Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Erbrechen, was tun?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Erbrechen, was tun?

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Hallo Frau Schuster! Mein Sohn (27 Monate) ist sehr sensibel und nun, seit einigen Tagen (oder Wochen?) erbricht er sich, wenn er sich aufregt. Dies kann aus Kummer, Schreck oder Wut passieren und ich denke, daß er mit dem Erbrechen nichts erreichen möchte. Er ist selbst meist sehr erschrocken darüber und verlangt nun, wenn er einmal weinen muß, seinen Schnulli (den er tagsüber noch nie benutzt hatte). Er möchte sich dann einfach etwas in den Mund stecken und ich vermute, er hofft, so das Erbrechen verhindern zu können. Seinen Schnulli habe ich ihm bisher in solchen Situationen aber verweigert. Nun war es heute so, daß er vor Wut gebrüllt hat und schon am Würgen war. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber ich habe in der Situation gedroht, ihn unter der Dusche abzubrausen, wenn er sich vollspuckt - und es hat gewirkt, er konnte den Brechreiz unterdrücken. Jetzt muß ich die ganze Zeit darüber nachdenken... War es sehr falsch, eine solche Drohung auszusprechen? Natürlich würde ich ihm das nicht androhen, wenn er vor Kummer brechen muß, aber ist es legitim, auf einen Wutanfall so zu reagieren? Was würden Sie vorschlagen? Ich bin schon sehr gespannt. Bi


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Hallo Ratsuchende Bevor Sie Ihrem Sohn eine Strafe androhen, versuchen Sie einmal, ihm zu sagen, dass Sie sehr gut verstehen können, dass er auch mal wütend, bzw. verärgert ist, da Sie selbst ja auch nicht immer nur fröhlich sein können. Damit er aber seine Wut nicht durch Erbrechen rauslassen muss, bieten Sie ihm eine konkrete, geeignete Möglichkeit an, sich abreagieren zu können, um anschließend von Ihnen getröstet zu werden. So kann er vielleicht ein kleines Kuscheltier in seiner Hosentasche oder einen Talismann, der an der Hose befestigt ist, ganz fest drücken; er kann laut anfangen zu singen o.Ä. Da er sich selbst über sein Erbrechen erschrickt, halte ich die beschriebene Androhung, die ihn nur noch mehr unter Druck setzt, für ungeeignet. Probieren Sie`s mal aus und helfen Sie Damit Ihrem Sohn, seine Gefühle nicht zu verbergen und zu unterdrücken, sondern angemessen zu äußern. Liebe Grüße und: bis bald?


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