Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, liebe Eltern-"kollegen", ich bin zur Zeit ziemlich genervt vom Verhalten meiner lieben Haus- und sonstigen Nachbarn. (Viele Nachbarn hier sind auch nett, aber mit einigen habe ich folgende Situation...) Meine Tochter 2 1/2 hat zur Zeit eine ziemlich "eigenwillige" Phase. Wenn ihr etwas nicht in den Kram paßt, dann brüllt sie! Ich finde das ziemlich normal und nicht besorgniserregend und ich reagiere darauf ziemlich gelassen. Schließlich habe ich auch noch einen fünfjährigen Sohn und kenne das schon. Aber offensichtlich haben unsere Nachbarn (alles ältere Leute bis auf eine Familie, aber alle hatten selber früher Kinder und haben Enkel!) da eine andere Ansicht. Meine kleine Maus liebt es auch zur Zeit garnicht, die Treppe in den dritten Stock zu laufen. Sie bockt und schreit das ganze Treppenhaus zusammen, egal was ich mache. Das hat mein Sohnemann in dem Alter auch getan und mittlerweile geht er ohne Probleme hoch, weil ich es immer ignoriert habe und kein Machtkampf daraus geworden ist. (Natürlich trage ich sie auch mal, aber nur wenn sie krank ist oder so..) Einige Nachbarn grüßen derzeit nur noch meine Kinder freundlich (!!) und blicken mich skeptisch oder grimmig an. Ich merke, wie DAS mich mittlerweile streßt und ich diesen Streß auch schon auf meine Kinder übertrage. Damit keine Mißverständnisse aufkommen, meine Kinder sind meistens fröhlich und ich brülle sie auch nicht an oder so. Ich gehe ganz normal freundlich mit ihnen um und setzte ihnen vernünftige Grenzen. Aber meine Nachbarn sehen die Kinder offensichtlich leider nur, wenn sie bocken oder zanken. Und dann schauen sie mich an, als ob es nicht normal wäre, das kleine Kinder mal schlechte Laune haben und fragen mit hochgezogener Stimme: "Ach, was haaat es denn schooon wieeeder?" Ich merke, wie mir langsam die Hutschnur hochgeht, aber ich möchte keinen Streit, das ist nicht meine Art. Meine Freundin hat gesagt, ich solle mal antworten: "Ist doch klar, ich hab es gerade zum fünften Mal windelweich geprügelt!" So ganz sarkastisch. Aber das kann ich irgendwie auch nicht, das liegt mir nicht.. Hat jemand einen Tip?? Ich fühle mich schon langsam ziemlich unter Druck und reagiere auf meine Kinder dann genervt, obwohl sie es ja garnicht Schuld sind. Kennt jemand das Problem auch? Vielen Dank, Bonnie
Christiane Schuster
Hallo Bonnie Weder Sarkasmus noch eine Flugblatt-Aktion werden Ihnen helfen, dass die Nachbarn Ihren eigenen, gut durchdachten aber ganz persönlichen Erziehungsstil akzeptieren.- Vielleicht verhilft Ihnen folgender Ratschlag zu einer sich gegenseitig akzeptierenden Nachbarschaft: "Opfern" Sie mal einen Nachmittag und laden Sie die Nachbarn zum Kaffee-Trinken ein. Dort wird dann Jede(r) über "Gott und die Welt" sprechen und ganz sicher wird auch das Thema: Kinder nicht unbeachtet bleiben. In einem solchen informellen Gespräch können Sie dann freundlich und diplomatisch vermerken, dass eigentlich jede Familie ihren eigenen Erziehungsstil hat, weil eben kein Kind wie das Andere ist. Wichtig sollte eigentlich Jedem, der seine Kinder liebt, sein, dass er sich Gedanken darüber macht, WIE SEINE EIGENEN Kinder in eine sichere Selbständigkeit geführt werden können. Dieses "Kaffeetrinken" hat zusätzlich noch den wunderbaren Nebeneffekt, dass dann nun endlich alle Nachbarn wissen, wie`s bei Ihnen in der Wohnung aussieht und in welchem ruhigen, angemessenen Ton Sie mit Ihren Kindern sprechen.- Hilft Ihnen dann noch Ihr Sohn beim Decken/Abdecken (o.Ä.) der Kaffee-Tafel und zeigen die Kinder stolz auf selbst-gefertigte Tischkärtchen oder selbst-gepflückte Feldblumen, werden Sie bestimmt nur noch zufriedene und verständnisvolle Gesichter sehen. Auf die Reaktion bin ich gespannt!- Erholsames Wochenende und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Bonnie, ich fürchte das Problem hat zwei Seiten, die recht haben. Betrachte es doch auch einmal aus der Sicht Deiner Nachbarn, die sich durchaus gestört fühlen können. Ein "Was hat es denn nun schon wieder?" weiß darauf hin, daß die Brüllattacken offenbar öfter vorkommen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie belastend eine solche Situation auch für tolerante Menschen sein können. Meine angeheiratete Nichte hatte fünf Jahre lang (u.a. während meines Examens) stundenlange Trotzphasen, die aber nicht die Mutter ausbadete, sondern ich. Auch Kinder müssen zu sozialen Wesen erzogen werden, d.h. man selbst kann nicht nur selbst Toleranz fordern, sondern muß auch Verständnis für andere aufbringen können. Alles Gute und hoffentlich findet sich für Euer Problem eine Lösung! LG Heike
