Mitglied inaktiv
Hallo, erstmal ein riesen Lob für Ihre tolle arbeit ! Also, meine Tochter 21 Monate, ist total der Boss, ich merke selbst, dass ich ihr sehr viel durchgehen lasse und irgendwie auch oft nach ihrer Nase tanze, aber ich krieg es anders meistens einfach nicht hin. Sie kommandiert mich zum beispiel rum, indem sie mir zeigt, wo ich ihren Puppenwagen hinschieben soll und ich muß ihn auch ja mit beiden Händen schieben und wenns die falsche richtung ist, dann rastet sie erst recht aus und trampelt auf dem Boden rum. Ich hatte selber eine schwere Kindheit und wurde viel bestraft und geschlagen, dadurch würde ich meiner Tochter niemals selbst wehtun, denn ich weiß ja wie es ist. Sobald sie schreit, hat sie meine volle Aufmerksamkeit, weil sie mir Leidtut und ich auf keinen Fall so zu ihr sein will, wie meine Eltern zu mir waren. Aber wie soll ich mich richtig verhalten, wenn sie wiedermal rumkommandiert, sagen dass sie es allein machen soll? Doch dabei rastet sie aus und was soll ich dann machen? Manchmal gehe ich einfach weg und sage "so nicht!" aber sie schreit dann noch mehr und kommt dann zu mir und will unbedingt auf den Arm, ich nehme sie dann immer, weil ich dann wieder mitleid mit ihr habe. Mein Freund ( ihr Vater) empfindet diesen mitleid in solchen Situationen nicht für sie und kann sich auch größtenteils durchsetzten, aber er ist auch selten da. Ich weiß nicht wie ich das abstellen soll und wie ich richtig reagieren soll. Ihre Tipps würden mein Leben wirklich sehr erleichtern. Dann habe ich mir eine Methode abgeguckt und zwar wenn sie etwas nimt was sie nicht darf oder ähnlich, dann sage ich ihr sie soll es weglegen und zähle bis drei, in der Zeit hat sie Gelegeheit meiner Aufforderung nachzukommen, ich habe gemerkt dass dies manchmal klappt, aber meine Freundin ( Erzieherin) sagt zu mir es ist nicht so gut, wenn ich das mache, keine Ahnung warum...Hatte erst Angst, dass wenn ich mit ihr zählen lerne, dass sie dann denkt, sie kriegt ärger, aber dem is nicht so, sie weiß, wann wir spielerisch lernen. Dann habe ich noch was und zwar beißt und kneift meine Tochter gerade andere Kinder, im Krankenhaus das erste mal, dort hatte mir eine Schwester gesagt, ich solle einfach leicht zurückbeißen oder kneifen, aber lernt das Kind nicht durch so eine Reaktion, dass sie andere Kinder auch einfach zurückbeißt? Mein Kinderarzt hat mir gesagt, auf keinen Fall zurückbeißen, einfach keine Aufmerksamkeit schenken und mein Kind wegnehmen ohne großen ärger zu machen, damit sie durch ihr verhalten keine Aufmerksamkeit bekommt. Ich denke auch dass dies das richtige ist und bitte sie um Ihre Meinung. Nun hatten Sie genug von mir zu lesen, ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe und wünsche Ihnen noch einen schönen abend. Liebe Grüße Karo
Christiane Schuster
Hallo Karo Bitte loben Sie verstärkt die "Größe", Selbständigkeit, Hilfsbereitschaft Ihrer Tochter und zeigen Sie ihr, wie stolz Sie darauf sind, dass Sie ihr erlauben können, den Puppenwagen SELBER schieben zu DÜRFEN. Oder kann sie es etwa noch nicht? :-)) Schaffen Sie entsprechend jeweils einen Anreiz, dass Celia Etwas SELBER machen DARF und loben Sie anschließend ihr Können. Gehen Sie einfach weg, wird Ihre Tochter immer weiter und mit all` ihren Erfahrungen versuchen, Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Gelingt es Ihnen nicht, Celia mit einer ansprechenden Aktivität vom Ungeeigneten abzulenken, sollten Sie ihr in jedem Fall KURZ begründen, warum sie das Eine oder Andere nicht darf. Zählen Sie bis 3, damit Celia Ihrer Aufforderung nachkommen kann, sieht sie nicht ein, warum sie Etwas nicht darf und fasst Ihr Zählen als Spiel auf. Da Ihre Tochter wie alle Kleinkinder sehr spontan handelt, aber noch nicht weiß, wie sie ihre jeweiligen (verärgerten) Stimmungen und Gefühle angemessen ausdrücken oder wie sie angemessen Kontakte aufnehmen kann, setzt sie wiederum ihre bisherigen Erfahrungen ein, um Ihre unmittelbare und HELFENDE Aufmerksamkeit zu erreichen. Nehmen Sie darum direkten Blickkontakt zu ihr auf, sprechen Sie ein KURZ begründetes NEIN und schlagen Sie ihr dann ein angemessenes Handeln vor. Loben Sie Ihre Tochter bei jedem noch so kleinen Erfolg, den vorangegangenen Konflikt friedlich gelöst zu haben. