Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster ! Da Sie mir schon das ein- oder andere mal helfen konnten, wende ich mich auch heute wieder an Sie - wenn auch, ehrlich gesagt, nicht sehr optimistisch. Die Vorgeschichte ist etwas länger: Moritz, seines Zeichens ja überaus agil, war schon seit jeher ein sehr schlechter Schläfer und absolutes Mama-Kind. Mit 5 Monaten (!) habe ich es erstmals geschafft, daß er nicht im Tragetuch oder auf meinem Arm einschlief, sondern im Bett - in unserem Bett wohlgemerkt, denn eigentlich gefällt uns das Schlafen im Familienbett sehr und außerdem war es so schön bequem, nicht ständig zum Stillen (250x pro Nacht *übertreib*) ins Nebenzimmer rennen zu müssen. DAß ich das überhaupt geschafft habe, lag nur daran, daß ich ihm "erlaubt" habe, sich in den Schlaf zu stillen. Nach einer Weile konnte ich dann aufstehen und er blieb im Bett liegen - ihn schlafend von irgendwo ins Bett zu legen - unvorstellbar, er war jedesmal sofort wieder wach, wacher als je zuvor, und veranstaltete ein Riesen-Geschrei. Somit war die Geschichte, es so zu handhaben für mich schon eine riesige Entlastung ... Das Problem ist: Er ist jetzt 19 Monate alt und wir schaffen einfach den Absprung nicht. Egal, was wir versuchen, er bleibt nicht liegen, an schlafen gar nicht zu denken, wenn er dabei nicht stillen darf. Kuscheltiere werden sofort umgehendst in die letzte Zimmerecke geschmissen, Schnuller hat er von Anfang an abgelehnt, wenn ich dabei bleibe und ihm was vorsinge, erzähle, ihn streichle oder auch was sonst noch - es wird mit Geschrei übertönt. Nicht, daß er zornig wäre, nein, er ist dann total verzweifelt, versteht die Welt nicht mehr. Vielleicht habe ich eine extrem dämliche Einstellung zu diesem Thema, manche Mamis würden es wahrscheinlich so sehen, aber irgendwie will ich nicht, daß er quasi für die Fehler büßt, die ich begangen habe. Sprich: Wie soll ich ihn einfach ins Bett legen, gute Nacht sagen und verschwinden, wenn ich doch weiß, daß ich mir die Suppe selber eingebrockt habe und daß er einfach nicht versteht, warum ich das auf einmal nicht mehr will (eigentlich will ich persönlich schon länger nicht mehr so, aber es mangelt einfach an einer passenden Idee). Hinzu kommen in unserem Fall noch weitere Faktoren: Zum einen leidet Moritz seit er 9 Monate alt ist unter Nachtschreck-Attacken. Erst sporadisch, neuerdings immer häufiger, gestern nacht das erste mal 2 kurz nacheinander. Durch unser Schlafen im Familienbett kann ich ihn leider nicht, wie immer geraten, einfach in Ruhe lassen, denn er steht auf, gerät total in Panik und rennt blindlings los - gegen Schränke, Türen, den Heizkörper ... Also MUß ich ihn jedesmal festhalten bzw. auf den Arm nehmen, wogegen er sich heftigst wehrt, mich tritt, haut, sich windet, hysterisch anfängt zu schreien ... es ist einfach grausam ! Erst nach etwa 30 Minuten beruhigt er sich langsam wieder und meist dauert es nochmal eine 1/4 bis halbe Stunde, bis er bereit ist, wieder in´s Bett zu gehen ... Auch aus diesem Grund wäre mir wohler, ich bekäme ihn irgendwie dazu, so langsam in sein Bett zu wechseln. Außerdem haben wir festgestellt, daß er viel schlechter schläft und häufiger aufwacht, wenn wir direkt dabei liegen. Als letztes kommt noch dazu, daß ich wieder schwanger bin (15.SSW), mit erheblichen Risiken behaftet. Meine Nerven liegen blank, meine Kräfte ... welche ? Moritz braucht mich in letzter Zeit sehr, noch mehr als normalerweise, ich denke, er fühlt auch, daß wir nicht ganz so ausgeglichen und unbesorgt sind, wie wir es immer waren. Also eigentlich der schlechteste Zeitpunkt, um auch nur IRGENDETWAS zu ändern ... aber andererseits habe ich auch einfach Angst, daß MIR mit der SS irgendetwas passiert, so daß ich vielleicht kurzfristig in´s Krankenhaus muß - und dann würde er ja ganz in´s kalte Wasser fallen .... Letzte Woche hatte ich auch ein Gespräch mit unserem Kinderarzt, über Moritz´ Schlafverhalten und die Nachtschreckattacken, welches leider nicht sehr effektiv war (ich weiß auch nicht, was ich mir eigentlich erwartet hatte) - wir bekamen Virburcol-Zäpfchen verschrieben, das einzige, was unser KiA für vertretbar und ausprobierfähig hielt. Nur, daß dadurch überhaupt keine Änderung eintrat. Gestern habe ich mich auch aufgerafft, ihm nach der ersten Nachtschreck-Attacke dann noch so ein Zäpfchen zu geben, was ja wohl beruhigen soll - und dann kam 1,5 Stunden später die nächste (nicht, daß ich das im Zusammenhang sehen würde !). Sie sehen, die Situation ist momentan sehr verfahren. Ich weiß nicht, ob sie mir (uns) überhaupt irgendwie irgendwas raten können, aber ansonsten täten es ein paar warme Worte auch, ich weiß einfach nicht mehr weiter und würde am liebsten für ein paar Tage weglaufen und alles hinter mir lassen ... Leider sind unsere Verwandten alle weit weg und einen geeigneten Babysitter, den unser Sohn länger als eine 3/4 bis 1 Stunde akzeptiert, haben wir auch noch nicht auftun können - es ist einfach zur Zeit alles nur noch zum ... Vielen Dank für´s lesen .... Silke
