Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, wie Sie wissen, leben mein Mann und ich getrennt. Die Scheidung war von mir eingereicht, jetzt probieren wir es nochmal seit Januar und einiges läuft gut, vieles eher schlecht. Die Woche über erziehe ich unseren gemeinsamen Sohn allein, am Wochenende ist meist mein Mann da. Das vergangene Wochenende mit meinem Mann war echt bescheiden. Es läuft fast immer nach Schema F ab: der Kleine und ich freuen uns, mein Mann kommt mürrisch ums Eck und hat miese Laune, da eine harte Woche. Komisch, ich habe auch eine harte Woche, aber mürrisch bin ich deswegen am WE nicht. Eher freue ich mich über die gemeinsame Freizeit. Der Kleine war am Samstag so zufrieden, dadurch dass ich arbeiten gehe, unternehmen wir die Woche über seltener etwas. Wir haben uns also zu zweit vormittags - Mini und ich - einen schönen Stadtbummel gegönnt, mit Eis schlecken, Brezel essen, Entchen füttern uvm. Es war richtig nett und vor allem: mein Kind war glücklich, zufrieden und ausgeglichen, hat gehört, ist mit mir an der Hand gelaufen - keine Probleme. Sobald aber der Papa am Nachmittag kam, war er nervös und unruhig. Mein Mann ist super streng mit ihm - er meint, da wir getrennt leben, am Wochenende ein Exempel statuieren zu müssen. Das geht mir voll auf die Nerven und ich finde sein Verhalten unmöglich !!! Wir haben deswegen regelmäßig Streit (natürlich nicht vorm Kind, aber sicher bekommt er mit, dass ich nicht okay finde, wie mein Mann sich dem Kleinen gegenüber verhält). Dabei kann ich mir nicht die Bemerkung verkneifen: "Sich erst aus der Affäre ziehen, kaum Beitrag zur Kindererziehung leisten, aber dann dauernd rumnörgeln!" Mensch, ist doch wahr!!! Die Paarberatung hat in diesem Punkt nichts ergeben bisher. Wir haben eher über Paardinge geredet, dabei ist es auch wichtig, wie es Noah am Wochenende mit diesem Vater geht. Beispiel Samstagabend: mini war hundemüde und wollte keine Zähne mehr putzen, Vater geht hin und putzt die Zähne ziemlich ruppig. Ich: "Das muß doch nicht sein!" Mein Mann meinte, das nächste Mal würde der Kleine sich dann nicht mehr weigern, sich die Zähne zu putzen. Hallo?! Ich bin bald geplatzt vor Wut! Mit "Gewalt" will er das also erreichen? Ich war stinksauer auf meinen Mann und meinte, dass unserem Sohn, wenn er keine Lust hat, die Zähne zu putzen, ich sie ihm zwar auch selbst putze, aber sanft und nicht brutal. Daraufhin meinte mein Mann, ich würde sowieso immer die Walldorf-Methode anwenden! Und das Ergebnis sei immer das Gleiche: ICH sei zu sanft und zu nachgiebig und ich solle doch mal am Beispiel von letzter Woche sehen, was unser Sohn so treibt... Zur Erklärung: Junior hat am Donnerstag auf dem Spielplatz im hohen Bogen aus dem Holzspielehäuschen gepieselt. Gott, war mir das peinlich!!! Er hat so etwas vorher noch nie gemacht!!! Junior hat auch am Donnerstag vor Ort nach ruhigem Reden die Sache witzig gefunden, er meinte das sei "cool". Meine Konsequenz war ganz klar: wir sind sofort nach Hause gegangen, er hatte bis Sonntag Fernsehverbot und bis Sonntag durfte Junior nicht mehr auf den Spielplatz gehen (4 Tage lang). Es gab schon ziemlich dicke Tränen deswegen, aber ich war konsequent. Am Sonntag ging es dann weiter. Morgens um 7 Uhr ist dem Kleinen die Klorolle ins Klo gefallen und er hat aus Versehen abgespült. Zum Glück haben wir das mit einem gebogenen Draht-Kleiderbügel wieder stückweise rausfischen können. Der Kleine hat mir bescheid gesagt, hat mir gesagt, das war aus Versehen und hat mir von sich aus angeboten, dass er hilft, das Wasser im Bad aufzufischen und die Klopapierreste hat er alleine aufgesaugt. Ich fand das toll und habe ihn gelobt. Mein Mann wollte ihm gleich den Po voll hauen deswegen und hat den Schwimmbadausflug gestrichen. Danach war nur noch eine Scheißstimmung. Ich fand es mies, dass der Kleine, der das ja nicht mit Absicht gemacht hatte, der auch bescheid gesagt hat und dann noch von sich aus Hilfe anbietet, diese Strafe erhalten hat. Mein Mann hat dann nur gemeint: "Die Strafe bleibt und wag ja nicht, was dagegen zu sagen, der Kleine hört eh fast nicht auf mich!" Mein Mann wollte dann zum verkaufsoffenen Sonntag gehen. Wir waren müde, aber das war ja nicht relevant. Junior, der am Samstag mit mir alleine so lieb und umgänglich war, hat meinen Mann in einer Tour provoziert (das ist für mich absolut nachvollziehbar gewesen) und ist in der Stadt weggerannt und mein Mann hat nur noch Verbote geschrien und war eigentlich im Grunde machtlos. Der Kleine hat ihn nur noch ausgelacht. Ich habe überhaupt nicht mehr eingegriffen, als wir allerdings bei McDonald’s am Tisch saßen und mein Mann das Essen holen war, hat er mich gefragt: „Mami, können wir den Papi nicht heimschicken? Der verbotet mir alles und schreit nur rum.“ Ist ja echt schon bezeichnend. Mein Mann findet das aber „normal“ wie es läuft und hat keine Einsicht. Die Wochenenden arten regelmäßig in Streß aus. Liebe Frau Schuster, ich habe alles in meiner Macht stehende versucht. Doch mein Mann zeigt keine Einsicht. Ich denke wieder mal über Trennung nach. Mit so einem "Miesepeter" sind mein Sohn und ich schlecht beraten. Oder haben Sie eine Idee, wie die Situation entschärft werden kann?
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Eigentlich haben Sie sich die Antwort schon selbst gegeben: Ohne die Bereitschaft Ihres Mannes, sich zu ändern und mit Ihnen sich in sachlichen, harmonischen Gesprächen über die Erziehungsmethode Ihres Sohnes einig zu werden, werden Sie in dieser Ehe keine Erfüllung finden und Ihr Sohn keinen Halt, um in eine sichere Selbständigkeit geführt werden zu können.- Nachdenkliche Grüße, viel Kraft und: bis bald?
Mitglied inaktiv
mich mal einmischen muss: also für mich klingt das verhalten deines sohnes sehr normal. auch zeigt sich, dass er sehr unter dem stress zwischen euch eltern leidet. außerdem wissen kinder ganz genau, bei wem sie was und wie dürfen. ich finde dein verhalten deinem sohn gegenüber richtig. allerdings solltest du nicht vor dem kind mit deinem mann streiten und ich würde eine erneute trennung in aussicht stellen, wenn er sich nicht mit dir in erzeihungsfragen einigt, euch zeigt, dass er sich auch auf das wochenende freut usw.
Mitglied inaktiv
Das habe ich getan. Er ist jedoch am Telefon völlig uneinsichtig. Mein Sohn geht zur Kindertherapie und wir haben am 5.7. einen Elterngesprächstermin. Dort werde ich die Problematik offen ansprechen und hoffe, von dort eine Information zu bekommen.
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