Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Erpressung durch 2,5 Jährige???

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Frage: Erpressung durch 2,5 Jährige???

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt, geht zur Zeit vier Tage die Woche zu einer Tagesmutter (ist nur kurzzeitig so häufig, da ich kurz vor meinen mündlichen Prüfungen stehe; zuvor ein bis zwei Tage) und legt in letzter Zeit ein recht merkwürdiges Verhalten an den Tag. Wenn Papi sie zur Tamu bringt, läuft alles glatt - kein Theater. Wenn ich sie bringe, bricht eine Katastrophe aus: Sie schreit dort wie am Spieß, klammert sich an mich, schlägt um sich, usw. Die Tamu ist der Überzeugung, ich solle einfach gehen (was ich natürlich nicht kann!), da unser Monster mich "erpressen" würde. Zunächst habe ich mich über diesen Ausspruch unheimlich geärgert (und dies auch kund getan), aber langsam kommen mir Zweifel. Unsere Tochter kündigt diese "Entgleiser" nun im Vorfeld an: "Mami, wenn Du mich bringst, mache ich Theater!" Auf die Frage, warum, meinte sie nur: "Weil ich lieber bei Dir bleiben will!" Alles Erklären hilft nicht, sie bleibt dabei. Eine Zeit lang haben wir es nun vermieden, dass ich sie bringe. Allerdings wird es im Kommenden Monat drei Tage geben, wo dies unausweichlich sein wird (mein Mann ist nicht da). Wie können wir das Problem handeln? Und ist ihr Theater wirklich Ausdruck von Verlassensängsten (warum dann nur bei mir???)? Vielen Dank im voraus, Syna


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Hallo Syna Da Ihre Tochter beim Vater nicht dieses "Theater" veranstaltet, wird sie mit 2 1/2 Jahren genau wissen, dass Sie leichter nachgeben als Ihr Mann.- (Diese Tatsache ist nicht unbedingt negativ zu sehen, da sie in vielen Situationen ausgleichend wirkt) Kündigt sie nun ihre "Entgleiser" im Vorfeld an, sollten sie ihr gelassen antworten, dass sie genau weiß, warum sie bei der Tamu spielen darf und dass deshalb das Theater nichts daran ändern wird, dass sie dort bleibt. Verabschieden Sie sich anschließend wie gewohnt von ihr, indem Sie ggf. noch einmal daran erinnern, dass sie weiß, dass sie mittags wieder abgeholt wird, nachdem Sie genügend Zeit zum Lernen hatten. Schlagen Sie ihr dann eine Beschäftigung vor, drehen Sie sich um und gehen Sie.- Um Verlassensängste wird es sich bestimmt nicht handeln, da Ihre Tochter sicherlich insgesamt einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck macht und sich beim Vater keineswegs ängstlich verhält. Wahrscheinlich möchte sie lediglich ausprobieren, wo ihre Grenzen liegen und wer von ihnen Beiden die "Stärkere" ist. Diese Machtkämpfe treten eigentlich in jeder Familie auf. Setzen Sie sich begründet und mit Gelassenheit durch! Sonntägliche Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Ich weiß nciht ob Dir das hilft, aber ich glaube echt die Tamu hatte Recht. Wären es Verlassensängste, dann hätte sie diese schon früher gehabt und auch beim Papa. Sie hat gemerkt, daß sie Dich beeinflussen kann und tut es jetzt auch - ich denke es wird Zeit konsequent (und liebevoll) durchzugreifen. In der Krippe wurde uns Eltern immer gesagt, daß wir uns ordentlich verabschieden sollen und gehen müssen wenn wir uns verabschiedet haben - auf keinen Fall wieder umkehren. Wie führt sie sich denn auf so bald Du gegangen bist - beruhigt sie sich recht schnell? Alles Gute Karin


Mitglied inaktiv

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Hi Karin, im Normalfall beruhigt sie sich wohl innerhalb von Sekunden... wie das bei den Brüllattacken ist..hmmm... die Tamu meint, es wären vielleicht zwei, drei Minuten Gebrüll, dann noch mal die gleiche Zeit Geschniefe... Solle sie echt auf den Faktor "Ich brülle, also kriege ich, was ich will" setzen, hätte ich wohl weniger Bedenken zu gehen. Aber woran erkenne ich, das sie nicht doch ein ernsteres Problem hat?!? Ach *seufz* ist das schwer!!! Liebe Grüße, Syna


Mitglied inaktiv

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Noch eine Idee: kann die Tagesmutter sie einfach mal bei Euch abholen? Natürlich nicht als Dauereinrichtung, sondern nur, um den "Teufelskreis" zu durchbrechen?


Mitglied inaktiv

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liebe syna, als mein sohn in die spielgruppe ging, kam bei einem gespraech mit den helferinnen auch raus, dass es sehr haeufig vorkommt, dass die kinder von den vaetern voellig problemfrei in der gruppe abgeliefert werden, aber bei den muettern theater machen. wenn du dir mal anschaust, wie unterschiedlich wir (vaeter und muetter) uns von den kindern verabschieden, kannst du vielleicht verstehen, warum..... und wenn deine tochter dir ein theater ankuendigt, nehme es RUHIG zur kenntnis (denn es ist schon toll, wenn kinder in dem alter sich verbalisieren), und erklaere KURZ, dass dieses nichts aendern wird an der tatsache, dass du weg musst. keine wiederholung und vertiefung der erklaerung, keine schimpfe, keine versprechungen fuer nachher, denn damit kannst DU lernen und ihr zu verstehen geben, dass ihr wutausbruch ihr eigener bleiben wird, und von nun an keine schuldgefuehle wecken wird. aber: es ist wichtig, dass DU aufhoerst, dich schuldig zu fuehlen, sie dort zu lassen. als ich meinen sohn in der spielgruppe abgab, fragte ich, wie ich es machen soll, und die antwort war: bring ihn her, sag auf wiedersehen, und GEHE. und denke waehrend des tages, wenn ueberhaupt, nur positiv an ihn. zweifelsgedanken wird er spueren. im uebrigen: ich wuerde es nicht erpressung nennen, aber mit sicherheit hat sie spitz gekriegt, dass sie dich beeinflussen kann (oder um ihren kleinen finger wickeln) und das wird sich auf andere bereiche ausbreiten. ich glaube etwas zu entdecken in dir, was mir haeufig in den beitraegen auffaellt: der irrige gedanke, dass unsere rolle als mutter diejenige ist, alles recht zu machen (den anderen), wachstumsschmerzen zu vermeiden (aber damit vermeiden wir wachstum) usw. Mutterliebe: grenzenfrei und angstbeladen oder unendlich positiv und grenzen nennend und lernend? viel kraft, liebe fuer dich, sicherheit, dass du "es" richtig machst, und verabschiedung vom teufel schuldgefuehl, christina


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