Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster Ich muss leider etwas ausholen, ich hoffe es wird nicht zu lang. Letzte Woche wurde ich anlässlich des Elternabends in der Spielgruppe meines Sohnes von seiner Leiterin angesprochen.Mein Sohn geht 2x die Woche für 2 und 2.5 Std.hin. Dies ist sein zweites Jahr bei ihr. Mein Sohn ist 4 Jahre alt und hat noch einen 6-jährigen Bruder. Die Leiterin meinte also,er hätte sich wohl in eines der Mädchen dort "veguckt",er schaue immer zu ihr und halte ihr öfters mal den Platz neben sich frei,wenn sie in der Pause was essen würden.Über dieses Mädchen hatte mir mein Sohn 1-2x erzählt, dass er mit ihr gespielt hätte.Das ganze Gespräch darüber war eher "lustig"+ich sah keinen konkreten Hintergrund dafür. Mehr hat sie nicht gesagt. Am nächsten Tag war wieder normale Spielgruppe und danach, beim "Adieu"-sagen hielt sie mich draussen auf dem Vorplatz zurück und meinte,sie müsse kurz mit mir reden.Ein paar der Mütter, die noch dort waren, konnten das Gespräch gut mitverfolgen.Sie meinte, mein Sohn sei ja recht an Mädchen adressiert und hätte anscheinend einmal einem der Mädchen (sein "Favoriten-Mädchen"), als sie da sass und spielte, die Hosen hinten runtergezogen. Das Mädchen selber hätte darauf nicht gross reagiert und sich nicht ablenken lassen. Beim nächsten Mal Spielgruppe (3 Tage später) hätte die Leiterin schon gemerkt, dass er sich gar nicht gross aufs Spielen konzentieren könne, sondern hätte ein anderes Mädchen (mit dem er schon länger gerne spielt) hinter eine Mauer von Stoffballen gezogen, hätte eine Wand aufgebaut und die anderen dabei nicht mitspielen lassen wollen. Dann hätte er ihr die Hosen zu öffnen versucht und als sie nicht wollte, ihr seinen Bauch gezeigt.Er habe - gemäss der Leiterin - die ganze Zeit gemerkt, dass sie ein Auge auf ihn habe und anscheinend sei ihm bei der ganzen Sache nicht wohl gewesen. Diese Sache hätte nur ca. 5 Min. gedauert und dann sei alles vorbei gewesen. Sie meinte, dass er anscheinend mit den Mädchen Doktorspiele machen wollte.Dieser Vorfall hat sie dazu gebracht, mit den Müttern der beiden "betroffenen" Mädchen zu sprechen und sie dazu aufzufordern, den Mädchen zu sagen, dass sie sich wehren sollten, wenn sie gewisse Dinge nicht tun möchten. Ist ja soweit auch gut und recht. Aber das Gespräch mit mir hat sie erst DANACH gesucht. Ich kenne die Leiterin seit über 3 Jahren, mein älterer Sohn war auch schon bei ihr. Ich war total perplex und schockiert und im Nachhinein auch enttäuscht. Sie hat das ganze irgendwie so dargestellt, als ob es einen sexuellen Hintergrund gehabt hat. Von wegen "er habe sich auf nichts anderes mehr konzentrieren können und dem Mädchen sozusagen nur an die Wäsche gewollt".Wir sind sehr offene Eltern und besprechen alles mit unseren Kindern,wenn es von ihnen als Thema dargeboten wird. Sie kriegen ehrliche Antworten auf alle Fragen und doch schlachten wir die Themen nicht aus. Mein jüngerer Sohn hat bis jetzt noch kaum Interesse an seinem eigenen Körper gezeigt. Ich habe natürlich dann mit ihm darüber geredet (mehr so generell, habe ihn nicht gleich sofort darauf angesprochen). Er wurde zwar etwas verlegen, als ich ihn dann aus dem Gespräch heraus auf das Kleider runterziehen und Bauch/Po anschauen ansprach, hat aber nur gemeint, er hätte die Hosen als "Witz" runtergezogen (was schon zu ihm passen würde).Ich habe ihm dann einfach gesagt, dass man solche Dinge in einer Spielgruppe nicht macht. Seit diesem Gespräch mit der Leiterin kann ich das Ganze kaum vergessen. Kann es sein, dass ein Junge, der Zuhause (noch) kaum Interesse an seinem eigenen Körper zeigt, plötzlich in einem so "öffentlichen" Rahmen Interesse an Doktorspielen mit Mädchen zeigt? Ich muss dazu noch sagen, dass er solche Doktorspiele einfacher an seiner 6-jährigen Cousine hätte ausprobieren können, die sehr viel Zeit bei uns verbringt. Hat ein 4-jähriger Junge wirklich schon "sexuelles" Interesse am anderen Geschlecht? Hätte die Leiterin nicht zuerst meinem Sohn sagen sollen, dass er das lassen soll (die Mädchen hat's ja anscheinend nicht sehr gestört) und dann - nach nochmaligem Vorkommen - es mir sagen sollen bevor sie die Mütter der Mädchen hinzuzieht? Ich fühle mich irgendwie "verraten" und vor allem meinen Sohn bloss gestellt. Ich kenne die Macken und Fehler meines Sohnes ja sehr genau (und weiss auch, dass er mir manchmal Dinge erzählt, die so nicht stimmen, also erfunden/ausgeschmückt/phantasiert sind, aber meiner Meinung nach selten böswillig) und wäre die Erste zuzugeben, dass da was dran wäre, aber es scheint mir einfach so übertrieben. Sehe ich das falsch und bin ich wirklich zu blauäugig was das Thema mit ihm angeht? Wie soll ich das Ganze in Zukunft handhaben? Ich habe ein weiteres Kinder-Buch gekauft, welches was über die Körper der beiden Geschlechter aussagt aber er hat daran nicht allzu grosses Interesse. Was soll ich tun?Ich wäre Ihnen sehr dankbar für Ihre Meinung dazu. Vielen herzlichen Dank! Cathy
Christiane Schuster
Hallo Cathy Vermutlich hat die Erzieherin selbst irgendwann mal ein "Schlüssel-Erlebnis" gehabt oder an einer Fortbildung über "Sexuelle Übergriffe" teilgenommen, sodass sie dieses Thema meiner Ansicht nach zu sensibel angeht. Weder die Mädels noch Ihr Sohn werden irgendwelche sexuellen Gedanken bei dieser Handlungsweise gehabt haben, sodern nur Spaß, wie Ihr Sohn Ihnen bereits bestätigt hat. Informieren Sie ihn möglichst sachlich darüber, dass sich manche Menschen etwas Böses bei diesem Handeln denken und bitten Sie ihn, derartige "Witze" doch besser in der Spielgruppe zu unterlassen, damit er sich keinen Ärger und kein Schimpfen einhandelt. Der Leiterin sollten Sie direkt sagen, dass Sie es vorziehen, zunächst mit dem Verursache zu sprechen und anschließend mit den "Leidtragenden" (?). Kleine Anmerkung: War es nicht schon früher so, dass die Jungen einen großen Spaß darin fanden, den Mädchen unter den Rock zu schauen?- Liebe Grüße und: bis bald?
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