Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Brüllen.../ große Klappe, letztes Wort (sorry, sehr lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Brüllen.../ große Klappe, letztes Wort (sorry, sehr lang)

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Hallo Frau Schuster, sie haben uns für unseren älteren Sohn schon viele Tipps gegeben, die auch wirkungsvoll waren. Jetzt brauch ich wieder Ihre Hilfe. Der Junge ist 6 1/2 Jahre alt und er hat zu jedem die große Klappe. Da kommt rüber: mach was Du willst, es ist mir egal, damit kann ich leben. Und so scheint es auch zu sein. Bisher hatte ich immer mal wieder Probleme, aber ich hab immer eine Lösung gefunden. Inzwischen geht gar nichts mehr. Er kommt bald in die Schule und erklärt, daß er da nicht hin geht und wir werden schon sehen, was er da macht. Er soll aufräumen: das macht er nicht und es macht ihm auch nicht das geringste, das er seit Tagen in seinem Zimmer ohne Spielzeug ist. Das hab ich ihm abgenommen, weil es über den ganzen Boden verteilt lag. Er beschwert sich aber auch nicht im geringsten, daß es ihm langweilig ist. Was soll ich denn machen? Was, wenn er in der Schule genau so reagiert? Ich kann ihn zwar dazu zwíngen, Aufgaben zu machen (hoffe ich jedenfalls), aber ich kann ihn doch nicht zwingen, seinem Lehrer zu hören. Dann ist noch unsere Tochter, die wird bald 3. Wenn die was nicht bekommt, schreit die wie ne wahnsinnige. Mir macht das gar nichts, weil erstens gebe ich nicht nach und zweitens ist das schon immer so. Von mir aus kann die brüllen, bis sie alleine wieder runter kommt. Leider haben sich unsere Bekannten schon abgesetzt, weil die das brüllen unerträglich finden. Da kamen schon Kommentare, daß ihr mal richtig eine auf den Hintern gegeben gehört, damit sie weiß, warum sie brüllt. So was kann ich leicht ignorieren, weil ein Schlag nichts besser machen würde. Können sie mir sagen, was ich tun soll, um nicht komplett abgekanzelt zu werden? Ich will schließlich nicht ständig alleine sein. In ein Zimmer sperren hilft übrigens auch nicht mehr. Das findet die Kleine noch gut. Bitte helfen Sie mir nochmal :-(


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Hallo Ratsuchende Vertrauen Sie bezüglich der Einschulung Ihres Sohnes der (langjährigen) Erfahrung der Lehrer, die sicherlich auch Ihren Sohn zu motivieren wissen. Die Antworten Ihres Sohnes und auch der scheinbare Dickkopf kommen mir so vor, als ob er Jemanden nachzuahmen versuche? :-))- Zeigen Sie Ihrem Sohn einmal, wie sehr Sie ihn lieben und wie stolz Sie auf ihn als großen Sohn sind. Überlegen Sie einmal gemeinsam, was man unternehmen könnte, damit Alle Spaß daran haben. Richten Sie mit ihm gemeinsam sein Zimmer -nach überwiegend seinen Vorstellungen- gemütlich ein und geben Sie auch ihm immer mal wieder konkrete Beschäftigungsanreize. Loben Sie ihn (statt ihn häufig zu tadeln), wenn er z.B. eine schöne "Bude" aus einem Pappkarton gebaut und angemalt hat, ein Bild gezeichnet hat für SEIN Zimmer oder für das Zimmer seiner Schwester.- Stehen Sie dem Geschrei Ihrer Tochter bitte nicht scheinbar gleichgültig gegenüber. Zeigen Sie ihr eine gewünschte Reaktion, indem Sie z.B. selbst zu singen beginnen, bzw. eine Kassette einlegen. Auch können Sie einen sog. "Wutstuhl" bereitstellen, auf den Sie sich in konkreter Situation gemeinsam mit Ihrer Tochter auf dem Schoß setzen, um wissend und lächelnd gemeinsam abzuwarten, bis die Wut rausgelassen wurde. Ihre Tochter erhält auf diese Weise die geradezu eingeforderte Reaktion und erkennt gleichzeitig, dass sie trotz ihrer Wut von Ihnen geliebt und akzeptiert wird. Probieren Sie`s mal aus.- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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