Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

brauch mal ein paar Tipps

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: brauch mal ein paar Tipps

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Hallo, also erstmal, meine Jungs sind 2 3/4 und ganz frisch (seit gestern) 4 Jahre alt. Und nun zu den Problemen: 1. Beide Kinder hören im Moment echt wenig, wenn irgendjemand was sagt. Zähneputzen, anziehen, egal was es ist, man muss immer erst 20 mal bescheid sagen, es passiert nichts. Ich sage dann auch, wer nicht Zähne putzt, kann nur Wasser trinken, das hilft dann auch oft, aber ich wünsche mir so, dass sie wenigstens 1 mal am Tag hören ohne dass ich erst sagen muss "wenn ... dann ...". Ist das bei euch auch so? Oder habt ihr vielleicht Tips, wie man das verändern kann? 2. Die Beiden können super miteinander spielen, stundenlang, sie verteidigen sich gegenseitig, einer kümmert sich um den anderen, wenn es ihm nicht gut geht. Das gefällt mir sehr gut und ich lobe sie auch. AAAber bis vor ca. 2 Wochen hatten sie morgens die Augen noch nicht richtig auf und haben sich schon geprügelt. Den ganzen Tag. Darum, wer was spielen darf, wer die Tür öffnen darf, wer den Knopf vom Fahrstuhl drückt, einfach alles. Und jeder muss erster sein. Immer. Es ist auch vorgekommen, dass (vorrangig) der Große dem Kleinen einfach so mal eine runtergehauen hat. Ich habe erklärt, geschimpft, es war alles ohne Erfolg. Im Moment ist es wie gesagt besser, aber ich hab schon Angst vor der nächsten solchen schlimmen Phase. Klar, sie hauen im Moment auch ab und an, aber nicht mehr so geballt. Besser wurde es, als ich auf diese Streitereien gar nicht mehr eingegangen bin. Ich habe es ignoriert. Bin zwar im Raum geblieben, sofern ich schon dabei war, oder bin halt draußen geblieben, wenn ich draußen war. Wenn einer weinend kam, habe ich gesagt, dass ich mich ärgere, wenn sie sich immer hauen und ich mich da nicht mehr einmischen werde, dass sie es unter sich ausmachen sollen. War das richtig, kam daher der Erfolg oder war es Zufall? Wie hättet ihr das Problem gelöst? 3. Der Große ist seit Monaten nur noch am Motzen. Er ist fröhlich, spielt. Aber sobald ihm etwas nicht passt, motzt er. Aber in was für einem Ton . Ich muss zugeben, er hat es teilweise von mir , weil ich die letzten Monate echt fast den ganzen Tag auf 180 war. Nicht hören, prügeln, streiten, den ganzen lieben langen Tag. Ich versuche mich verstärkt, runterzufahren, bevor ich irgendetwas sage, es klappt auch schon ganz gut. Mir ist bewusst, dass dieses ständige motzen und meckern von mir nicht richtig war, ich wusste mir nicht zu helfen. Nur wie bekomme ich das nur wieder aus dem Großen raus? 4. Unser Papa gehört zu den Autofahrern, die sich gern über alles aufregen und den anderen Autofahrern dann (auch im Beisein der Kinder) "Titel" gibt wie Vollposten, Penner, A....loch. Ich rede wie ein Buch, dass er es sein lassen soll. Und, ihr könnt es euch bestimmt schon denken, die Kinder sagen auch diese Wörter. Ihnen ist bewusst, dass man derartige Ausdrücke nicht sagt, schimpfen Papa auch immer, wenn er wieder mal nen "Anfall" hat, aber sagen es selber. Wie bekomme ich das raus? Schimpfen? Erklären? Nur was soll ich da erklären, Papa sagts ja auch So nun vielen lieben Dank und lG


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Hallo Ratsuchende Haben Sie 1 Mal daran erinnert, dass es nur Wasser zu trinken gibt und die Zähne kaputt gehen, wenn Sie nicht geputzt werden, handeln Sie bitte anschließend ohne weiteren Kommentar jeweils konsequent. Verhalten Sie sich in ähnlichen Situationen auf die gleiche Weise, damit die Beiden aus möglichst logischen Folgen lernen können. Da sowohl das Zähneputzen als auch das Anziehen, Aufräumen usw. vielen Kindern unangenehm ist, schaffen Sie nach Möglichkeit einen Anreiz für diese notwendigen Tätigkeiten: eine Zahnputz-CD, eine klingende Zahnbürste, ein Wettspiel usw. Da es besonders dem Jüngeren vom Entwicklungsstand noch schwer fällt eigene Entscheidungen zu treffen, handeln Sie für ihn und auch für Ihren "großen" Sohn: Stellen Sie kurz begründete Regeln auf, wie z.B. ein tageweises Abwechseln in Bezug auf Türe-Öffnen, Fahrstuhlknopf-Drücken usw. Wer sich nicht daran hält, muss aussetzen! Bezüglich des Motzens: Versuchen Sie bitte, in konkreter Situation Ihren Sohn in den Arm zu nehmen und mit ihm gemeinsam eine Konfliktlösung zu überlegen. Weisen Sie ihn mitfühlend darauf hin, dass das Gemotze überhaupt nicht helfen kann und nur noch mehr Ärger bringt. Da es sicherlich auch Ihr Partner ablehnt, wenn seine Söhne eine derartige Ausdrucksweise von sich geben, wird zuerst er sich ändern MÜSSEN, da Kinder sich nun mal an ihren Vorbildern und besonders am Verhalten ihrer Eltern orientieren. Vielleicht kann der Papa jedes Mal mit einem "Na, na. na" und einem Lächeln auf seine unschöne Wortwahl von den Kindern aufmerksam gemacht werden, sodass ALLE gemeinsam lernen können? Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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