Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

brauche rat

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: brauche rat

kleinefee11

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hallo, Ich bin neu hier, und ich würde mich freuen wenn ich paar Antworten bekommen könnte. Es geht um mein Sohn er ist 3,5 Jahre alt, ein sehr nettes und aufgeschlossenes Kind. Nur raubt mein kleiner mann mir jegliche nerven, ich weiß auch das ich nicht wirklich Konsequent genug bin , aber mein Problem ist das ich in manchen Sachen einfach nicht weiß wie ich logisch handeln soll. Hier ein paar beispiele: Einkaufen ist die reinste Katastrophe momentan, ich sage meinen kleinen racker immer was ich erwarte wenn wir in den laden rein gehen, er sagt auch immer ok Mama, sobald wir drinnen sind geht es los. Er läuft durch den ganzen laden und hört einfach nicht wenn ich ihn rufe, er lacht mich eher aus und gehe ich ihm hinterher dann denkt er ich mache Spaß mich ihm , ich habe es versucht in einfach zu lassen nur dann kommen doofe Sprüche von Müttern deren kinder ganz lieb nebenher laufen. Ich kann es nicht immer verhindern das ich ihn zuhause lasse da mein Partner und Omis alle arbeiten müssen. Das nächste ist, zuhause ist es seit neusten nur noch laut weil der kleine mann schreit und tobt ohne ende egal ob ich was sage er macht einfach nur was er will. Im Auto wird sich hinten ständig abgeschnallt und aufgestanden, ich erkläre ihm immer und immer wieder das es einfach schrecklich gefährlich ist wenn er nicht angeschnallt ist.Er versteht mich ja auch und sagt immer ja ok er macht es nicht mehr aber im nächsten Augenblick macht es es wieder. Im Bus wird auch nicht richtig auf dem Po gesessen. Er war nie so außer mal in den Trotzphasen die schnell vorbei gingen und wirklich nicht so schlimm waren wie jetzt. Zimmer aufräumen klappt auf einmal überhaut nicht mehr, er schmeißt die ganzen Kisten um und spielt ( was auch in Ordnung ist) nur wenn ich sage du musst jetzt aufräumen das macht er es nicht, den sage ich schon komm wir machen es zusammen aber den sitzt er da einfach rum und macht gar nix. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Er geht seit 1 Jahr in den Kindergarten, aber laut Erzieherin ist er ein super nettes hilfsbereites Kind und super Lieb, da denke ich mir was mache ich nur falsch. Ich traue mich wirklich nicht mehr irgendwohin mit meinem Kleinen, in der Stadt im Laden wird auch weg gelaufen und nicht gehört, nehme ich ihn dann an die Hand und sage; so da du weg läufst und nicht auf mich hören kannst kommst du an die Hand, dann fängt es aber an es wird mir in die Hand gebissen , geschrieen und sich einfach hin geschmissen so das ich ihn schleifen soll. Das kann doch so nicht weiter gehen, meistens ist es eher wenn er müde ist. Sprich morgens ist alles normal er zieht sich normal an , zähne putzen. Nach dem Kindergarten geht es meistens los, ich versuche ihn hinzulegen aber keine Chance und Abend geht er schon halb 7 ins bett weil er länger nicht schafft. Genauso wir waren am Wochenende im Freizeit park und er hat sich so gefreut, als wir dann da waren ist er schon wieder davon gelaufen wollte nicht hören, ich kann ja nicht sagen so wir fahren jetzt nach Hause ( haben viel Geld für Eintritt bezahlt). Abends das umziehen ist auch nicht mehr leicht, da tobt er durch die Wohnung und läuft von mir weg lacht mich aus. Könnt ihr mir vielleicht ein Rat geben wie ich logische Konsequenzen geben kann weil für mache Sachen weiß ich einfach nix. Ach so ich habe es auch schon versucht das ich ihn in sein Zimmer gebracht habe und gesagt wenn er sich beruhigt hat darf er wieder zu mir kommen dann wird einfach raus gelaufen und weiter gemacht oder im Zimmer das ganze Spielzeug geschmissen. Neben mir sitzen bleiben bringt auch nix, er geht einfach weg oder wert sich. Tut mir leid für den langen Text. Ich würde mich über antworten freuen


