Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Einige Fragen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Einige Fragen

JoBi

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Liebe Frau Ubbens, wir haben gerade ein paar kleinere Probleme mit unserem Sohn, der im Oktober drei Jahre alt wurde. Er war von Anfang an ein impulsives, willensstarkes Kind. Seit September geht er in den Kindergarten, der Start war ein wenig missglückt. Die Erzieherinnen schickten mich schon nach einem Tag nach Hause, weil er nicht geweint hat, doch schon am dritten Tag hat er ein Mädchen sehr fest gedrückt. Die Mutter rief am Nachmittag an und sagte, unser Sohn hätte ihre Tochter gewürgt und ich solle doch bitte dagegen vorgehen. Er hat das alles nicht wirklich begriffen. Seither ist aber irgendwie der Wurm drin. Er schubst, haut und beißt die anderen Kinder, wenn sie ihn zurückweisen, was dadurch natürlich immer häufiger vorkommt. In unserem Beisein (Treffen mit anderen Kindern, Kinderturnen) wird er nicht aggressiv gegen andere Kinder, manchmal ungestüm, aber doch freundlich gesinnt. Zweitens sagt er seit einiger Zeit eigentlich zu allem nur "nein" oder "nee", egal, ob es etwas ist, was er eigentlich möchte oder nicht. Er sagt auch gerne: "Das will ich aber nicht" etc (Schlafanzug anziehen, Zähne putzen, Windeln wechseln). Wie sollen wir hier reagieren? Es geht uns langsam aber sicher ziemlich auf die Nerven... Drittens fängt er an, vor allem mich (die Mutter) herumzukommandieren, also "komm SOFORT her" oder "hör jetzt auf, Mama!". Ich komme solchen Aufforderungen nicht nach, ermahne ihn zu einem freundlicheren Umgang, aber das scheint alles nicht zu fruchten. Ist dies alles noch altersgemäß? Wie können wir ihm in solchen Situationen am besten begegnen? Wie können wir ihm am besten vermitteln, dass er im KiGa kaum Freunde findet, wenn er weiterhin aggresiv gegen andere Kinder ist? Vielen Dank und herzliche Grüße, JoBi


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe JoBi, bzgl. der Situation im Kindergarten können Sie wenig ausrichten. Hier sind die Erzieher vor Ort gefragt. Ihr Sohn kann altersgemäß noch nicht das von Ihnen Gesagte auf die Situation, in der Sie gar nicht dabei sind, übertragen. Er muss von den Erziehern direkt nach der "Tat" auf sein nicht adäquates Vorgehen hingewiesen werden und ihm muss gezeigt werden, wie er besser auf die anderen Kinder zugehen kann. "Nein" und "Nee"-Phasen sind in dem Alter ganz normal. Kinder testen aus, welche Möglichkeiten sie haben. Bleiben Sie konsequent und vermitteln damit Ihrem Sohn, was Ihnen wichtig ist. Er soll sich jetzt die Zähne putzen, dann gehen Sie mit und putzen die Zähne. ... Austesten, welche "Macht" ich über andere habe, gehört auch zur Entwicklung dazu, ist also ganz normal. Auch hier ist es wichtig, dass Sie weiterhin nach Ihren Regeln handeln und sich nicht nach dem Willen Ihres Sohnes richten. Diese Phasen dauern immer etwas an, gehen aber wieder. Viele Grüße Sylvia


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