Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Egoismus und Gier im Alter von 5 Jahren

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Egoismus und Gier im Alter von 5 Jahren

Marsch

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Hallo Frau Ubbens, in letzter Zeit fällt mir bei meinem Sohn ein Verhalten auf, welches ich am ehesten als Futterneid beschreiben kann. Bei einem zweijährigen finde ich das noch nicht so tragisch. Aber mit fünf? Sollte er da das Teilen nicht langsam gelernt haben? Wir sitzen am Esstisch und er isst ein Brot mit Salami, seiner Lieblingswurst. Sein Papa packt Schinken aus, davon will der dann schon eine Scheibe aus der Hand. Will sich jemand die letzte Scheibe nehmen, kann es vorkommen, dass er sie wegschnappt oder für sich beansprucht. Er darf immer essen was er möchte, er kennt keinen Mange, weder echten noch künstlichen. Wir Eltern leben das Teilen durchaus vor. Auch im Kiga sollte es genügend Möglichkeiten zum Üben geben. Ich finde es einfach sehr unschön, wenn er sich die Backen vollstopft, nur damit es kein anderer bekommt. Wenn er sich das letzte Brötchen sichert, einmal abbeißt und dann satt ist. Manchmal leckt er dann sogar noch mal drüber, damit es kein anderer zu Ende essen kann. Ist das in dem Alter noch normal? Oder haben wir bereits in der Erziehung versagt? Wie kann man sein Verhalten verbessern? Er ist übrigens normalgewichtig und darf beim essen aufhören, wenn er satt ist. Danke für Ihre Antwort.


Sylvia Ubbens

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Liebe Marsch, stellen Sie klare Tischregeln auf. Besprechen Sie diese alle gemeinsam, unabhängig von einer Mahlzeit. Beispiele könnten sein: Wer ein Brötchen anbeißt oder gar anleckt und nicht aufisst, bekommt es zur nächsten (Brot)-Mahlzeit als erstes zu essen. Ein Einigungsvorschlag könnte sein: Zum Ende der Mahlzeit hin werden die Brötchen durchgeschnitten, so dass höchstens ein halbes Brötchen angebissen werden kann. Jeder darf mal die letzte Scheibe für sich beanspruchen. Vielleicht können Sie mit einem kleinen Klebepunkt am Tisch markieren, wer als nächstes dran ist. Für Ihren Sohn ist es einfacher, diese neue Regel zu lernen, wenn sie "sichtbar" ist. Hält sich Ihr Sohn nicht an die Absprachen, dürfen Sie überlegen, ob dann die Mahlzeit für ihn beendet ist oder er keinen weiteren Belag mehr bekommen kann o.Ä.. Viele Grüße Sylvia


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