ulina1810
Liebe Frau Ubbens, Unsere 3 Jahre alte Tochter wusste schon sehr zeitig, was sie wollte und was nicht. Nicht immer war es einfach, aber wir hegen gerne einen Umgang, wo wir einiges berücksichtigen wollen und manchmal schwer einen Grad finden, wo nicht mehr alles nur so geht, wie sie es möchte. Klar gibt es Situationen, die gefährlich sind oder T-Shirt im Winter etc., wo man klar entscheiden kann. Aber zwei weitere finden wir mehr als schwierig und damit sicherlich auch unsere Reaktion darauf. Zum einen zieht sie derzeit nur ein Paar Socken an und es gibt keine Kompromisse. Mit viel Reden haben wir uns darauf geeinigt, dass die Socken einmal einen Wäschetag haben und dann diesem muss ein anderes Paar her. Dann trägt sie ihre Lieblingssocken aber auch drei Tage. Was kann ich ihr da zumuten. Natürlich freue ich mich auch, dass sie, wo sie sonst so zurückhaltend und eher scheu ist, genau weiß, was sie will und es gerne auch austesten kann. Heute Morgen war es ein Pullover. Ich erklärte ihr, dass er vollgekleckert ist und wir bitte einen anderen anziehen, den sie sich gerne selbst suchen kann. Es gab ein riesen Geschrei und viel Zeit beim eigentlichen Losgehen zur Arbeit und Kita. Weiteres Beispiel, sie mag derzeit nur Marmelade früh essen. Ich erkläre ihr, dass wir nicht jeden Morgen süsse Marmelade essen und komme mir schon selbst ganz dämlich dabei vor. Ich möchte aber auch klar, dass sie sich nicht nur auf Süsses fokussiert und Marmelade auch als etwas Besonderes sieht. Gerade beim Essen fällt es mir sehr schwer ihr zu erklären, dass sie bitte etwas Anderes rauf bekommt. Denn hier habe ich das Gefühl; das ich ihr Sachen zum Essen förmlich aufdrücke, auch wenn ich ihr sonst die freie Wahl lasse. Letztes Beispiel wir haben eine Schneehose und Winterjacke und einen Schneeanzug. An bestimmten Tagen wäre das Handling mit einem Schneeanzug für mich besser, aber sie will partout nicht wechseln. Sie gewöhnt sich so sehr an ein Outfit, dass kaum Ausnahmen möglich sind. Was können wir tun? Sie soll natürlich gerne ihren Freiraum haben, aber wissen wo Grenzen sind und Dinge auch mal gegen ihren Willen sein müssen. Ein wenig Erschrocken war ich in dem Zusammenhang über einen Artikel von einem Kinderpsychologen, der meinte, dass so viele Kinder im höheren Alter nicht entsprechend ihrem eigentlichen Alter entwickelt sind, da ihnen in der heutigen Zeit immer alles Recht gemacht wird, Eltern immer abrufbereit sind und Kinder dadurch nicht lernen, auch mit kleinen Niederlagen umzugehen bzw. Geduld zu haben. Häufig wird mit den Kindern, wie mit Erwachsenen gesprochen, obwohl sie Vieles noch nicht verstehen etc.. Deutlich wird dies in der Schulzeit, wo wenig Ruhe zum Stillsitzen und Lernen von nicht ganz so Spannendem sowie Umgang mit den Lehrern die Folge ist. Das nur in der Kürze. Sicherlich ist das viel komplexer. Ich freue mich über Ihre Einschätzung. LG Ina
Liebe Ina, überlegen Sie, welche Punkte Ihnen wirklich wichtig sind und welche nicht. Beispiel Schneeanzug: Ist es nicht eigentlich wichtig, dass Ihre Tochter zumindest Schneekleidung trägt und dies egal ob als Ein- oder Zweiteiler? Ihre Tochter kann nicht nachvollziehen, warum sie mal entscheiden darf, was sie anziehen möchte und mal nicht. Beispiel Frühstück: Ihre Tochter kann nicht abschätzen, wann und warum es heute Marmelade gibt bzw. nicht gibt. Vielleicht gibt es eine einfachere Lösung: täglich darf auf eine halbe Scheibe Brot oder Brötchen etwas Süßes, auf das weitere Brot Käse u.ä.. Dies ist für Ihre Tochter einfacher zu verstehen als ein Tag ja, ein Tag nein. Beispiel Pullover: Protest aushalten. Beispiel Socken: Mit Ihrer Tochter Socken einkaufen gehen. So hat sie mehrere Lieblingssocken und darf sich morgens aus den sauberen Socken welche aussuchen. Natürlich sollen Kinder Entscheidungen treffen dürfen. Wichtig für Eltern ist aber, bei Dingen, die ihnen wichtig sind, die Oberhand zu behalten und von vorneherein der "Bestimmer" zu sein. Wenn Sie festlegen wollen, ob der Ein- oder Zweiteiler angezogen wird, dann machen Sie es immer (zumindest solange Ihre Tochter noch so jung ist). Ihre Tochter wird mit der Zeit lernen, wann sie mitreden darf und wann Diskussionen keinen Erfolg bringen werden. Da ist elterliche Konsequenz gefragt. Grundsätzlich ist eine gesunde Mischung wichtig: Kinder mit einbeziehen - Kinder Regeln kennenlernen lassen Kinder an Neues heranführen - Kinder aber auch ausprobieren lassen Kinder begleiten - Kinder unterstützen - Kindern aber nicht alles abnehmen (Weg zum Kindergarten/Schule), gerne darf gelaufen oder Fahrrad gefahren werden, statt immer das Auto zu benutzen usw.. Usw. Viele Grüße Sylvia
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