Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuser, ich hoffe Sie können mir vielleicht helfen. Ich bin ein wenig verwirrt, nach einem Gespräch im Kinder- garten heute morgen. Mein Sohn geht noch in den Kiga bis zum Sommer, er ist 6,5 Jahre und wird im September eingeschult. Er ist ein sehr aufgewecktes Kind sprachlich (was seinen Wort- Schatz anbelangt) sehr sehr weit und kann argumentieren, das es mich immer wieder überrascht… Im Kindergarten finden regel- mäßig Eltenrgespräche satt, das letzte war im Januar. Darin er- fahren die Eltern, was das Kind im Kiga macht, wie es sich ent-wickelt, welche Spiele es mag und wie die Entwicklung im kognitiven, sprachlichen, motorischen usw. Bereich ist. Bei meinem Sohn war nichts auffälliges, er ist in die Gruppe integriert, hat viele Ideen setzt sich durch, löst Konflikte nicht mit Gewalt etc. Er spielt keine Brettspiele – das würde man ihm auch nicht mehr zu oft nahe legen, er schaut dabei immer nur zu. Er ver- steht die Spiele sehr wohl. Ich habe das gleiche daheim auch beobachtet, er macht einfach nichs, wo er sich mit anderen messen muss, da bin ich mir sicher. Er stellt sich keiner Herausforderung in dem Bereich. Wie gesagt, dieses Gespräch fand Ende Januar statt. Heute morgen bat mich Seine Erzieherin kurz ins Büro, und erzählte mir, was ihr und ihren Kolleginnen aufgefallen ist. In letzter Zeit „drangsaliert“ mein Sohn seine Freunde. Er würde ihnen nicht weh tun, aber doch immer ärgern und die wehren sich nicht. Ich glaube das auch, die Er- Zieherinnen sind dort sehr kompetent und auch liebevoll zu den Kindern. Wird er darauf angesprochen, redet er sich heraus, schwächt ab usw. Die anderen Kinder werden ermutigt sich nicht alles gefallen zu lassen und beschweren sich auch. Ich muss dazu sagen, ich Arbeite und hab in letzter Zeit viel Stress – nahe liegend das ich mich frage, ob es vielleicht daher kommt. Die Erzieherin meinte nein, er würde sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Wir sind so verblieben das wir die 3 Wochen Waldprojekt abwarten (da gehen sie mit den Vorschulkinder 3 Wochen in den Wald – ausschließlich). Er freut sich darauf und die Erz. Haben da die Möglichkeit, ihn genauer zu beobachten, anschließend könnten wir dann immer noch ein Gespräch führen. Trotzdem ist mir unwohl – so lange zu warten. (ab 19. April). Würde ich mit ihm reden, wäre er richtig „fertig“, er nimmt sich alles sehr zu Herzen, und sagt es tut ihm leid, er macht das nie wieder, so was wollte er nicht. Und er plagt sich dann auch schon mit einem „schlechten Gewissen“ rum. (kann nicht schlafen und fragt mich, wie er das aus seinem Kopf bekommt usw). Ich denke er ist ein Kind und von nix kommt nix. Liegts daran das ich es oft unterschätze und, weil man schon so gut mit ihm reden kann, ihm vielleicht auch zuviel zumute? Ich geb mir wirklich Mühe - er ist echt sensibel und sagt, was ihm weht tut wenn man ihn verletzt. Die Erzieherin meinte auch er würde nicht schlagen, er zerrt andere aber oft oder ähnliches. Wenn ich arbeite, ist die Oma bei ihm, holt ihn vom Kiga und bringt ihn hin. (3 x die Woche). Er mag sie, sie ärgert ihn oft, beschwert er sich. Sie macht das im Spaß – weil er sich so aufregt und das belustigt sie – find ich blöd aber was soll ich machen. Wie bring ich ihm bei, andere nicht anzufassen? Ich erleb ihn ja auch oft so aufgedreht und dann tätschelt er den Kopf (wenn sie kleiner sind – er ist groß) und freut sich. Die Erz. meinte noch wenn er nicht wüßte was tun und dann fordert sie ihn auf, doch ein Spiel zu machen - er sucht sich dann das allereinfachste Puzzle aus. Ich erlebe ihn daheim ähnlich, er probiert sich nciht an Dingen, er tut nur das, was er gut kann. Ich weiß da echt nicht weiter…. Aber am meisten beschäftigt mich das mit dem "Drangsalieren". Dabei ist er auf der anderen Seite sehr aufmerksam - packt für seinen kranken Freund Süßigkeiten, bastelt einen Umschlag usw. Nur dieses Rumgezerre an anderen und dieses Bestimmen-wollen... Ich weiß auch nicht. Sollte noch erwähnen das er ein Einzelkind ist. Danke für ihre Aufmerksamkeit, war ein langer Text, sorry.
Christiane Schuster
Hallo Anke Ihrer Beschreibung nach denke ich, dass er einerseits überfordert wird, weil er -wie Sie schon sagten- recht weit im sprachlichen u.a. Entwicklungsbereichen ist, andererseits aber auch nicht genügend gefordert wird, wenn es darum geht, das eigene Können Anderen gegenüber unter Beweis zu stellen. Fordern Sie ihn konkret zu einer, seinen Fähigkeiten entsprechenden Aktivität auf und loben Sie verstärkt seine diesbezügliche Auffassungsgabe, bzw. sein anschließendes Handeln. Zeigen Sie ihm, wie er leichter Freunde findet -auch ohne die Kinder an ihrer Kleidung zu zerren und auf diese Weise zum Mitspielen aufzufordern. Lassen Sie ihn an einer selbst gewählten Interessengruppe teilnehmen, in Der er nach Möglichkeit nicht zu den Ältesten gehört. Er wird -kurz gesagt- dem Kiga-Alter entwachsen sein, sich dort auch nicht mehr so ganz wohl fühlen und ein anderes Verhalten zeigen, sobald er als Schulkind seinem Können entsprechend gefordert wird. Liebe Grüße und: bis bald?
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