Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

brauche dringend Rat. Bitte!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: brauche dringend Rat. Bitte!

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist 5 Jahre 3Mon. alt. Er ist ein sehr lebhaftes Kind und er geht seit er 2,5 Jahre alt war in den Kiga, Altersgemischte Gruppe. Nun sind noch 4 Vorschulkinder in der Gruppe u. dann gehört ER zu den Großen u. kommt in eine Vorschulgruppe. Seit letzten Sommer die ganz kleinen in d. Gruppe kamen, kann er scheinbar nichts mehr allein. (er kann es, aber er will es nicht) Soll er sich an- o. ausziehen, dann stellt er sich hin u. sagt"... aber mir hilft ja keiner..." dabei geht es sehr schnell u. allein, wenn er weiß das wir z.b. in d. Garten fahren. Zähne putzen will er auch nicht, das soll ich dann immer machen. (im Kiga wird auch tägl. nach d. Mittagessen geputzt) Wir haben ihm angeboten, morgens helfen wir ihm beim putzen, abends macht er es selber. Aber er hat keine Lust oder was anderes zu tun etc. Ein weiterer Punkt ist d. er wohl daran zweifelt d. wir es ernst meinen, wenn wir etwas sagen. Es gibt eine Regel bei uns d. besagt nach d. Abendessen wird gewaschen, Zähne geputz, Schlafanzug angezogen u. dann gibt es eine Geschichte vorgelesen. Klappt das nicht und er macht kein bisschen mit, fällt die Geschichte aus. Das weiß er ganz genau, aber er versucht seinen kopf immer wieder durchzusetzen u. meint er muss nichts machen und wir machen alles. WIR sollen ihn ausziehen, waschen etc. Wenn am Tisch beim Essen etwas fehlt, was er gern essen wollte, dann mault er. Darauf habe ich ihm gesagt, er soll beim Tisch decken helfen, dann kann er aufpassen d. nichts vergessen wird. Aber seine Antwort war "Nein, will ich nicht". Aber von einem 5jährigen kann man doch verlangen d. er das macht. Er meckert auch ständig in einem Ton d. mir nicht gefällt. Und was ich einerseits gut, andererseits unheimlich finde (manchmal ist es aber auch peinlich) er spielt kaum mit Spielsachen, dafür tut er immer als würde er mit unsichtbaren Dingen spielen (Rasenmähen, Gabelstapler fahren, LKW fahren....) vor allem in d. Öffentlichkeit macht er d. besonders gern u. laut, das die Leute schon mit d. Kopf schütteln. Sein Papa ist Gabelstaplerfahrer u. LKW-Fahrer u. er versucht d. immer so zu tun als wäre er ein Kollege u. telefoniert m. imaginären Leuten. Besonders in d. Öffentlichkeit macht er gern u. laut auf sich aufmerksam mit diesen Spielchen. Ich finde es ja schön d. er so viel Phantasie hat, aber ich mache mir auch Sorgen das die mit ihm durchgeht u. er sich nicht mehr für andere Sachen interessiert. Geht was nicht nach seinem Kopf u. man sagt ganz klar "Nein" dann wird er bockig und brüllt "ich möchte aber" o. "nein macht ihr gar nicht" gleichzeitig weint er aber. Mein Mann u. ich waren uns von Anfang an immer einig, aber inzwischen frag ich mich ob wir vielleicht zu konsequent sind und unserem Sohn d. Angst macht. Womöglich sieht er sich als kleines Kind d. unmögl. gegen die sich immer einigen Eltern ankommt.Die Kinderärztin sagte bei d. U9, er muss lernen Frustrationen auszuhalten. Wie kann ich ihm dabei helfen?? Er kann schlecht Dinge akzeptieren, wenn es nicht nach ihm geht. Bei Spielen wo man nach Regeln spielt, klappte bisher gar nichts. Inzwischen geht es langsam. Er wollte seine eigenen Regeln machen, d. Spielregeln waren ihm egal. Bei uns zu hause geht es eigentlich konsequent zu, aber d. Großeltern machen einen entscheidenden Fehler: wenn er bockig wird oder Theater macht, dann wird er bei d. Hand genommen u. abgelenkt z.b. "komm mal mit, ich zeig dir mal was..." Bei uns ist das nicht so. Er soll ruhig sauer sein, aber es gibt dann nichts anderes. Er meint auch immer d. er alle Entscheidungen trifft d. d. Familie betreffen, nicht wir. Er denkt es wird alles so gemacht wie er das will. Sagen wir ihm etwas, dann gibt es eine freche Antwort nach d. anderen u. fragt man ihn dann wer denn diese Entscheidung trifft, dann sagt er "ICH". Liebe Fr. Schuster, ich hoffe sie können uns einen Rat geben, denn momentan macht uns das Familienleben keinen Spaß mehr. Dabei will unser Sohn (bisher Einzelkind) unbedingt noch einen Bruder. Ich höre auch von vielen Seiten "ja so sind 5jährige nun mal" dann werde ich aber von anderer Seit wieder angeschaut als wäre ich ne totale Versagerin d. ihr Kind überhaupt nicht im erziehen kann. Was soll man da denn sagen. Hinzu kommt d. wir in einem Haus (10 Parteien) mit nur älteren Leute wohnen. Wir sind die einzigen mit Kind. Und die Leute sind nicht besonders verständnisvoll wenn es um Kinder geht. so, der Text war ziemlich lang, aber ich könnte noch so viele Dinge aufschreiben. Das ist nur d. wichtigste. Liebe Grüße Andrea


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Hallo Andrea Bitte verzweifeln Sie nicht und zeigen Sie zunächst einmal Verständnis für die rege Phantasie Ihres Sohnes. Da er stets -wie Sie schreiben- die Aufmerksamkeit auf sich lenken möchte, sollten Sie diesem Bedürfnis entsprechen; allerdings, ohne sich selbst und die eigenen Vorstellungen von Erziehung ganz aufzugeben. Spielt er z.B. LKW-Fahrer, möchte er den Rasen mähen o.Ä., spielen Sie mit, indem Sie ihn z.B. darüber (per Telefon:-)) ) informieren, dass im Moment gerade Pause, Wochenende... ist, sodass er in seiner Arbeit erst später (zu Hause) fortfahren kann. Ihr Sohn merkt auf diese Weise, dass er seine Bedürfnisse akzeptiert werden, wenn er ebenfalls auf Sie ein Stückchen zugeht. Möchte er seine Zähne nicht selbst putzen, obwohl Sie so stolz auf seine Selbständigkeit und sein Können sind, ist er wohl auch noch zu klein, um länger aufbleiben zu können, um einer Geschichte zuzuhören..., sodass Sie ihn aber wirklich mit allen Konsequenzen einmal Baby spielen lassen sollten. Spätestens nach 2 Tagen möchte er ganz sicher doch lieber wieder groß sein, alleine laufen, sich selbst waschen, nicht nur Brei essen... Als "Großer" wird er dann wiederum sehr gelobt, während er als "Baby" bemitleidet wird. Auf seine Reaktion bin ich gespannt.- Liebe Grüße und: bis bald?


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