Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mein Anliegen gehört gar nicht hierhin, ich wäre für Ihre geschätzte Meinung aber sehr dankbar. Ich habe 2 Söhne fast 3 Jahre und 9 Monate. Wir sind in einem Spielkreis (also eigentlich mit meinem älteren Sohn). Und genau hier liegt ein Teil meines Problems. Ich bin eine eher pingelige Mutter. Nicht übertrieben sauber, aber ich mache meiner Tochter auch draußen manchmal die Hände sauber, wenn sie etwas schmutziges angefaßt hat und dann was zu Essen haben möchte. Die Schuhe werden vor der Türe ausgezogen, im Wartezimmer keine Zeitungen abgeschleckt, wenn wir auf einem Raststättenklo sind, versuchen wir möglichst wenig anzufassen.... so halt. Ich glaube eigentlich normal. In unserem Spielkreis ist ZUM BEISPIEL eine Mutter, die ist ganz anders als ich. Sie macht sich keine unnötigen Gedanken.Im Sommer hatte ihr älterer Sohn das ganze Gesicht voller Mückenstiche. Da wird dann rumgekratzt, und natürlich trotzdem alles angefaßt und dranrumgefummelt, mit schmutzigen Händen. Und da werden die Hände unterwegs bestimmt nicht abgewischt. Und mit Wunden wird auch geplanscht im Kinderplanschbecken in das natürlich einige Kinder Pipi machen (ohne Chlor einfach nur ein Planschbecken für 5-10 Kinder). Ist alles nicht meine Sache, ich mache es so (mein Sohn beschäftige ich dann mit was anderem, wenn ich das mit dem Wasser nicht ok finde, kein Problem also) Sie macht es so. Jeder wie er möchte. Aber ist es dann nicht so, daß ich mir meine Bemühungen eigentlich schenken kann, wenn das andere Kind mein Kind dann feste beißt? Ihr Sohn beißt nämlich sehr gerne alle Kinder. Und auch ihren kleinen Bruder häufig, der dann die Kinderwagenkette meines kleinen Sohnes ableckt, die mein Sohn dann selbst wieder ableckt. Die anderen Mütter in unserem Spielkreis scheinen sich da keine Sorgen zu machen. Deren Kinder werden auch gebissen. Und das sind hier gerade nur Beispiele, ich denke, Sie wissen, was ich meine... Meine Frage ist eigentlich: Soll ich mich entspannen und manches einfach seinen Weg gehen lassen, weil ich auf bestimmte Dinge keinen Einfluß habe? Denn wenn es nicht diese Kinder sind, dann wird sie vielleicht im Kindergarten gebissen, oder wo auch immer? Es ist auch nicht so, daß sie jetzt öfter gebissen wird, aber es kam halt schon vor. Und ich kann ja auch nicht immer sagen, wie das Leben der Kinder im Spielkreis meines kleinen Sohnens (Spielkreis hat jetzt angefangen) so von Statten geht. Und da wird ja auch von jedem alles genommen und geleckt, gekratzt, geküsst und bestimmt auch bald gebissen..) Ist es vieleicht auch mit etwas Glück verbunden, wenn Kinder gesund groß werden? Ich würde dann eben meinen Weg gehen, wie ich ihn als richtig ansehe und VERSUCHEN nicht mehr über alle möglichen schlimmen Dinge die passieren könnten, nachzudenken? Ich weiß es einfach nicht?? Ich bin Ihnen für eine Antwort wirklich sehr dankbar :O) Viele liebe Grüsse Sandra PS:Das klingt irgendwie als wären wir in einem ganz wilden und eher seltsamen Spielkreis. Nein, ganz im Gegenteil. Alles sehr anständige Leute, wie meine Oma sagen würde :O) Scheint also normal zu sein...