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Liebe Karo, wenn man selbst eine schwere Kindheit hatte, verfällt man ja leicht ins andere Extrem. Deine Celia möchte aber nichts weniger, als der Boss sein! Kinder wollten Halt, Orientierung und Grenzen haben, sonst bekommen sie Angst in der großen, unübersichtlichen Welt. Dass Du ihr diese dringend notwendigen Grenzen setzt, heißt keinesfalls, dass Du sie bestrafen sollst! Es heißt, dass DEINE Spielregeln gelten, nicht die eines Kindes. DU bist der Boss, und Dein Partner muss diese Rolle natürlich ebenfalls einnehmen. Ihr müsst Euch dazu einig sein und dürft Euch von Eurer Tochter nicht gegeneinander ausspielen lassen! Celia schreit mit ihrem Verhalten förmlich danach, dass Du ihr endlich, endlich Grenzen setzt. Sie braucht Grenzen, um sich psychisch gesund entwickeln zu können. Ein grenzenloses Kind leidet sehr, denn es ist vollkommen haltlos, und es kann später zahlreiche Störungen entwickeln. Grenzen setzen heißt auch nicht, dass Du hier und mal entnervt sagst, "mir reicht's". Sondern dass Du im Alltag verlässlich und vorhersehbar reagierst, also auf deutliches Fehlverhalten möglichst immer konsequent (aber gelassen) reagierst. Celia wünscht sich eine souveräne, starke Mutter! Nur dann kann sie sich geliebt und geborgen fühlen. Ihr nachzugeben, wenn sie schikanös schreit, ist das Gegenteil von Liebe! Wenn sie ihre Kreisch- oder Trotzanfälle bekommt, darfst Du Dich keinesfalls erpressen lassen und nachgeben. Du kannst gelassen bleiben, dem Ganzen keine besondere Aufmerksamkeit schenken und Dich sichtlich uninteressiert zeigen. Sie wird sehr überrascht sein, wenn Ihre Show zukünftig nicht mehr den gewünschten Erfolg hat. Dafür kannst Du sie aber immer mit Lob und Aufmerksamkeit belohnen, wenn sie sich kooperativ, einsichtig und konstruktiv verhält und bei einer Absage NICHT kreischt. Findet zusammen Lösungen und Kompromisse für ihre Wünsche, wo dies möglich ist. Wo es nicht möglich ist, brauchst Du nicht nachzugeben. Eine kurze Erklärung reicht dann, nachfolgendes Gekreische darfst Du getrost ignorieren. Wenn sie anderen Kindern weh tut, nimmst Du sie energisch heraus aus der Situation und erklärst kurz, dass dies nicht geht. Macht sie es kurz darauf trotzdem wieder, würde ich mit ihr nach Hause gehen - sehr konsequent. Sie muss erleben, dass ihr Verhalten Folgen hat, die für sie unangenehm sind. Damit schützt Du sie davor, auf Dauer unbeliebt zu werden, weil sie ein schlechtes Sozialverhalten hat und keiner mehr mit ihr spielen mag. Wenn Deine Kleine endlich die Kind-Rolle einnehmen darf, die ihr zukommt, wird sie sich von Dir viel mehr geliebt und unterstützt fühlen! Sie wird auf Dauer sehr erleichtert sein, Halt und Geborgenheit zu bekommen, statt die einsame, unglückliche, beängstigende und haltlose Rolle des "Bosses" im luftleeren Raum spielen zu müssen. Von der sie instinktiv ja längst spürt, dass sie nicht richtig für sie ist. Liebe Grüße, Bonnie
Mitglied inaktiv
Hallo Bonnie, erstmal vielen Dank für deine Tipps, doch ich glaube du hast es ein wenig zu sehr dramatisiert, denn ich glaube nicht, dass sich meine Tochter ungeliebt fühlt. Meine Tochter hat nicht NUR das sagen, die Beispiele habe ich ja geschrieben und ich gebe ja nicht nur nach, denn sie schreit ja, weil ich es ihr verbiete und dann tut sie mir Leid und ich nehme sie auf den Arm. Ich weiß zwar dass mein Nachgeben falsch ist und das ich konsequent sein soll, ich kann es aber irgendwie nicht umsetzen, klar soll ich sie ignorieren wenn sie rumschreit aus Trotz, aber wie soll ich reagieren, wenn sie sich an mein Bein klammert ( meist nehme ich sie und setzt sie in ihr zimmer, laße die Tür ein Spalt offen und gehe) ist dass nun richtig? Ebend zum Beispiel hat sie auf der Tastatur rumgespielt und ich habe ihr dreimal gesagt, ich möchte schreiben, sie solle es lassen, sie hats nicht getan und ich habe sie weggestellt, da schrie sie wieder. Oder ich schnall sie in den Kinderwagen, wenn sie in der Bahn wiedermal rumlaufen will, ich hoffe damit handel ich richtig und sie lernt es bald, ich denke dann wirds schon besser. Vielen Dank und schöne Grüße Karo
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