Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Disziplin

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Disziplin

Regen100

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Hallo, mein Kind ist fast 3 Jahre alt und wird von mir zuhause betreut. In letzter Zeit wird viel ausprobiert. Ich lasse meinem Kind viel Freiraum und lass es oft Entscheidungen selber treffen, Wünsche werden oft erfüllt. Heute setzte sich mein Kind auf den Küchentisch und legte sich anschließend auf den Tisch. Ich sagte zu ihm, dass wir nicht auf den Tisch gehn. Es reagierte nicht. Ich sagte, dass es gefährlich sei und dass es stürzen und sich verletzen könne. Auch wieder keine Reaktion. Dann ist mir der Kragen geplatzt und ich hab es vom Tisch getragen und weiter in den Flur. Als ich es abgestellt habe, sagte ich nochmal: Wir gehen nicht auf den Tisch! Jetzt hat mein Kind das als Spass interpretiert, mich übermütig angelacht und ist schnurstrags wieder auf den Küchentisch. Ich hab es sofort wieder runtergeholt und in den Flur gesetzt. Dann wieder das gleiche Spiel. Immer wenn ich mich aufrege und schimpfe empfindet es mein Kind als Spass und freut sich, testet mich bis zum geht nicht mehr. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Wie bringe ich meinem Kind Regeln bei, an die es sich hält und was muss ich tun, damit mein Kind mich ernst nimmt. Leider ist meine Geduld begrenzt und irgendqann platzt mir der Kragen und ich werde laut, was mir dann auch leid tut. Bitte Tipps! Wenn ich etwas verbiete folgt mir mein Kind oft nicht und ignoriert meine Aufforderungen


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Regen100, für Kinder ist es wichtig, klare Ansagen zu bekommen. Ein "wir gehen nicht auf den Tisch" kann auch heißen, dass Sie als Mama zwar nicht auf den Tisch klettern, Ihr Sohn dieses aber sehr wohl darf. "Ich möchte nicht, dass du auf den Tisch kletterst." Versucht Ihr Sohn es wieder, genügt als Erklärung ein deutliches Nein. Um Regeln zu lernen, braucht es für das Kind klare Konsequenzen und Durchhaltevermögen der Eltern. Handeln Sie möglichst zügig, beispielsweise sollte Ihr Sohn erst gar kein zweites Mal die Möglichkeit bekommen, auf den Tisch zu klettern, da Sie ihn schon vom Stuhl runterheben. Wenn Sie etwas verbieten, können Sie sicherlich des Öfteren statt nur ein Nein auszusprechen eine Alternative anbieten, über die Ihr Sohn nachdenken kann und ihm hilft, das "Verbot" einzuhalten. Wichtig ist auch, das Verbot nicht von Weitem auszusprechen, sondern direkt zum Kind auf Augenhöhe zu gehen, ggf. seine Hand zu halten um die Aufmerksamkeit zu bekommen und dann das Nein und ggf. eine kurze Begründung auszusprechen. Wie meine Vorrednerin schon schrieb ist Ablenkung immer eine gute Möglichkeit das Wiederholen von nicht gewünschtem Verhalten zu vermeiden bzw. zumindest zu verringern. Viele Grüße Sylvia


Mamamaike

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Hallo, Du könntest von unserem Sohn geschrieben haben. Das ist total normal, gerade mit drei Jahren. Ich habe zwei Ideen: 1. Lass Dein Kind gar nicht erst auf den Tisch oder ins Esszimmer. Mach kein Spiel daraus (Du willst das nicht, aber für Dein Kind spielst Du mit). 2. Das kannst Du gut erreichen, indem Du nicht "nur" im Flur die Auszeit gibst, sondern lenk Dein Kind ab: Spiel etwas mit ihm, am besten geht ihr raus und Dein Kind kann draußen klettern. Damit hast Du ihm die Möglichkeit gegeben zu klettern, aber eben dort, wo es "hingehört". Macht Dein Kind das vielleicht auch, um Deine Aufmerksamkeit zu bekommen? Unser Sohn ist besonders grenzentestend, wenn ich gerade etwas anderes tue, als mich mit ihm zu beschäftigen (bzw. seine Geduld mit Alleinespielen vorbei ist). Viele Grüße


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