Mitglied inaktiv
Starte doch eine Flugblattkampagne in eurem Haus.Bevor ich mich immer so blöd anmachen lassen würde,würde ich lieber alle Nachbarn über die verschiedenen Trotzphasen von Kindern aufklären.LG Tanja
Mitglied inaktiv
Liebe Heike, danke für Deine Antwort, aber Du hast meinen Text anscheinend nicht richtig gelesen! Meine Kinder sind, wie bereits erwähnt,die absolut meiste Zeit zufrieden und glücklich. Wenn ich meine Kids mit anderen vergleiche, finde ich sogar, daß meine Nachbarn wirklich gut wegkommen. In der Mittagszeit ist immer Ruhe, abends ab 7 Uhr ist grundsätzlich Ruhe und auch dazwischen sind meine Kinder in der Wohnung meist leise, davon anzusehen, daß wir sowieso oft an der frischen Luft sind. Nur das Treppenhaus, das liebt meine Zweijährige "besonders". Daß eine Zweijährige bei bestimmten Situationen herumtrotzt finde ICH völlig normal! Das gehört doch zur normalen Entwicklung! Die älteren Nachbarn sehen das aber wohl anders. Ihre Kinder waren vermutlich, so wie vielleicht auch Deine (Hast Du überhaupt welche??) nieeeemals trotzig, als sie klein waren... :-)) Wie Du darauf kommst, daß ich meine Kinder nicht zu sozialen Wesen erziehen würde, das weiß ich wirklich nicht.... Bonnie
Mitglied inaktiv
Also ich habe selbst zwei Kinder und muss trotzdem zugeben, dass mich Trotzgebrüll von anderen Kindern auch nerven kann!!! Meine brüllen auch, zum Teil sehr heftig aus Wut, aber wie sagte ein Bekannter zu mir (selbst 4 Erwachsene Kinder: Kindergeschrei ist doch was schönes, wenns die eigenen sind. Also das nur vorab. Ich kenne das Problem auch, bei uns hat eine Zeitlang die ganze Straße zugeguckt, wie mein Sohn unten an der Treppe stand (ca. 10 Stufen) und ceter und mordio gebrüllt hat und ich bepackt mit 2 Taschen und einem Baby die Treppe rauf bin (konnte ihn wirklich nicht hochtragen, obwohl ich viel nachgiebiger bin als Du und ihn immer hochgetragen habe, wenn es ging). Man muss sich ein dickes Fell zulegen, die Nachbarn kann man nicht ändern (da ich vollberufstätig bin, bin ich sowieso schon mal sehr suspekt für viele - zum Glück nich für alle). Ich halte mich an die netten und die anderen behandle ich freundlich, aber so knapp wie möglich (zum Beispiel hat mir eine Nachbarin vorgehalten, dass ich Gläschen füttere - guckt offensichtlich in meinen gelben Sack! was geht die das an? das habe ich dann so nicht gesagt sondern: Frau S., das möchte ich mit Ihnen bitte nicht diskkutieren, wir grüßen uns nach wie vor freundlich); ich halte den Tipp mit der Flugblattaktion eher für kontraproduktiv. Die Trotzphase wird vorbei gehen und die Zeit wird Dir Recht geben. Halt einfach durch.
Mitglied inaktiv
Tschuldigung, Beitrag ist von Trine
Mitglied inaktiv
Also ich kenne das Thema Nachbarn auch zur Genüge. Unser Sohn ist - wahrscheinlich genauso wie Deine Kinder - die meiste Zeit lieb, freundlich und ausgeglichen. Wenn etwas aber nicht so funktioniert wie er möchte ist er wütend und vor allen Dingen LAUT! Die Idee von Frau Schuster ist sicher nicht schlecht, ich persönlich hatte dazu aber keine Lust, weil ich einfach schon so sauer darüber war, dass ich mir bei jedem Verbot mehr Gedanken darüber gemacht habe, was die Nachbarn darüber denken könnten, wenn mein Kind "schon wieder" schreit, als dass ich darüber nachgedacht habe, ob dieses Verbot jetzt gut für mein Kind und mich ist. AUF KEINEN FALL hätte ich diese Leute nun auch noch gern mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Unsere Nachbarn haben sogar angefangen, in der gesamten Straße (näherer Umkreis) Stimmung zu machen. Sagen Sie mal, ist das jeden Abend so? (zu anderen Leuten) Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass dieses Kind d a u e r n d schreit? Unser Nachbar von gegenüber grüßt uns beispielsweise gar nicht mehr und verschwindet wortlos, falls er uns mal nicht rechtzeitig aus dem Weg gehen kann. Unsere Devise lautet: Freundlich, aber kurz angebungen und ansonsten: aussitzen. Mittlerweile ist es uns egal, was die Nachbarn denken und unser Kind wird vernünftiger, so dass sich das Problem irgendwann von selbst erledigt.
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