Christiane Schuster
Hallo Sandra Wie auch Dana schon sagte, werden Sie nie allen "Schmutz" von Ihren Kindern fernhalten können, da die Kleinen sich zunehmend von Ihnen ablösen (müssen). Statistisch ist erwiesen, dass z.B. Kinder, die auf einem Bauernhof (mit jeder Menge Schmutz und Bakterien) aufwachsen, viel seltener unter Allergien und Krankheiten leiden im Verhältnis zu Kindern, die in einer Kleinfamilie mit eigenem Haus/eigener Wohnung leben.- Wie in jedem Bereich der Erziehung sollten Sie aber dennoch Ihren Kindern Ihre eigene Vorstellung von Sauberkeit und Hygiene vermitteln um sie zu befähigen, sich später selbst eine Meinung zu diesem Bereich bilden zu können. Handeln Sie entsprechend so, wie Sie selbst es für richtig halten und versuchen Sie, die Meinungen und Vorstellungen Anderer so weit wie möglich zu tolerieren. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, Sandra, ich habe grade Deinen Beitrag gelesen und er hat mich doch betroffen, weil ich glaube ich recht ähnlich bin wie Du. Ich versuche aber, dabei sehr kritisch zu sein, denn etwas, was mein Leben begleitet und immer begleitet hat, war die ständige Unsicherheit bzw. regelrechte Angst vor Krankheiten. Ich denke, meine Eltern haben das sehr konkret in mir gesät. Niemand in unserer Familie war je ernstlich krank, das ist das groteske daran. Aber wir sind aufgewachsen wie unter der Käseglocke - im Schwimmbad durften wir uns als Kinder nicht auf den Boden setzen, und wurden so zum Gespött der Mitschüler und der Lehrerin. Wenn ein Stück Wäsche von der Leine auf den Boden fiel, wurde es sofort wieder in die Schmutzwäsche geworfen. Wenn wir vom Baden kamen, wurde die Kleidung mit Desinfektionsspray keimfrei gemacht. Die Klotür im Kaufhaus oder sonstwo wurde nur mit Papier bedeckt angefaßt, der Fuß durfte beim Einsteigen nicht das Höschen berühren, die Bettwäsche wurde einmal in der Woche ausgekocht wie sämtliche andere Wäsche auch. Dieses Verhalten hatte bei mir zwei Konsequenzen: ich war nie ernsthaft krank. Und ich habe teilweise panische Angst vor drohenden Krankheits- und Infektionsgefahren entwickelt. Diese Angst dehnt sich auf alle Personen, die mir nahestehen aus. Ich glaube, sie ist ein wesentliches Ergebnis aus dieser Behandlung und ich glaube auch, dass ich eins nicht vermittelt bekommen habe, bei all der überschwenglichen Liebe, die ich bekam: Vertrauen darauf, dass man auch ohne ständige Kontrolle nicht krank wird, dass nicht alles marode und gefährlich ist. Dieses Vertrauen muß ich mir selbst mühsam aneignen. Und ich schaffe das sogar ganz gut. Mein Sohn ist jetzt genau 5 Monate alt. Wenn wir einen Freundin besuchen, die selbst zwei Söhne hat (gut 1 Jahr und 3 Jahre), erlebe ich ähnliches: die kleinen stecken meinem Baby den Dreckfinger in den Mund, sie lecken ihm im Gesicht herum, sie küssen ihn auf den Mund usw. Ich habe beschlossen, einfach zu vertrauen. Ich tue viel und mein bestes, um meinen Sohn vor vielem zu schützen. Ich gab ihm zB heute natürlich keinen Schnuller, der auf den Schwimmbadboden gefallen war. Der Küchenboden daheim ist aber ok. Dazu zwinge ich mich. Ich hoffe, das Vertrauen entwickeln zu können, dass die Kinder das brauchen und die anderen, die so leben wie die von Dir zitierten Familien, auch nicht kränker sind als unsere, vielleicht sogar das Gegenteil. Wenn Du magst, schreib doch noch mal. Das alles wollte ich zumindest auch mal loswerden. Liebe Grüße Dana
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