Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster! Ich versuche mich kurz zu fassen, obwohl ich wahrscheinlich eine ganze Seite schreiben könnte. Meine Tochter ist knapp 2 Jahre alt. Vor kurzem ist ihr Opa (mein Vater) völlig unerwartet gestorben. Er wohnte mit bei uns im Haus und hatte natürlich ein inniges Verhältnis zu meiner Kleinen. Er war immer da und hat sie mehr oder weniger über den ganzen Tag begleitet. Es ging früh schon los, daß sie gleich nach dem Aufstehen im Flur nach Opa rief, vor dem Kindergarten Tschüß sagen, nach dem Kindergarten zu Opa in den Garten Hallo sagen und so weiter. Nun ist der Opa nicht mehr da. Was mich sehr beschäftigt ist, daß sie genau seitdem noch nicht ein einziges Mal nach Opa gefragt oder auch nur das Wort Opa gesagt hat. Aber ich merke, daß sie ihn sucht. Sie steht manchmal ewig am Fenster und schaut auf den Hof. Bei all meinem persönlichen Schmerz macht es mich fast wahnsinnig sie dort am Fenster stehen zu sehen und auf ihre Art darunter leidet. Was soll ich ihr erzählen? Und wie kommt es, daß sie nicht nach Opa fragt? Sie hat ja eigentlich nicht viel mitbekommen, außer natürlich den damit verbundenen Streß und meine Traurigkeit. Bekommen so kleine Kinder das alles schon irgendwie mit und verstehen es auf ihre Weise? Vielen Dank Tschüß
Christiane Schuster
Hallo Ana Ihre Tochter wird schon mitbekommen haben, dass Etwas geschehen ist, was sie am Allerwenigsten verstehen kann.- Dieses Gefühl wird eine Art Lähmung in ihr hervorgerufen haben, sodass sie das Wort OPA stets nahezu krampfhaft zu vermeiden sucht, innerlich aber doch sehr aufgewühlt ist. Versuchen Sie, gemeinsam den Tod Ihres Vaters und des Opas zu verarbeiten, indem Sie z.B. ein Bild von ihm aufstellen, Ihre Tochter Blumen für ihn pflücken lassen, um dieses Bild jeden Morgen oder wann immer das Bedürfnis besteht zu begrüßen. Teilnehmende Grüße und: bis bald?