Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Dyskalkulie? / Hawik? / sonst was?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Dyskalkulie? / Hawik? / sonst was?

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Hallo Frau Schuster, ich war gestern mit meiner Tochter (7, 1. Klasse) zu einer Astmaschulung beim Kinderarzt. Da wir Medikamente in der Schule deponiert haben, gab es auch ein Gespräch zwischen KiA und Lehrerin. Die Ärztin sagte mir, daß die Lehrerin in der Allergie (die das Asthma auslöst) einen Grund vür Leistungsschwächen sucht. Das steht aber ja in keinem Zusammenhang. Die Lehrerin zeigte sich in dem Gespräch wohl sehr besorgt, was meine Ärztin jetzt dazu veranlaßte, mir einen Hawik-Test anzuraten - ohne Wissen meines Kindes. Einfach um festzustellen, ob Dana eine Lernschwäche hat oder nicht. Man muß dazu sagen, daß Mathe nicht gut klappt, sodaß auch eine Dyskalkulie in Betracht gezogen wird. Was mich am meisten irritiert ist die Aussage der Ärztin, daß die Lehrerin aufgrund der Medikamente auf unsere Tochter genauer Aufmerksam geworden ist und jetzt irgendetwas sieht. Ich soll also mit der Lehrerin sprechen, ob die Problematik weiter besteht und dann Zitat KiA "muß sie ja sagen, was sie genau meint". Auch ich hatte vorher ein Gespräch mit der Lehrerin, die mir sagte, daß sie sich große Sorgen um Dana mache, weil sie sehr angespannt sei und z.T. Aufmerksamkeit sucht durch "unangepasstes" Verhalten. Z.B. erledigt sie die Aufgaben langsam, weil dann die Lehrerin ja gucken kommt. Angeblich fehlten auch häufiger Hausaufgaben, das war mir aber vor dem Gespräch nicht bekannt. Einmal mußte ich sie nach der 3. Stunde vorzeitig abholen, und die Lehrerin war sehr entsetzt, daß Dana immer wieder fragte: wann ist denn die 3. Stunde? Außerdem müssten wir ihr Selbstbewusstwein stärken und ihr immer wieder sagen, daß sie dieses oder jenes schon kann. Die Lehrerin ist übrigens nicht für Mathe zuständig. Man muß dazu sagen, daß alle anderen, die Dana kennen, durchaus der Meinung sind, daß es ihr eher nicht am Selbstbewusstsein mangelt - eher im Gegenteil... Ein ähnliches Gespräch hatte ich seinerzeit schon im Kindergarten, und die Gründe für das auffällige Verhalten im Kindergarten wurden nur zu Hause gesucht. Putzigerweise war wenig später keine Rede mehr von dem auffälligen Verhalten - und das, obwohl wir zu Hause nichts verändert haben. Wie ist Ihre Einschätzung der Lage? Ich weiß, Sie kennen uns kaum, und sicherlich steht hier noch lange nicht alles drin, aber meiner Meinung nach ist unsere Lütte eher geschickt darin, andere "um den Finger zu wickeln", indem sie die "Kleine" spielt, die etwas angeblich noch nicht kann. Oder kann da etwas ganz anderes hinterstecken? Ich danke für Ihre Meinung! Liebe Grüße und schon mal schönes Wochenende! Kerstin


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Hallo Kerstin Da sowohl die Lehrerin als auch die Ärztin von Ihnen nun gerade erwarten, dass Etwas unternommen wird, um den Leistungs-, Entwicklungsstand und auch das Verhalten Ihrer Tochter zu analysieren, rate ich Ihnen nach Absprache und auf Empfehlung der Ärztin zu einem Test durch einen erfahrenen Psychologen. Noch geeigneter ist vermutlich eine ganzheitliche Untersuchung in einem SPZ (sozial-pädiatrischen Zentrum), da anschließend Gewißheit darin besteht, was medizinisch bedingt, was auf Grund der Medikamente und was auf Grund des Umfeldes das (Lern-) Verhalten Ihrer Tochter beeinflusst. Liebe Grüße und ebenfalls ein erholsames, sonniges Wochenende!


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