Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, hinter dem Betreff verbirgt sich eine vielleicht etwas ungewoehnliche Frage. Meine Tochter (17 Monate) hat noch nie in ihrem Leben (Kristall-)Zucker oder Zuckerhaltiges gegessen. Das liegt einfach daran, dass ich selbst Industriezucker nicht vertrage und wenig (mit Fruchtdicksaft) suesse. Ich habe ihre Nahrung von Anfang an selbst gekocht, und "suesse" Griessbrei etc. nach wie vor nur mit frischem Obst oder Kompott. Sie liebt Obst in jeder Form, isst auch gerne ihr Dinkeltoast mit Mandelmus und zuckerfreier Marmelade und ist ansonsten total gluecklich, wenn ich ihr eine trockene Dinkelstange in die Hand druecke, waehrend ihre (amerikanischen) Freunde Cookies en masse verdruecken. Ich habe ihr erklaert, dass sie diese Cookies nicht essen kann (allerdings aus anderen Gruenden: Wegen Allergieprophylaxe vermeiden wir noch Weizen und Eier), und sie verlangt auch nicht danach. Nun koennte ich ja gluecklich sein, dass meine Tochter so gesund isst, und das bin ich auch, aber ich mache mir doch Gedanken, ob ich sie damit nicht zum "Zuckermonster" erziehe. Denn oft haben ja Dinge, die man Kindern vorenthaelt, besondere Anziehungskraft. Es ist andererseits auch nicht so, dass ich ihr Zucker verbieten wuerde. Als wir neulich bei Freunden zum Essen eingeladen waren, hatten die extra fuer Amanda einen Nachtisch kreiert aus Mascarpone, Blaubeeren, Zucker und Vanille. Den habe ich ihr natuerlich gegeben (das heisst, meine Aussage oben entpuppt sich als Uebertreibung: Sie hat also einmal in ihrem Leben Zuckerhaltiges gegessen :-)). Sie hat ihn auch gerne gegessen, aber ohne ungewoehnliche Begeisterung - sie haette vermutlich genauso gerne die Blaubeeren pur gegessen. Ich bin mir unsicher, ob ich hier beim Thema Zucker der goldenen Regel "Alles im gesunden Mass" folgen soll. Wenn ich ehrlich bin, widerstrebt es mir ein wenig, ihr einfach Zucker unterzumischen oder z.B. zuckerhaltige Kekse zu kaufen, wenn sie bislang danach nicht verlangt und ohne zufrieden ist. Was meinen Sie: Besteht die Gefahr, dass sie nur noch nach Zucker verlangt, wenn sie einmal auf den Geschmack gekommen ist, als Kompensation zu ihrer industriezuckerfreien Zeit sozusagen? Liebe Gruesse aus New York, Sabine
Christiane Schuster
Hallo Sabine Ihrer Namensvetterin kann ich nur beipflichten: solange, wie Sie nicht den Wunsch Ihrer Tochter nach etwas Süßem unterdrücken, wird sie auch nicht zum "Zucker-Junkie" avancieren! Hat sie irgendwann mal ein übertriebenes Verlangen nach Süßem, werden Sie ihr auch schon erklären können, dass selbst in Früchten Fruchtzucker enthalten ist und dass ein Zuviel an Zucker viele Schäden anrichten kann, sodass Sie das zusätzliche Süße evtl. auf den Nachtisch oder besondere Anlässe beschränken möchten (und werden). Bleiben Sie Ihrer Vorstellung von Ernährungs-Erziehung treu und handeln Sie weiterhin so wie bisher. Liebe Grüße aus Olpe (Sauerland)
Mitglied inaktiv
Hallo Namensvetterin ;-)! Ich finde, du machst das genau richtig! Solange sie nicht danach verlangt, wird es ihr auch nicht abgehen. Und wenn sie einmal selbst nach Süßigkeiten fragt, ist sie alt genug, daß du ihr erklären kannst, daß diese etwas besonderes sind und es sie deshalb nicht immer gibt. Eine kleine "Gefahr" sehe ich nur, wenn man den Kindern auch Süßes komplett verweigert, wenn sie selbst danach fragen, weil sie es bei anderen sehen. Denn dann kann es sein, daß sie es heimlich essen (bei Freunden, im Kindergarten), und man dann die Menge nicht mehr kontrollieren kann. Wie gesagt: Wenn es soweit ist, verstehen die Kleinen schon ganz gut, daß Süßigkeiten was Besonderes sind, und nicht zur täglichen Ernährung gehören. Also, wie gesagt: Ich finde, du machst das genau richtig! Liebe Grüße aus Wien nach New York!
Mitglied inaktiv
Meine Tochter (16Monate) hat auch schon ab und zu Schokolade bekommen. Sie freut sich jedesmal wie eine Schneekönigin darüber, eben, weil sie es nicht täglich bekommt. Auch mein Sohn (9 Jahre) darf natürlich naschen. Aber bei ihm hab ich es auch so gemacht, ihm zu erklären, daß zuviel Naschen nicht gesund ist. Und ich muß sagen, das Verlangen nach Süßem hält sich wirklich in Grenzen bei ihm. Und so werde ich es bei meiner Tochter auch machen. Der Mittelweg ist immer noch der beste, finde ich: Zuviel ist ungesund, aber ganz verbieten sollte man es auch nicht.
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