Ruminahui
Sehr geehrte Frau Ubbens, Unsere gut 4-jährige Tochter überrascht uns seit einiger Zeit mit Äußerungen, die wir so von ihr nicht gewohnt sind, aber auch sonst nicht von einem 4-jährigen Kind erwarten würden. Z. B. beim Ins-Bett-Bringen. In einem ruhigen und gemütlichen Setting kommt völlig aus dem Nichts und Zusammenhang die Aussage, dass sie "die kleinen Schäfchen nicht mag und alle aus dem Fenster schmeißen" möchte - unsere Tochter mag kleine Schäfchen eigentlich sehr gerne. Ich habe auf diese Aussage nicht reagiert. An anderen Tagen heißt es: "Ich möchte jetzt auf dem kalten harten Boden schlafen" oder "ich möchte raus in die Kälte ohne Jacke". Eine andere Situation: Ich weise unsere Tochter zurecht, verbiete ihr einen Gegenstand für irgendeinen Quatsch zweckzuentfremden. Sie wird sauer (aber nicht erkennbar auf mich) und droht damit, ihrem Teddy mit der Schere etwas abzuschneiden. Sie erzählt dann weiter, dass sie den Teddy gar nicht mag und in das Müllauto werfen möchte. Ich kann sie kurze Zeit später gerade noch davon abhalten, beim Teddy tatsächlich die Schere anzusetzen. Wie sind diese destruktiven Aussagen zu bewerten? Die Aggression gegen den Teddy kann ich mir noch irgendwie als "Ausweichziel" anstatt meiner Person erklären. Aber was ist von den weiter o. g. Sätze zu halten? Nichts davon wurde unserer Tochter in der Vergangenheit angedroht. Außer dem "Erziehungsstress" - ohne irgendeine Gewalt - und den Auseinandersetzungen mit dem kleineren Bruder - mit dem sie halt vieles teilen muss - fallen mit keine Stressoren ein. Unsere Tochter ist halbtags im KiGa, nimmt regelmäßig unregelmäßig an Freizeitaktivitäten teil und wächst meiner Einschätzung nach eher behütet auf. Wenn sie mit solchen Aussagen, die letztlich gegen ihren eigenen Wert und ihr eigenes Wohlbefinden gerichtet sind, kommt, wie ist da Ihre Einschätzung? Ist das nur eine Marotte, die vorübergeht? Möchte sie damit Aufmerksamkeit generieren? Sollte man es ignorieren um solche Aussagen nicht mit Aufmerksamkeit und einer Reaktion zu belohnen? Oder sollt man drüber reden, um möglicherweise tiefersitzende Probleme zu ergründen? Vielen Dank und schöne Grüße, R.
Liebe R., es ist nur eine Phase. Ihre Tochter testet aus, wie die Reaktionen auf ihre Aussagen, auf ihre Fanatasie und ihre Handlungen sind. Sie entwickelt Vorstellungen in positiver Richtung aber auch entgegengesetzt. Wenn Ihre Tochter weiterhin so spricht und handelt, können Sie ja nachfragen, ob sie so etwas schon einmal im Kindergarten gehört hätte. Weiter müssen Sie aber nicht auf die einzelnen Aussagen eingehen. Wobei Sie schon sagen dürfen, dass Sie z.B. nicht möchten, dass sie den Teddy zerstört. Viele Grüße Sylvia
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