Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

einpullern mit 5

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: einpullern mit 5

Mitglied inaktiv

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hallo. meine freundin hat eine tochter, die ist jetzt 5 jahre alt. sie pullert regelmäßig ein. es ist ihr sichtlich unangenehm und peinlich, aber sie schafft es einfach nicht rechtzeitig auf toilette. sie liegt auch abends im bett und sagt ganz traurig: ach mama ich weiß ja auch nicht, warum das passiert, ich will das gar nicht. obwohl es im kindergarten nicht passiert und auch nicht, wenn sie mit ihrer mutter im urlaub ist. meine freundin ist richtig fertig. sie ist alleinerziehend und streitet sich oft mit dem vater, wenn sie sich mal sehen, was nicht so oft ist. und auch so, ist sie von sich selbst sehr enttäuscht, weil sie oftmals auf ihr kind so genervt reagiert, was sie eigentlich gar nicht will und doch passiert es ständig. ich bekomme es selbst auch sehr deutlich mit. wenn die kleine z.b. ihre nähe sucht und sie anfassen will und ein paar kleine dreckhände hat, sagt die mutter: ih nee du hast so schmutzige hände und will sie nicht an die hand nehmen. dann bettelt die kleine darum. ich denke bald, es ist aufmerksamkeit, was die kleine sich da holen möchte. gibt es da einen rat???


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Hallo Ratsuchende Auch ich vermute, dass die Kleine sich unbewußt auf beschriebe Weise ein wenig mehr liebevolle Aufmerksamkeit sucht. Sowohl die Mama als auch das Kind setzen sich gegenseitig unter Druck, wobei Kinder sehr sensibel reagieren. Bitten Sie Ihre Freundin darum, gegenüber ihrer Tochter Mitgefühl für das peinliche, unangenehme Einnässen zu zeigen und sich miteinander abzusprechen, dass ein Nottopf ins Zimmer gestellt und ein kleines Nachtlicht brennen gelassen wird. So kann das Kind sich auch nachts sicher orientieren und sich rasch auf den Topf setzen, wenn sie erst "in letzter Sekunde" wach wird. Der Alltag scheint für das Mädchen sehr belastend zu sein, sodass sie diese "Last" nachts -zwischen Tief- und Traumschlaf- zu verarbeiten sucht. Davon auszugehen ist, dass auch die Mama auf Grund der Belastung nachts nicht gut schläft, was sich verständlicher Weise auf das Verhalten am Tag auswirkt. Dennoch bitten Sie Ihre Freundin um mehr Gelassenheit und um Verständnis dafür, dass ihre Tochter auch Kind sein darf und keine kleine Erwachsene sein muß. Wen interessiert`s schon ob die Hände sauber oder schmutzig sind; gewaschen werden muß sowieso und Erfahrungen müssen mit den unterschiedlichsten Materialien gesammelt werden!- Ein Streit oder auch laute Worte zwischen dem Vater des Mädchens und der Mutter sollten in Gegenwart des Kindes vermieden werden. Dafür, dass die Eltern sich nicht verstehen, kann das Mädchen, das beide Elternteile lieb hat, nichts. Wenn möglich, entlasten Sie Ihre Freundin hin und wieder und holen Sie das Mädchen zu sich. Führen Sie auch mal Gespräche "unter 4 Augen", damit Ihre Freundin sich abreagieren kann ohne dass das KInd Etwas von ihren Sorgen mitbekommt. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


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