Englisch für Dreijährige

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Englisch für Dreijährige

Hallo Frau Schuster, ich habe vor kurzem in unserer Zeitung die Anzeige einer Sprachenschule gelesen, die Englischkurse für Kinder ab drei Jahren anbietet. Es handelt sich dabei um Kurse beruhend auf der Helen-Doron-Methode, nach der Kinder spielend Englisch lernen sollen ähnlich ihrer Mutterpsrache. Ferner handelt es sich um Eltern-Kind-Kurse, sprich die Mama/der Papa ist während der Stunde mit dabei und kann sich auch einbringen. Nun ist es so, daß ich es mir sehr gut vorstellen kann, daß mein Sohn (David wird nächsten Monat drei Jahre alt) jetzt schon Englisch lernt. Ich habe aber doch einige Bedenken und hoffe, daß sie mir weiter helfen können, auch gerne mit einen Literaturtipp oder einer weiterführenden Adresse. Zu meinen beiden Fragen: wenn David jetzt schon Englisch lernen würde, könnte er dann nicht irgendwann im Englischunterricht an der Schule mal unterfordert sein und den Faden verlieren nach dem Motto: ich kann ja schon alles, brauche eh` nicht mehr aufzupassen und schon zieht der Stoff an ihm vorbei... und 2. Frage: David spricht seine Muttersprache Deutsch ja noch gar nicht richtig. Könnte er, wenn eine Fremdsprache jetzt dazukäme, Schwierigkeiten beim Erlernen seiner eigenen Sprache bekommen? Würde ich ihn überfordern? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir weiter helfen könnten! Viele Grüsse Christiane

Mitglied inaktiv - 23.01.2001, 10:58



Antwort auf: Englisch für Dreijährige

Hallo Christiane Es gibt viele Kinder, die mehrsprachig aufwachsen und dadurch keineswegs überfordert sind. Allerdings ist das korrekte Sprechen in allen Sprachen meist etwas verzögert, da sie verständlicher Weise wesentlich mehr Laute unterscheiden und sprechen lernen als bei nur einer Sprache. Informieren Sie sich hierüber doch auch mal auf unserer homepage unter der Rubrik: "Mehrsprachig aufwachsen". Unterfordert wird Ihr Sohn in der Schule sicherlich nicht sein, da die Lern-Inhalte der beiden Schulen sehr stark differieren. Hierzu können Sie sicher direkte Auskunft an der Sprachenschule einholen. Ein solcher Sprachkurs ist m.E. aber nur dann angebracht, wenn Ihre Familie häufig mit Englisch-sprechenden Personen Kontakt hat und sie selbst auch Englisch sprechen. Sonst werden die dort gelernten Fähigkeiten sehr schnell wieder vergessen werden und somit ineffektiv sein. Eine unverbindliche Auskunft an der Sprachenschule direkt, wird Ihnen sicherlich gern weitere kompetente Auskunft erteilen. Teilen Sie uns Ihre Entscheidung mit, bzw. halten Sie uns auf dem Laufenden, da diese Schulen und die entsprechenden Erfahrungen doch noch recht neu sind? Bis bald?

von Christiane Schuster am 23.01.2001



Antwort auf: Englisch für Dreijährige

Hallo liebe Frau Schuster, vielen Dank erstmal für Ihre kompetente Antwort. Grade gestern habe ich zufällig erfahren, dass an Davids zukünftigem Kindergarten (er kommt am 1. März in den Kiga) das (freiwillige) Angebot bestehen wird, Englisch in Spielgruppen zu erlernen. Es handelt sich um eine Art Pilotprojekt. Dieses Angebot würde ich persönlich natürlich einem Besuch eines Kurses an einer Sprachenschule vorziehen. David wäre dann praktisch täglich in Kontakt mit Kindern, die ebenfalls Englisch lernten, könnte so auch mal ein bißchen sprechen und üben. Ich selbst kann zwar auch Englisch, ich spreche es derzeit aber kaum bis gar nicht, weil eben die Gelegenheiten fehlen. Jedenfalls werde ich mich eingehender informieren. Wenn Sie Interesse haben, kann ich Sie gerne auf dem laufenden halten. Viele Grüsse Christiane

Mitglied inaktiv - 24.01.2001, 09:04



Antwort auf: Englisch für Dreijährige

Hallo Christiane Es würde mich sehr! freuen, von Ihnen auf dem Laufenden gehalten zu werden, da in Zukunft sicherlich solche Fragen häufiger auftreten werden. Das spielerische Erlernen einer Fremdsprache im Kiga können Sie ohne Weiteres versuchen. Hat er keinen Spaß daran, kann man es sicherlich auch jeder Zeit wieder beenden.- In der Regel sind aber Kinder gerade in diesem Alter ungeheuer wißbegierig. Noch etwas Persönliches aus "aktuellem Anlass": Meine Tochter wird Mitte des Jahres als Au-pair für ein Jahr nach England gehen. Wäre so etwas im umgekehrten Sinne nicht auch für Sie praktikabel und sinnvoll?- Schon jetzt freue ich mich auf Ihren Bericht. Bis bald?

von Christiane Schuster am 24.01.2001