Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster! Mein Sohn Yannick ist im August 3 Jahre alt geworden. Er ist lebhaft - ein richtiger Michel von Lönneberga ;-) Wir hatten eine Phase, in der Frustrationen sich ihr Ventil in körperlichen Übergriffen gesucht haben (Schlagen, Treten, Beissen) - diese Zeiten sind vorbei. Er setzt sich nun nur noch zur Wehr - was ich auch in Ordnung finde. Hand in Hand mit dem Nachlassen der Agressionen tauchten aber Drohungen auf, die jetzt wirklich massiv sind. Anfänglich hiess es: Wenn Du nicht das und das machst, dann hau ich Dich! Für mich war das so etwas wie eine Abstraktion... Und daher nachvollziehbar. Diese Drohungen wurden aber in den letzten 3 Wochen wirklich massiv *grusel* "dann mach ich dein bügelbrett kaputt!" oder "dann säg ich dir die hand ab!" oder "dann sperr ich dich aus!" oder "dann tu ich deinen kopf runter!" Ich finde einfach, dass das so schrecklich klingt - also ob wir tagtäglich seine Sachen zerstören würden - oder ihn ein- / aussperren - oder körperlich misshandeln. All das ist noch NIE passiert - und ich kann mir nicht erklären wie er darauf kommt... Ich habe schon mit Yannicks Tagesmama das Problem besprochen (er ist allerdings seit ein paar Tagen im Kindergarten - aber das Problem besteht ja schon länger, so dass ich damit keinen Zusammenhang sehe). Die Tagesmama konnte mir berichten, dass sie sich sehr geärgert hat, als Yanni zum wiederholten Mal mit einem Puzzle ihrer Tochter rumgebolzt hat - und dabei einige Teile drauf gingen. Sie hat ihn dann beiseite genommen und ihm gesagt, sie möchte nicht, dass er Lenis Puzzles kaputt macht - denn er wäre ja auch ganz schrecklich traurig, wenn sie zu uns käme und seine Spielsachen kaputt machen würde... Nach ihrer Auskunft hat ihn das schwer beeindruckt - aber wie um alles in der Welt kommt er auf den Gedanken, uns einen Arm abzusägen? *schauder* Im übrigen hat er festgestellt, dass vor allem andere Kinder sehr bestürzt auf seine Drohungen reagieren - und weinen, was ihm wohl irgendwie Macht verleiht... Ich bin jetzt dazu übergegangen, nach so eine Drohung laut, bestimmt und ganz deutlich zu sagen: "Nein - das machst du nicht!" Dabei halte ich ihn meist am Oberarm leicht fest - weil ich gute Erfahrungen gemacht haben, das Körperkontakt bei eindringlichen Dingen helfen kann... Ich versuche auch, ihm eine andere Ausdrucksmöglichkeit für seinen Zorn zu geben und frage ihn z.B. "Mensch - jetzt bist Du aber echt sauer?" oder "Du findest das gemein gel?" Oft kommt dann auch ein verbaler Ausbruch, dass das alles unfair ist - und er aber doch will und nun einfach STINKESAUER ist... Das finde ich absolut in Ordnung und auch irgendwie angemessen - aber diese Drohungen machen mir schwer zu schaffen - ehrlich gesagt auch - weil es bei fremden einfach einen fürchterlichen eindruck hinterlässt.. Zu welchem Verhalten können sie mir raten? Was kann dahinter stecken? Halten sie es für mich möglich, dass es eine Art Abstraktion der körperlichen Agression ist? Mir kommt es auch so vor, als hätte er vom Kopf her einen Sprung gemacht, der es ihm erlaubt, diese "wenn dies und das - dann jenes" - konstruktionen zu durchschauen... Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihre Mühen hier im Forum, Sybillerl
Christiane Schuster
Hallo Sybillerl Obwohl phantasie-reiche, unverstandene Aussprüche bei verärgerten 3-Jährigen, die zudem ihre ersten Tage im Kiga verbringen, durchaus zur Tagesordnung gehören, um vermeintlich auf diese Weise mitteilen zu müssen, dass man ja nun "groß und stark" ist, vermute ich, dass Ihr Sohn für ihn ungeeignete Zeitschriften oder Fernseh-Stücke angeschaut hat. Reagieren Sie in jedem Fall äußerst gelassen und antworten Sie ihm in Etwa : "Machst du mein Bügelbrett kaputt, werde ich deine Anziehsachen, die Bettwäsche usw. auch nicht mehr bügeln können, sodass du dich schämen wirst, ständig zerknautscht herumzulaufen und vielleicht auch ausgelacht oder gemieden zu werden." " Sperrst du mich aus, wird es Niemanden geben, der dir beim Anziehen hilft, das Essen kocht..." "Die Hände werden höchstens mal von ganz, ganz bösen Verbrechern abgesägt, die nicht darüber nachdenken können, dass sie dann ins Gefängnis kommen und du kannst doch denken oder?-" Anschließend fragen Sie ihn, ob er nur deshalb so Etwas sagt, weil er wütend ist, um ihm dann eine Alternative zum Abreagieren vorzuschlagen. Liebe Grüße und: bis bald?
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