Mitglied inaktiv
Ich habe das Buch "der kleine Tyrann" von Jirina Prekop gelesen, jetzt mache ich mir sehr viele Gedanken, da man ja anscheinend als Mutter so ziemlich vieles falsch machen kann und ein "herrsüchtiges" Kind aufzieht. Kennen Sie das Buch und können Sie mir ihre Meinung dazu sagen? Bei uns ist es nämlich so, dass unser 11 Monate alte Sohn seit einigen Wochen sehr stark auf mich fixiert ist und noch mehr als früher fremdet. Leider aber hat er auch einen sehr grossen Dickschädel und versucht in allen Bereichen (Schlafen, Essen, Umziehen, Spielen) seinen Willen durchzusetzen. Ich weiss leider, dass ich nicht immer ganz konsequent bin und damit das Verhalten wohl nicht unbedingt positiv beeinflusse. Es fällt mir einfach enorm schwer, ihm wirklich bewusst und sicher "nein" zu sagen und gewisse Grenzen zu ziehen.Er tobt dann so enorm und über sehr lange Zeit, dass ich ihn doch wieder hochnehme. Habe ihn aber bis dahin niemals schreien lassen, erst jetzt bezüglich Schlafen etwas angefangen, ihn konsequent im Bett zu lassen, auch wenn er trotzt. Doch es fällt mir unheimlich schwer... Können Sie mir erklären, wieso er jetzt plötzlich so an mir klebt wie eine Klette? Ich gebe ihm sehr viel Zuwendung, schmuse gern mit ihm, doch es wird immer stärker. Ist er immer noch in Symbiose mit mir oder beginnt er sich bereits zu lösen? Nach dem Lesen dieses Buches mache ich mir jetzt noch mehr ein Gewissen,dass ich mich ja nicht wundern muss, wenn ich ein agressives tyrannisches Kind erziehe, nur weil ich ihm vielleicht etwas zu wenig klar Grenzen ziehe. Es steht nämlich: das Kind erhält so keine Geborgenheit und sucht sich eine Ersatzbefriedigung, nämlich seine Macht gegenüber der Umwelt, dies verschaffe ihm die einzige verlässliche Sicherheit. Was halten Sie davon? Ich entschuldige meinen langen Text und bedanke mich für Ihre Antwort!
Christiane Schuster
Hallo Sharon Mit 11Mon. hat Ihr Sohn erkannt, dass er auch einen eigenen Willen hat, den er nun einerseits mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln auch durchzusetzen versucht, der ihn andererseits aber auch verunsichert, sodass er sich verstärkt an seine vertrauteste Bezugsperson wendet/klammert. Nehmen Sie Ihren Sohn liebevoll in den Arm, bzw. nehmen Sie Augenkontakt zu ihm auf, bevor Sie einen Wunsch an ihn richten, den Sie ihm dann auch begründen sollten. Informieren Sie ihn gleichzeitig über die eintretenden -möglichst logischen- Folgen, wenn er sich an diesen begründeten Wunsch nicht hält. Verhalten Sie sich dann bitte so gelassen, aber auch so konsequent wie möglich, damit ihr Sohn genau weiß, wo er dran ist, bzw. damit er sich ganz sicher orientieren kann. Wird er dann wütend, geben Sie ihm die Möglichkeit seine Wut rauszulassen, indem Sie ihm ganz ruhig ein Kissen o.Ä. reichen, das er bearbeiten kann, während Sie gleichzeitig zur Entspannung eine ansprechende Musik anstellen. Verhalten Sie sich selbst so gelassen wie möglich, wird sich Ihre Ruhe bald auf Ihren Sohn übertragen haben ohne dass Sie "um des lieben Friedens Willen" Ihrem Sohn gegen Ihre Überzeugung nachgeben. Ein schlechtes Gewissen brauchen Sie sich keinesfalls einreden zu lassen. Ihr Sohn sucht sich keine "Ersatzbefriedigung"; er probiert nur aus, wo seine Grenzen denn nun wirklich liegen. Liebe und Geborgenheit wird er bei Ihnen in ausreichendem Maße vorfinden; sonst würde er nicht Sie auswählen um seine Erfahrungen bezüglich der Grenzen und Regeln zu erweitern.- Das Buch kenne ich nur vom "Querlesen", sodass ich zu dem aus dem Zusammenhang genommenen Satz keine Stellung nehmen kann. Liebe Grüße und: bis bald?
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