Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Dauernde Unentschiedenheit, ständiges "Hin und Her"

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Dauernde Unentschiedenheit, ständiges "Hin und Her"

Landgräfchen

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Liebe Frau Schuster, unser Sohn, 2 1/2 Jahre alt, neigt dazu, dauernd etwas Anderes haben zu wollen und ständig seine Meinung zu ändern. Er bitte z.B. darum, etwas zu trinken zu bekommen - Früchtetee, seinen Saft, ein Glas Wasser, Kakao, was auch immer. Kaum hat er's bekommen, will er es nicht mehr und schiebt es brüsk von sich. Das kann auch mit irgend etwas Anderem so gehen, ob Essen, Spielzeug, was er morgens anziehen soll etc. Wir fragen uns, ob wir ihm einfach nur eine Sache anbieten sollten (z.B. Früchtetee) und nicht auf andere Wünsche eingehen sollten, aber gleichzeitig kommt uns das grob vor, man selber ändert ja manchmal auch noch einen Wunsch und Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Manchmal, z.B. bei etwas Neuem (Restaurant oder so) kann er ein Getränk oder eine Speise auch noch gar nicht kennen, müsste doch eine Chance haben, "nein" sagen zu können. Aber oft entsteht ein regelrechtes Theater, er lehnt fünf Sachen ab, schiebt sie mit altersentsprechendem "Trotzgesicht" und lautem "Neeein!" von sich, obwohl er sie eben noch wollte - und trinkt, um im Beispiel zu bleiben, am Ende gar nichts. Wir wissen nicht, ob wir zu gutmütig sind, ob wir ihn manchmal einfach nicht richtig verstehen, ob solch ein Verhalten "typisch" für die Altersstufe ist und es dabei vor allem um die Durchsetzung des Willens und das Herumdirigieren der Eltern geht, ob es sich "von selbst" legt oder doch eher Folge "falscher" Erziehung von uns aus ist. Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen - herzlich, Landgräfchen


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Hallo Landgräfchen Dieses beschriebene Verhalten ist durchaus alterstypisch, da die Kleinen mit 2 1/2 Jahren gerade erst beginnen ihre eigenen Wünsche zu äußern, aber sich selten zwischen zwei "Angeboten" entscheiden können. Helfen Sie Ihrem Sohn bei diesem Lernschritt, indem Sie ihn nach seiner Bitte darauf hinweisen, dass er lieber noch einmal überlegen soll, ob er diesen Tee, Kakao o.Ä. auch wirklich haben möchte, da es dann (konsequent) auch bei diesem Getränkt bleibt. Lehnt er dennoch den Tee o.Ä. ab, wird er ihn entweder trinken oder gar nichts bekommen! Nach 1-3 entsprechend negativen Erfahrungen wird er auf Grund dieser logischen Folgen zunehmend lernen sich nach kurzer Überlegung entscheiden zu können. Liebe Grüße und: bis bald?


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