Christiane Schuster
Hallo Silke Sie haben überhaupt nicht versagt; sonst würden Sie sich nicht so viele Gedanken machen!- Da Sie sich bislang ja alle wohl gefühlt haben, ist es auch erst jetzt an der Zeit, etwas zu unternehmen. Erklären Sie Ihrem Sohn, dass er schon ganz schön gross ist, und zeigen Sie ihm, was er schon alles kann. Dazu geben Sie ihm kleine Aufgaben, wie Pudding rühren, Kissen aufschütteln, die Zeitung holen, usw. Sparen Sie nicht mit Lob!! Ein so grosser Junge kann sich auch schon sein eigenes Bett "einrichten" in dem er dann schlafen kann. Vielleicht kann er auch schon das Kinderzimmer für beide Kinder einräumen, weil er bald der grosse Bruder sein wird?- Geben Sie ihm eine Spieluhr mit ins Bett oder erlauben Sie ihm eine Musikkassette zu hören, damit er besser einschlafen kann. Wecken Sie in ihm schon jetzt den Beschützerinstinkt für sein Geschwister und für Sie. Vielleicht kann er ja gemeinsam mit seinem Papa Dinge erledigen, wie Einkaufen, putzen, usw., damit Sie etwas mehr Zeit zum Verschnaufen haben? Hat er das Gefühl, ein wenig auch Ihr Partner zu sein, wird er bestimmt versuchen Rücksicht zu nehmen. Schließlich ist er ja schon viel grösser als das Baby in Ihrem Bauch!- Hat er sich sein eigenes "Nest" gebaut, wird er hoffentlich voller Stolz auch darin schlafen wollen. Klappt das nicht in einem eigenen Kinderzimmer, haben Sie vielleicht soviel Platz, dass Sie vorübergehend, bis das Baby da ist, sein Bett neben das grosse Bett stellen können? Verzweifeln Sie nicht und denken Sie immer daran: Nach 9Mon. ist der ganze "Zauber" vorbei, und viele Dinge werden sich bis dahin ganz von selbst gelöst haben. Ich wünsche Ihnen ganz viel Durchhaltevermögen und hoffe, bald wieder von einer etwas fröhlicheren Silke zu hören. Kopf hoch und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Silke, ich kann Deine Probleme gut verstehen. Erst mal würde ich den Kinderarzt wechseln. Einen Kind Virburcol bei Schlafstörungen zu verschreiben finde ich unverantwortlich. Vielleicht gibt es eine/n gute/n Homöopathin/en bei Dir? Manchmal gibt es die Infos in Eltern-Kind-Zentren. Da gibt es auch manchmal Stillgruppen für ältere Kinder, wo man Erfahrungen austauschen kann. Ich hatte auch so ein Kind, daß nur an der Brust einschlafen wollte und sofort hochscheckte, sobald er umgelegt wurde. Wir haben es mit der Homöopathie ganz gut in den Griff bekommen. Auch das Einschlafen an Mutters Brust hat sich erledigt (allerdings bekommt er jetzt ein Fläschchen). Aber damals habe ich das Dauernuckeln an der Brust mit meinem Partner gelöst. Es wurde eine Woche vereinbart, da hat ihn mein Mann ins Bett gebracht, Und ich ging in der Zeit spazieren - in der Wohnung durfte ich nicht sein. Und da Papa nun mal keinen Busen hat, hat er gelernt ohne einzuschlafen. In der Nacht haben wir es auch so gehalten: ca. 2 mal durfte mein Mann ihn ihns Gästezimmer bringen, ansonsten mußte er ihn in der Nacht geruhigen, damit er lernt ohne Brust wieder einzuschlafen. Unser Sohn hatte allerdings keine Panikattacken, also würde ich solch Sachen erst mit dem Arzt durchsprechen. Vielleicht gibt es ein Spital oder eine Ärztekammen, die euch an den richtigen Arzt verweisen kann? Das mit dem seperaten Bett ist auch wichtig. Unser Kind schläft auch ruhiger im eigenen Bett, das steht allerdings neben unseren, er kann also rüberkrabbeln. Falls ihr ein Kinderzimmer habt, würde ich ihm dort ein großes Bett herrichten, sodaß auch Du mit dem kleinen kind noch Platz hast (eine große Matratze am Boden, die mann abteilen kann und ein Teil wird als Höhle oder Nest hergerichtet). Die großen Betten im Kinderzimmer haben den Vorteil, daß Du Dich auch zu den Kindern legen kannst, wenn sie krank sind. Den Babysitter würde ich auch öfter beanspruchen oder - ist auch billiger - eine Tagesmutter suchen. Das hat uns auch wirklich geholfen und Fabian ist sehr gerne dort (an 3 Vormittagen). Du hast dan Zeit zum Regenerieren und das brauchst du jetzt dringend. Viel Glück und ich hoffe es waren nützliche Tipps dabei, Brigitte
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