Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Enttäuschung

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Enttäuschung

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, heute Morgen öffnete mein Sohn (5 Jahre) das erste Päckchen seines Adventskalenders, zog ein kleines Fensterbild heraus, freute sich zunächst (lächelte) und sagte dann mit enttäuschter Stimme: "Ich wollte eigentlich was anderes haben :-(" Es stellte sich heraus, dass er ein Tatoo haben wollte (eventuell hat er es verwechselt, denn diese Fensterbilder sehen tatsächlich aus wie kleine Abziehtatoos). Ich unterstelle ihm nicht, dass er undankbar ist, oder sich nicht doch insgeheim über das BIld gfereut hat, aber warum reagiert er so? Ich hab ihm dann deutlich gesagt, dass ich ganz traurig bin, dass er gleich am 1. Tag das kleine Geschenk so ablehnt und hab ihm erklärt, dass ein Adventskalender kein MUSS ist, dass wir ihn auch abnhemen können, wenn er meckert. Haben Sie eine Erklärung? Gruß und Danke, Henriette


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Hallo Henriette Kleinkinder sind nun mal erfrischend ehrlich:-) Vermutlich hatte Ihr Sohn an ganz etwas Anderes, nämlich an ein Tatoo, gedacht, als er zum Adventskalender ging.- Reagieren Sie möglichst gelassen mit: "Wenn`s dir nicht gefällt, kannst du es mir ja schenken." Morgen wird er sich dann schon überlegen, ob er in gleicher Weise handelt und: eigentlich gefiel ihm ja auch das Fensterbild, denn sonst hätte er nicht gelächelt sondern vermutlich gar nichts gesagt und: Tinas Sohn hätte sicherlich nicht gleich die Schokolade in den Mund gesteckt, wenn er sie ablehnte.- Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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und ich wüsste auch gerne, ob die Kinder zu verwöhnt sind, dass sie sich über zwei Stücke Schokolade (heute bei uns) nicht freuen können. Mein Sohn kam mit der Schokolade im Mund zu mir und meinte, er wollte eigentlich was anderes haben und insgesamt war er das ganze Frühstück grantig - ich hasse solche Tagesstarts. Aber woran kann es liegen? Die große Vorfreude?


Mitglied inaktiv

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Diese Reaktion geht doch noch. Da habe ich von meiner Tochter, als sie kleiner war, ganz andere Sachen zu hören bekommen, wo mir wirklich die Ohren schlackerten ... Meine Eltern haben mich so erzogen, dass ich immer ganz artig danke gesagt habe, damit der Schenkende nicht vor den Kopf gestoßen wird. Meine Schwestern und ich haben das auch jahrelang brav durchgehalten und uns immer bei einer alten Tante für die extragroße Jumbotüte mit Lakritzschnecken bedankt, die sie uns mitgebracht hat. Eines schönen Tages hat es meiner einen Schwester dann doch gereicht und sie meinte: "Tante Lotte, wenn du wieder kommst, dann bring uns doch nicht die Lakritzschnecken mit. Die schmecken uns nämlich gar nicht." Die alte Tante war verblüfft, hat es aber nicht übel genommen. Von da an gabs immer etwas anderes. Was ich damit sagen will, ist, dass du deinem Sohn seine Offenheit nicht ankreiden solltest. Sei doch froh, dass er sich traut zu sagen, was er denkt! Das ist doch viel wichtiger. Dir bleibt ansonsten nur, mit ihm eventuell noch einmal über die Art zu reden, wie er seine Eindrücke äußert. Man kann ja vieles etwas freundlicher "verpacken". Nimms ihm nicht krumm. Vielleicht ist ja in den nächsten Tagen etwas im Türchen, das sein Herz mehr erfreut.


Mitglied inaktiv

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Hallo, du hast mit deiner Annahme ganz recht! Vielleicht war es unglücklich formuliert. Es ging mir weniger um das was er sagte, sondern wie er es sagte. Ich freue mich sehr darüber, wenn er ehrlich sagt, was ihn bewegt oder bedrückt. Traurig war ich nur etwas über die meckernde Art, mit der er gleich das erste Päckchen bemaulte... Heute gabs Felixschokolade und über die war er glücklich :-) Henriette


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