Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ernährung

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ernährung

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Frau Schuster, unser Sohn ist 20 Monate alt und ist für kein neues Nahrungsmittel zu begeistern. Er dreht sich immer weg, weint, spuckt es aus oder bekommt sogar Brechreiz. Er geht ab letzter Woche für 2 Tage in der Woche als Gastkind in den Kindergarten, die ersten Probleme gibt es schon beim Mittagessen und die Kindergärtnerin hat gesagt das Sie so etwas noch nicht erlebt hätte. Wir haben außer mit der Ernährung keine Probleme mit Ihn. Er ißt kein rohes Obst oder Gemüse, Mittag eigentlich immer schlecht und sonst nur Fertigprodukte von Hipp... . Dieses Problem beschäftigt uns sehr und was halten Sie davon? Wir Überlegen, ob wir uns professionelle Hilfe suchen. Vielen Dank.


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Hallo Anja Da es im Kiga weder Fertigprodukte geben wird, noch die Kinder in diesem Alter gefüttert werden, werden die Mahlzeiten dort für Ihren Sohn erst einmal zu einem nahezu unüberwindbaren Hindernis. Üben Sie mit Ihrem Sohn auch zu Hause das Selber-Essen. Nehmen Sie dazu die Mahlzeiten möglichst gemeinsam ein, geben Sie Ihrem Sohn eigenes Besteck oder erst einmal einen eigenen Löffel und bieten Sie abwechslungsreiche Kost an, sodass er wählen kann zwischen Fingerfood oder festeren Speisen, die er selbst mit dem Löffel/der Gabel nehmen kann. Loben Sie jedes noch so geringe, eigenständige Handeln. Essen Sie anfangs evtl. in Stereo, indem Sie im Wechsel mit Ihrem Sohn die Nahrung zu seinem Mund führen und/oder sich auch mal von ihm füttern lassen, während Sie ihn füttern. Da Kleinkinder sich an ihren Bezugspersonen orientieren und sie nur allzugern nachzuahmen versuchen, wenn sie nicht unter den Druck des Unbedingt-Essen-Müssens gesetzt werden. Lassen Sie -selbst, wenn Ihr Sohn nur sehr wenig ißt- die gemeinsamen Mahlzeiten zum Genuß und nicht zum Stress für alle Beteiligten werden. Wie jedes gesunde Kind wird sicherlich auch Ihr Sohn vor einem vollen Teller nicht verhungern. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Liebe Anja! Mit unserer Tochter hatten wir ein ähnliches Problem. Allerdings war sie damals 14 Monate. Sie war ein guter Esser solange es Babykost war (Milchbrei, Mittagsgläschen, Obstbrei). Sowie ich ihr "normales" Essen geben wollte, hat sie sofort alles wieder ausgespuckt, rumgewürgt und das Essen total verweigert. Egal was ich gekocht habe - selbst so einfache Sachen wie Kartoffelbrei und zerdrückte Möhren - es war nichts zu machen. Schnitte hat sie auch nicht gegessen. Da sie kurze Zeit später in die KiTa sollte, habe ich mich natürlich total verrückt gemacht, was das werden soll. Aber schon nach einer Woche in der KiTa hat sie (Wunder, Wunder!!!) dort fast alles mitgegessen. Das Essen in der Gemeinschaft hat sie wahrscheinlich neugierig gemacht und überzeugt. Da war ich wirklich sehr froh drüber. Ich drücke Dir die Daumen, daß sich Euer Problem auch langsam von selbst erledigt. Gib Ihm ein wenig Zeit. Den ultimativen Tipp habe ich leider auch nicht. Manchaml muß man ganz schön Geduld haben. Tschüß Ana


Mitglied inaktiv

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Also einmal würde ich beim Kinderarzt abklären, ob kein medizinisches Problem vorliegt (sind die Zähnchen richtig da, Kann er richtig kauen, kann er richtig schlucken etc.). Ist das nicht der FAll, würde ich abwarten, ihm aber das Essen so geben, dass er es selbst essen kann - und wenn er erst mal nur auf Brot rumkaut. Mit 20 Monaten hat er ja sicher schon mindestens die Schneidezähne und vielleicht die ersten Backenzähne. Kauen kann er also. Für Hipp-Fertigkost ist er M.E. wirklich zu groß - wenn es nicht völlig püriert ist, ist es doch meist so weich gekocht, dass die Kinder nur noch schlucken müssen. Da Du schreibst, er dreht sich immer weg, kann ich nur vermuten, dass er noch gefüttert wird? Das würde ich auch nicht mehr machen, denn auch dafür ist er doch eigentlich zu alt. Den Kindergarten würde ich ebenfalls bitten, kein zu großes Aufhebens daraus zu machen und ihm die Sachen zwar anzubieten, seine Ablehnung aber auch zu akzeptieren - gerade im Kindergarten fangen die meisten Kinder an "gut" zu essen. Viel Glück.


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