Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Einmischung von anderen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Einmischung von anderen

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte frau schuster! Ich habe eine Frage im Zusammenhang mit Großeltern. Ich weiß, daß Großeltern durchaus ihre Enkelkinder verwöhnen dürfen/sollen. Aber sollte nicht in erster Linie gelten, die Eltern entscheiden, was das Kind darf oder nicht darf? Anders gefragt: wenn SV zu meiner Tochter sagt "Nein, mach das nicht" kann ich dann sagen "doch sie darf das?" bzw. wenn ich zu meiner Tochter "Nein" sage, sollte doch auch SV nicht hinter meinem Rücken das erlauben, was ich grad verboten habe. Konkretes Beispiel: a) meine Tochter möchte im Schneehaufen spielen, SV "nein, da könnte Hundagaga drin sein" - bei mir darf sie in den Schneehaufen, ich wasche ihr halt nachher die Hände und putze ihre Schuhe b) wir sind dabei nach Hause zu fahren, meine Tochter möchte ihre Spielzeugkiste ausräumen. Ich sage "Nein, wir fahren jetzt nach Hause, das nächste Mal wieder" SV geht her und holt einfach die Kiste raus. Was tun, wenn ich meiner Tochter im Sommer mal nicht erlaube, ein Eis zu essen (aus welchen gründen auch immer, bin da eh nicht sooo streng, aber wenn sie mittags nichts ißt, gibts eben auch kein Eis) und er geht einfach und kauft ihr eines? Klar, Ausnahmen bestätigen die regel, aber primär sollten doch (auch im Beisein der Großeltern) eher die Eltern bestimmen, was das Kind darf oder nicht darf? Oder sehe ich das falsch? Weitere Frage: SV ist überüberängstlich. Jeder Schritt, jeder Handgriff meiner Tochter wird kommentiert mit "paß auf, du kannst dir wehtun, paß auf, du kannst hinfallen, paß auf, das kann passieren". Selbst bei der Rutsche gibt er ihr die Hand (obwohl sie alleine rutschen kann), damit ihr nur ja nichts passiert. Bei allem Verständnis für seine Angst, aber irgendwo ist das doch etwas zu viel des guten? Oder? Außerdem ist meine Tochter ein sehr vorsichtiges Kind, um nicht zu sagen, ein ängstliches. Ich möchte nicht, daß sie noch mehr Angst kriegt (Höhnenangst hat sie nämlich schon :( ). Wie kann/soll ich in solchen Situationen reagiern? Ein vernünftiges Gespräch unter 4 Augen ist mit ihm nicht machbar, habe ich bereits letztes Jahr versucht, wollte ihm erklären, daß Ich die Verantwortung für meine Tochter habe, nicht er. Woraufhin er nur meinte, nein das stimme nicht, er hat die Verantwortung. Können Sie mir einen Rat geben? Danke. lg Marianne


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Hallo Marianne Grundsätzlich haben Sie natürlich Recht, dass die Eltern bestimmen sollten, was ihr Kind darf, bzw. nicht darf, da Sie es auch sind, die primär die große Verantwortung übernommen haben, ihr Kind in eine sichere Selbständigkeit zu führen. Dennoch rate ich Ihnen, mit den Großeltern die Absprache zu treffen, dass immer Das gilt, was zuerst gesprochen und möglichst auch begründet wird, um zu verhindern, dass Ihre Tochter mit zunehmendem Alter die Eltern gegen die Großeltern oder auch umgekehrt auszuspielen versucht, da es nur zu verständlich ist, dass sie die Meinung hören möchte, die ihren eigenen Wünschen eher entspricht. Was die Überängstlichkeit des SV betrifft: Ihre Tochter wird schnell herausgefunden haben, was bei Ihnen erlaubt und beim Opa verboten wird. Außerdem wird sie sicherlich mehr Zeit mit Ihnen und bald auch mit anderen Kindern verbringen als mit dem Großvater und bestimmt bald darauf bestehen, dass sie ohne die helfende Hand rutschen möchte, o.Ä. Sehen Sie deshalb das Verhalten der Großeltern gelassen und handeln Sie entsprechend überwiegend so, wie Sie es für richtig halten. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich hatte letztes Jahr das gleiche Problem und wollte ja auch nicht, daß ein Streit entsteht. Ich habe dann einfach den Kontakt nicht mehr ganz so eng sein lassen und nun klappt das alles wunderbar. Die Entscheidungen treffen in erster Linie wir als Eltern. Ich sehe es aber auch nicht ganz so eng mit den Sachen, die unser Kind bei den Großeltern darf. Oma und Opa dürfen ihr Enkelkind ruhig ein bißchen verwöhnen, solange das nicht im Gegensatz zu unseren elterlichen Entscheidungen steht. Wenns mal so ist und es passt mir nicht ganz so, dann sage ich´s eben. Wir sind die Eltern und treffen die Entscheidungen. Letztes Jahr dachte ich auch, ich kriege das nicht hin, klappt heute aber wunderbar. Das wünsche ich Dir auch! Alles Gute von Lisette


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