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe kleinefee11, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin nur anschließen: Läuft Ihr Sohn im Supermarkt weg, dann nehmen Sie ihn an die Hand und verlassen ggfls. den Supermarkt. Setzen Sie den Einkauf später fort. Schnallt sich Ihr Sohn im Auto ab, halten Sie an. Evtl. lassen Sie Ihren Sohn aussteigen und erklären ihm, dass Sie so nicht weiterfahren können. Möchte er eine neue Chance?! Zimmer aufräumen kann er noch nicht alleine. Räumen Sie mit ihm auf und sagen ihm ganz konkret, was er tun soll. "Du räumst die Autos in die Kiste und ich stelle die Bücher in das Regal." Am Nachmittag gehen Sie mit Ihrem Kind nach draußen. Er darf sich ordentlich auspowern. Spielen Sie mit ihm Fußball, lassen ihn Laufrad fahren, machen Wettrennen usw. Eine Stunde vor dem Schlafengehen sind dann ruhige Beschäftigungen angesagt. Lesen Sie ihm vor, kuscheln, gönnen ihm eine kleine Massage. Hat sich dies als abendliches Ritual eingespielt, wird er sich auch gerne umziehen lassen. Bis dahin achten Sie darauf, dass Sie sich zum Umziehen mit Ihrem Sohn in einem Zimmer befinden und er nicht weglaufen kann. Übernehmen Sie gerne das An- und Ausziehen für ihn, da dies am Abend für Dreijährige aufgrund von Müdigkeit recht anstrengend ist. Viele Grüße Sylvia


2fachJungs

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Hallo erstmal! Der wichtigste Rat: Geduld, Geduld, Geduld - und Minimum ein Zimmer mit Fenster, das du mal aufreißen kannst um selbst mal durchzuatmen. Frische Luft tut immer gut, wenn es Zuhause anstrengend ist. Mein Großer ist auch 3 1/2 Jahre und ein Wirbelwind. Wenn wir einkaufen gehen, setze ich ihn fast immer in den Einkaufswagen, also nicht in den Sitz vorne, dafür ist er zu groß. Da sortiert er Einkäufe, legt sie am Ende aufs Band, gibt sie mir zum einräumen ins Auto an etc. Wenn er darin aufsteht, bleib ich stehen und gehe erst weiter, wenn er wieder sitzt. Als er sich im Auto mal abgeschnallt hat, hab ich das auch gemacht - rechts ran und gewartet. Mein Auto piept, wenn man sich bei der Fahrt abschnallt, ich bekomme es also unmittelbar mit. Da er ja Hummeln im Hintern hat, ist warten natürlich ein Graus, wir konnten also recht schnell weiter. Noch einmal hat es es nicht probiert. Die Sache mit dem Freizeitpark... Wir haben das schon mal gemacht. Ist zwar schade ums Geld, aber wer wegläuft und die Warnungen nicht ernst nimmt hat Pech. Gab ein riesen Gebrüll, aber zum Glück gehört mein Großer zu den Kindern, die solche Sachen nur einmal machen. Aufräumen machen wir grundsätzlich zusammen, entweder als Spiel - wer ist schneller - oder als Bedingung für ein anderes Spiel. Da ist er eigentlich gut dabei. Mittags schläft er nicht, geht aber auch spätestens 19:30 Uhr ins Bett und steht zwischen 5 und 6 Uhr auf. Ich seh da auch kein Problem bei der Uhrzeit. Essen gibt es um 18 Uhr, wenn er sich nicht was besonderes zum Nachmittag gewünscht hat. Weglaufen an der Straße hat er auch nur einmal gemacht. Da hab ich ihn eingefangen und wie einen Football getragen (also unter den Arm geklemmt)- an die Hand wollte er da nicht und hat gekratzt und gebissen und gehauen. Das fand er doof und hat ziemlich schnell wieder selber gehen wollen. Es hat sich bei uns bewährt, ihm etwas anzukündigen und es dann auch durchzuziehen, wenn er es dennoch nicht beachtet. Also z.B. weglaufen = nach Hause gehen, egal von wo, mit Sachen schmeißen = einkassieren, wobei er es dann selbst abgeben muss und zwar bei mir, er bekommt es meist nach einem Gespräch wieder, sonst aber auch relativ zeitnah. Ich will ihn ja letztlich nicht bestrafen, sondern lediglich die Situation beenden. Das ist für uns das Wichtigste - keine Strafe verhängen, sondern die Situation beenden und dann gemeinsam quasi neu starten. Bis auf das eine Mal im Tierpark, wo wir dann nach Hause gefahren sind, bekommt er für alles eine neue Chance, wenn er eben mal nicht hört. Das funktioniert bei uns wirklich gut, weil er eben weiß, dass wir nicht zögern, umzusetzen was wir androhen. Und dass er dann eben die Chance hat, die Konsequenzen quasi zu beseitigen und z.B. wieder mit dem Spielzeug zu spielen, das eben noch durch die Gegend flog. Alles Gute!


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