Mitglied inaktiv
Ich bin in einer verzwickten Lage, und möchte sie um fachliche Hilfe/Meinung bitten. Mein Sohn stammt aus einer Beziehung zu einem verheirateten Mann. Der selbst mit seiner Frau 2 Töchter hat. Nachdem er über die Schwangerschaft erfahren hatte, hat er die Beziehung zu mir abgebrochen. Als mein Kind fast 1 Jahr alt war , habe ich den Kontakt zu ihm wieder gesucht, und mittlerweile unterhalten wir uns per e-mail (aufgrund einer sehr weiten räumlichen Entfernung) in einem vernünftigen Ton. Unsere Disskussion war zuletzt darüber, was für meinen Sohn besser ist: er ist der Meinung, es ist besser nichts über den Vater zu wissen. Ich bin der Meinung, mein Kind sollte wissen, wer sein Vater ist, auch wenn der Vater nicht mit uns zusammen wohnt, und vielleicht, auch wenn es nur sehr selten sein wird (vielleicht ein Paar Tage im Jahr)ihn auch kennenlernen und ihn treffen, wenn sein Vater ihn besuchen wird. Mittlerweile hat er mir, wenn auch nur teilweise Recht gegeben, scheinbar haben ihn meine Argumente überzeugt, daß es für die soziale Anerkennung und für das Selbstbewußtsein meines Kindes besser ist, zu wissen, wer sein Papa ist, als zu wissen , daß er keinen Vater hat, bzw. ihn nicht zu kennen.Dass es besser ist zu sagen " Mein Papa kommt mich besuchen, und dann machen wir zusammen etwas ganz tolles", als zu sagen " ich habe keinen Papa". Nun will er uns doch bald das 1. Mal besuchen. Mein Gedanke war, daß je früher mein Kind seinen Vater als seinen Vater, der nicht mit uns zusammen leben kann kennenlernt, umso selbstverständlicher wird es für ihn sein, das wir nicht zusammen leben. Das mein kind nicht darunter leiden wird, so wie es bei Trennungskindern ist, deren Väter plötzlich weg sind. Kürzlich habe ich das meinen 2 Freundinnen erzählt , und sie beide fanden die Idee nicht gut. Sie meinten, ich sollte "die Pferde nicht scheu machen", und abwarten bis sich mein Kind von sich aus dafür interessiert und nach seinem Vater fragt, und ihn dann je nach Situation mit der Tatsache bekannt machen. Auch sie waren der Meinung, daß mein Sohn eher leiden wird, wenn der vater nur ein Paar Tage ihn besuchen wird, und sich nicht wirklich wie ein Familienvater um das Kind kümmern kann. Ich dachte eigentlich, daß meine pädagogischen und psychologischen Kenntnisse dazu ausreichen, die Lage besser einzuschätzen, aber nun bin ich mir doch nicht mehr sicher. Ich weiß nicht mehr, was wirklich richtig ist. Ich hoffe, trotz der Kürze konnte ich die Situation entsprechend schildern. Können sie mir einen Rat geben? Danke Elli
Christiane Schuster
Hallo Elli Grundsätzlich teile ich die Meinung, dass den Kleinen so schnell wie möglich, aber kurz und sachlich gesagt werden soll, dass sie einen Vater haben, der bei einer anderen Familie lebt, da er dort auch 2 Kinder hat. Kommt er dann zu Besuch, wird er sicherlich als Gegeben hingenommen werden, wobei er nicht darauf beharren sollte, auch als Papa anerkannt zu werden. Irgendwann fragt jedes Kind nach seinem Erzeuger und verliert dann nicht die sichere Orientierung, da es mit dem Gedanken: der Papa lebt bei einer anderen Familie, heranwächst. Sicherstellen sollten Sie m.E. nach allerdings, wie und ob Ihr Sohn Kontakt zu seinen Halbgeschwistern haben sollte und erkunden, ob die Ehefrau des Kindsvaters über diese/Ihre Sachlage informiert ist, um in entsprechenden Situationen (ungeplante Telefonate?) angemessen reagieren zu können. Liebe Grüße und: bis bald?
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen