Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Ein Träumer

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Ein Träumer

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Hallo Frau Schuster, Sie haben mir schon oft weiter geholfen, vielleicht wissen Sie auch dieses Mal Rat. Mein Sohn kommt jetzt in die Schule und mir ist vor kurzem bei einem Gespräch mit der zukünftigen Lehrerin aufgefallen, dass er völlig verträumt war - auch wenn er angesprochen wurde. Er hat schon immer viel "geguckt", eher er gehandelt hat. Er ist auch nicht generell unkonzentriert. Aber er kann sich in seinen Betrachtungen völlig verlieren. Vom Kindergarten wurde mir berichtet, dass er beim Mittagessen mehrfach ermahnt werden muss, weil er mit voller Gabel in der Hand den anderen Kindern zuhört und darüber das Essen vergisst. Selbst seine Schwester hat mir das vor kurzem erzählt "Wir sagen dann: Nicht träumen". Er vergisst völlig das Essen darüber. Dagegen lässt er scih kaum ablenken beim Fußballspielen oder Bilderbücher anschauen oder wenn ihm vorgelesen wird, das hält ihn völlig gefesselt. Bisher fand ich das immer nur eine besondere Eigenschaft, aber jetzt bekomme ich doch Sorge, ob er in der Schule nicht permanent und überall zu spät sein wird, weil er beim Umkleiden erst den anderen zusieht, beim Ein- oder Auspacken von Heften und Büchern ebenso etc. Ich bin aber ratlos, ob man da überhaupt irgendwie gegensteuern kann. Beim morgendlichen Anziehen bin ich schon lange dazu übergegagen eine Anweisung nach der anderen zu geben (zieh die Hose an, zie Hemd an usw), da die Anweisung "zieh Dich an" nicht zum Erfolg führt. Was meinen Sie dazu? Vielen Dank fürs Lesen und ich freue mich auf Ihre Auskunft. Tina I.


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Hallo Tina Vermutlich wird Ihr Sohn in der Schule von ganz allein schneller werden, wenn er zum Sport nicht rechtzeitig umgekleidet ist oder er noch seine Bücher auspackt, wenn die anderen Kinder schon etwas malen oder schreiben. Ohne einen leichten Druck geht es auch heute noch nicht in der Schule. Haben Sie aber Bedenken, sollten Sie über Ihre Beobachtungen auch einmal mit dem Kinderarzt Ihres Sohnes sprechen, um ein ADS, Absencen oder andere, medizinische Ursachen wirklich ausschließen zu können. Sicherlich ist Ihnen ja schon bekannt, dass nicht nur hyperaktive Kinder sondern auch Träumerle von dem ADS betroffen sein können? Als Kinderbuch möchte ich Ihnen "Mach schnell, Willi Wiberg" empfehlen, das Sie z.B. auf folgender Seite einsehen können: http://www.amazon.de/gp/product/3789155578/028-1906277-9642901?v=glance&n=299956 Zur eigenen Info empfehle ich: "Langsam und verträumt" von Uta Reimann-Höhn, Herder-Verlag. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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