Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

brauche ihren rat

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: brauche ihren rat

Mitglied inaktiv

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hallo, seit einigen tagen bin ich sehr verunsichert. ich habe mit meiner ex-freundin eine einjährige tochter. leider hat sie mich während der schwangerschaft verlassen. wir haben es aber in den letzten 1 1/2 jahren geschafft, dass wir ein sehr gutes verhältnis zueinander aufgebaut haben. seit drei wochen hat sie einen neuen freund. sie hat es mir auch bereits vor einer woche gesagt. sicher tat es mir auch weh, aber die trennung habe ich inzwischen schon gut vertaut. allerdings habe ich durch diese neue situation angst bekommen ich könnte meine tochter verlieren. wir haben miteinander auch darüber gesprochen. ich kann unsere tocher auch weiterhin 1 x pro woche am abend und am samstag nachmittag sehen. wir sind auch dabei, daß sie am samstag schon am vormittag zu mir kommt und dass wir irgendwann auch probieren sie bei mir übernachten zu lassen. die neue beziehung von meiner ex-freundin kommt mir aber etwas zu früh. unsere tochter ist gerade dabei mama und papa zu sagen. jetzt habe ich angst, dass der neue mann der papa für sie wird. wahrscheinlich ist diese situaton für sie sehr häufig. mir bereitet dieses thema aber leider großes kopfzerbrechen und es belastet mich sehr. ich liebe unsere tochter und werde immer für sie da sein. ich schätze auch meine ex-freundin sehr. sie geht mit unserem kind wunderbar um. vielleicht könnten sie mir kurz ihre erfahrungen mitteilen. kann ich in dieser situation auch von meiner tochter als papa wahrgenommen werden? vielen dank liebe grüße ygan


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Hallo Ygan Da Sie Ihre Tochter genau so lieben, wie Ihre ehemalige Freundin sie liebt, sollten Sie sich in jedem Fall mit ihr absprechen, wie Ihre gemeinsame Tochter auf Dauer in dieser Hinsicht erzogen werden sollte. Sagt Sie zu Ihnen "Papa", sollte ihr auch immer wieder gesagt werden, dass Sie der Papa sind, während der neue Freund sich mit Vornamen ansprechen lassen sollte. Sowohl zu Ihnen als auch zu dem Anderen kann auf diese Weise ein inniges Verhältnis aufgebaut, bzw. erhalten bleiben. Man kann Kindern später durchaus erklären, dass Mama und Papa sich nicht mehr so gern mochten, dass sie auch in einer gemeinsamen Wohnung leben wollten, während der ...sich jetzt noch besser mit der Mama versteht.- Wichtig ist, mit der Angelegenheit dem Kind gegenüber so sachlich und ehrlich wie möglich zu bleiben und nie in Gegenwart des Mädchens negativ über einen Partner zu sprechen. Nehmen Sie die Situation als gegeben hin, versuchen Sie, sie genau so dem Kind zu vermitteln und gehen Sie auf die Fragen, die sie Ihnen später stellen wird, möglichst sachlich und emotionslos ein. Ob sie nun Papa sagen wird oder den Freund mit Vornamen anspricht: Sie wird Sie Beide so lieben, wie Sie ihr auch Liebe entgegenbringen. Wichtig ist, dass eine Lösung gefunden wird, mit der alle Beteiligten einverstanden sind, damit Ihrer Tochter eine sichere Orientierung ermöglicht wird. Als Papa wahrgenommen werden können Sie aus genannten Gründen durchaus. In erster Linie wird auf Dauer gesehen nicht die Häufigkeit des Zusammenseins zählen sondern die Intensität, was natürlich auch bedeutet, dass Sie bei einem gemeinsamen Treffen nicht "Grenzen los" Ihrer Tochter alle Wünsche von den Lippen/Augen ablesen. Treffen Sie deshalb auch hinsichtlich des Erziehungsstils, bzw. der Erziehungsmethode eine gemeinsame Absprache um das Kind gemeinsam in eine sichere Selbständigkeit führen zu können. Friedliches, Sorgen freies Wochenende und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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sehr geehrte frau schuster, vielen dank für die rasche antwort. heute geht es mir schon viel besser. eigentlich bin ich sogar erleichtert. wenn ich so an die letzten monate zurückdenke hatte ich immer noch einen funken hoffnung in mir, dass wir die beziehung vielleicht doch wieder aufleben lassen können. jetzt habe ich die gewißheit, daß das nicht mehr der fall ist. ich bin aber nicht enttäuscht, sonder irgendwie ist eine große last von meinen schultern gefallen. ich bin auch nicht eifersüchtig oder gar böse auf meine ex-freundin. nein, ich schätze sie noch immer sehr und ich bin mir sicher, dass wir es auch in zukunft sehr gut schaffen werden. ich gehe jedenfalls sehr positiv auf die neue situation zu. sie haben mir mit ihrem mail auch sehr geholfen. morgen hole ich meine kleine maus schon am vormittag ab. ich bereite auch gerade das mittagessen für morgen vor. ich freue mich schon sehr auf die gemeinsame zeit. irgendwie habe ich jetzt sogar noch mehr kraft gewonnen. würde mich gerne wieder einmal bei ihnen melden. liebe grüße und ebenfalls ein wunderschönes wochenende. wolfgang


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Hallo Wolfgang Ihre Einstellung jetzt ist "gold"-richtig: Schauen Sie nach vorne und nicht zurück! Viel schlimmer wäre es, wenn zwischen Ihnen und Ihrer Ex-Freundin eine Lüge stehen würde: Sie würden zwar zusammen leben, aber Jeder seine eigenen Wege gehen, wie es leider oft der Fall ist. Wenn Sie diese Zeilen lesen, werden Sie sicherlich mit Ihrer Tochter einen sonnigen Samstag verbracht haben; und Das nicht nur, weil draußen die Sonne scheint.- An Höhen und Tiefen erkennt man eigentlich erst, dass das Leben im Großen, Ganzen doch recht schön sein kann, wenn man den Kopf nicht in den Sand steckt und sich nur die negativen Seiten vor Augen hält. Sie wissen ja nun: Dieses Forum ist für Alle da, die zur Erziehung ihrer Kinder einen Tipp benötigen oder "einfach" mal eine Stellungnahme von neutraler Seite hören möchten. In diesem Sinne freue ich mich schon auf`s nächste Mal. Liebe Grüße und: bis bald?


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