines größeren Geschwisters, wenn ein Kleines einzieht, das alle so "lieb und niedlich" finden, das das Gros der Aufmerksamkeit auf sich zieht, dem Mama plötzlich einen Riesenteil ihrer Liebe und Zeit gibt usw. Natürlich ist es normal, Geschwister zu bekommen, und die Großen lieben die Kleinen auch. Trotzdem tut Eifersucht tief im Bauch richtig doll weh. Und wenn die Eltern den Großen in seinem Unglücklichsein nicht verstehen, sondern schimpfen und strafen, dann wird das Gefühl, weniger liebenswert als der Kleine zu sein, noch elender. Ich hab' auch zwei Kinder (8 und 2) und liebe natürlich beide Kinder gleich doll, ohne eines zu bevorzugen, und das geht Dir bestimmt auch so. Trotzdem hat das ältere Kind meist dennoch das Gefühl, dass es so ist. Die Großen sind da sehr empfindlich und haben es gar nicht so leicht. Weil die Situation etwas eingefahren zu sein scheint, würde ich einfach mal einen Elternkurs machen. Sehr gut ist der Kurs "Starke Eltern - starke Kinder", den der Kinderschutzbund anbietet. So ein Kurs hilft, im Alltag neue Muster zu entwickeln und aus dem Teufelskreis aus Frust, Schimpfen, Strafen und neuer Aggression des Älteren herauszukommen. Was allein und ohne Hilfe von außen ja manchmal schwierig ist. Grüßle und alles Gute für (ein entspannteres Jahr) 2008, Bonnie


Mitglied inaktiv

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danke für deine antwort. klar verstehe ich meinen grossen das er eifersüchtig auf den kleinen ist, aber er ist nicht erst so geworden als sein bruder auf die welt kam. fabian ist schon immer schwierig gewesen. das hat mit zwei jahren schon angefangen das er aggressiv wurde und sich einfach nicht unterordnen kann. er hat im kiga schon kinder die nase blutig geschlagen, einfach nur weil sie ihn genervt haben, und das ist schon nicht mehr so toll. ich würde ihn so gerne verstehen warum er so ist. schlimm für mich ist halt wenn er zusammenbricht und anfängt zu weinen und zu mir sagt §mama hilf mir, ich will so nicht sein aber ich kann nicht anders". das tut mir so schrecklich weh und ich kann ihm nicht helfen. er weiß das er fehler macht, kann aber nicht aus seiner haut und vertraut darauf das ich ihm helfe.


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