Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Draht zum Kind

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Draht zum Kind

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, ich brauche mal einen Rat. Meine Tochter ist 2 Jahre und 5 Monate. Mit 1 1/4 Jahr ist sie in die Kinderkrippe gekommen, weil mein Mann schwer erkrankte und ich dann ja wieder arbeiten gehen musste, damit die Familie finanziell über die Runden kommt. Alina geht 5 Stunden in die Kinderkrippe und wird dann nachmittags von den Omas bzw. je nach Gesundheitszustand von meinem Mann betreut. Ich komme erst um 17.30 nach Hause und versuche dann noch, so viel Zeit wie möglich mit Alina zu verbringen, die dann um 20.00 Uhr im Bett verschwindet. Nun zu meinem Problem: Ich habe das Gefühl, dass mich meine Tochter ablehnt. Wenn ich nach Hause komme schreit sie erstmal immer "Geh weg!" - wenn ich sie anfassen will, dreht sie sich demonstrativ weg. Nach ein paar Minuten ist es dann ok dass ich da bin. Allerdings bleibt immer noch, dass sie lieber mit Papa spielt oder bei den Omas ist. Ich traue mich schon gar nicht mehr was in Richtung Erziehung insbeondere Durchsetzen zu unternehmen aus Angst, sie könnte mich immer mehr ablehnen. Bloß so kann es nicht weitergehen. Ich hätte so gern einen guten Drah zu meiner Tochter - weiß jedoch nicht, wie ich richtig an sie herankomme. Sie macht jetzt sehr gern Rollenspiele (mit den Figuren von Büchern, die sie hat). Wenn sie zum Beispiel Mogli ist und ich Shirkan, kann ich einigermaßen mit ihr reden und rankommen. Was mich jedoch auch hier sehr nachdenklich stimmt: Mir kommt immer die Rolle des Bösen zu: Als Shirkan oder der böse Wolf etc. Haben Sie einen Rat für mich? Ich freue mich auf Ihre Antwort. Pem


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Hallo Pem Ihre Tochter wird Sie zunächst ablehnen, weil sie wahrscheinlich ihr Spiel unterbricht, sobald Sie kommen und dann einige Zeit benötigt um sich in Ihrer Gegenwart sicher orientieren zu können. Führen Sie doch mal ein stets gleiches Ritual ein, dass bei Ihrer Ankunft zunächst alle Anwesenden gemeinsam etwas trinken, essen, ohne dass Sie Alina besondere Beachtung schenken. Anschließend regen Sie sie zu einer interessanten Aktivität an, an Der sich auch der Papa, die Oma...noch ein wenig beteiligen, bevor sie sich dann zurückziehen. Auf diese Weise werden Sie auch bald nicht mehr "die Böse" sein, die die Harmonie des Tages unterbricht. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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