Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster! Ich habe 2 Fragen an Sie: 1) Meine Tochter ist jetzt 1,5 Jahre alt und war bisher immer ein sehr braves und folgsames Mädchen. Seit 2 Wochen aber ist sie total bockig und hört auf gar nichts mehr was ich sage. Egal ob es ums Windelwechseln oder Anziehen geht, alles was ich von ihr möchte wird abgelehnt. Sie läuft dann immer weg und sagt "Nein". Ich erkläre ihr immer alles in Ruhe, warum wir etwas machen müssen, wohin wir gehen, etc, sie hört auch zu aber dann läuft sie weg. Ich bin mit meinen Nerven langsam am Ende. Ich habe mein Kind noch nie angeschrien und ich bleibe immer ruhig auch wenn ich mich innerlich ärgere aber jetzt kann ich einfach nicht mehr.Alles ist so mühsam geworden. Wenn sie z.B. auf der Strasse nicht mehr weitergehen will, möchte sie weder getragen noch in den Wagen gesetzt werden. Ich versuche sie dann auf den Arm zu nehmen, aber sie macht sich dann so schlaff, dass man sie gar nicht richtig hochnehmen kann, manchmal schmeisst sie sich auch auf den Boden und die Leute um uns herum schauen dann natürlich komisch und denken ich mach weiss Gott was mit meinem Kind. Das ist mir so peinlich. Wie soll ich Ihrer Meinung nach reagieren? 2)Ich versuche schon seit einiger Zeit sie an den Topf zu gewöhnen. Sie geht immer mit wenn ich aufs WC gehe und setzt sich auch brav auf den Topf, aber sie hat noch kein einziges Mal hineingemacht. Wenn ich merke, dass sie gleich Stuhl hat versuche ich auch sie auf den Topf zu setzen, aber dann macht sie nichts mehr hinein. Ich hab sie auch noch nie gezwungen aufs Töpfchen zu gehen. Wie erzieht man ein Kind denn am besten zur Sauberkeit??? Haben Sie ein paar Tips??? Vielen Dank schon im voraus für Ihre Antwort.
Christiane Schuster
Hallo Susanne Ihre Tochter hat nun ihren eigenen Willen entdeckt, den sie mit allen, ihr zur Verfügung stehenden Mitteln auch durchzusetzen versucht.- Nun liegt es an Ihnen, Ihre Wünsche an Ihre Tochter kindgerecht zu begründen, auf die (logischen)Folgen bei Nichtbeachtung hinzuweisen und auch entsprechend konsequent zu handeln! Setzen Sie ihr so liebevoll und gelassen wie möglich Grenzen, auf die sie geradezu wartet! Als Literatur zu diesem liebevollen Grenzen-Setzen kann ich Ihnen Folgende empfehlen: - "Kinder fordern uns heraus", 15,08€; - "Regeln finden ohne Tränen", Ravensburger Ratgeber, ca.12,00€. Ersparen Sie sich unterwegs den Stress, indem Sie z.B. Ihre Tochter eine Karre schieben lassen, in die sie alle möglichen (und unmöglichen)Dinge sammeln kann und in Die sie sich freiwillig selbst setzen darf, wenn sie zu müde zum Laufen ist.- Da es zu einem gezielten Töpfchen- /Toiletten-Training noch mind. 1 Jahr zu früh ist, sollten Sie Ihrer Tochter wie bisher den Topf anbieten, sie aber nicht unter Druck setzen, unbedingt auch Pipi machen zu müssen. Da Kleinkinder durch Nachahmung ihrer Bezugsperson lernen, wird sie ganz von selbst den Topf/das Klo sachgerecht benutzen, wenn sie einen entsprechenden Entwicklungsstand erreicht hat. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Susanne, Deine Tochter verhält sich absolut normal und altersgerecht (leider :-)). Sie kommt gerade in die sog. Trotzphase, die noch laaaaange anhalten wird, bis ins Kindergartenalter hinein und darüberhinaus. Kleinkinder entdecken eben irgendwann ihren eigenen Willen und fangen an, täglich (stündlich, minütlich...) ihre Grenzen und die der Eltern auszutesten. Sie MÜSSEN das und können gar nicht anders, sie sind von der Natur her einfach so programmiert. Trotzdem kannst Du natürlich Grenzen setzen, denn auch das brauchen die Kinder. Hierzu hat Frau Schuster immer prima Tipps. Was die Sauberkeitserziehung angeht, ist es dafür noch viel zu früh! Eigentlich weiß man schon seit 30 Jahren, dass ein zu früher Beginn hier seelische Schäden beim Kind und beim späteren Erwachsenen verursachen kann. Heute werden Mädchen durchschnittlich mit zweieinhalb, Jungs mit drei Jahren trocken. Viele Kinder sind jedoch später dran, was auch völlig normal ist. Wenn Du jetzt schon anfängst, Deine Tochter aufs Töpfchen zu dressieren, wird sie nicht wirklich früher trocken. Es wird dann eben immer wieder Malheure und nasse Hosen und Betten geben, bis sie etwa zweieinhalb oder drei Jahre alt ist. Meine Tochter fing mit zweieinhalb an, sich fürs Töpfchen zu interessieren und ging gelegentlich drauf, wenn sie wollte. Mit drei beschloss sie selbst (!), dass sie jetzt keine Windel mehr möchte, und wir kauften zusammen einen Kinderklositz, den sich selbst aussuchte. Sie war inh. von drei Tagen tagsüber trocken und wenige Wochen später auch nachts. Wir hatten in dieser ganzen Zeit vielleicht drei nasse Hosen. Daran sah man, dass sie einfach soweit war, denn dann geht das Trockenwerden ruckzuck. Eine zu frühe Sauberkeitserziehung wird von Psychologen übrigens unter anderem verantwortlich gemacht für bestimmte Neurosen und Formen von Sexualstörungen beim späteren Erwachsenen, bis hin zu Perversionen. Das MUSS natürlich keineswegs passieren, aber es KANN. Warum willst Du aus falschem Ehrgeiz so etwas riskieren? Gib Deiner Kleinen noch ein Jahr Zeit, huh? Und hör nicht auf die Mütter, die davon schwärmen, wie früh ihre Kids trocken waren. Es stimmt nicht! Sie meinen mit trocken, dass ihr Kind meistens nicht in die Hose macht, mehr nicht. Wenn man sie näher kennt, kriegt man mit, dass die Kids jahrelang noch nasse Hosen kriegen beim Spielen, Spazierengehen oder nachts. Sie sind nicht wirklich trocken. Liebe Grüße, Doro
Mitglied inaktiv
Hi ihr 2! Am schärfsten finde ich die Muttis die sagen:"Mein Kind ist schon sauber. Sie ist jetzt gerade mal 2 Jahre!" Und was passiert? Wenn sie zum Spielen kommen geht das Mädchen immer mit unseren Sachen nach Hause, weil sie in die Hosé gemacht hat. O-Ton von der Mutte:"Das hat sie ja noch nie gemacht!!!". Also die Kinder werden alle irgendwie sauber!! Es gibt keinen Erwachsenen mit Pampis. Oder???????
Mitglied inaktiv
Hallo Susanne, wahrscheinlich meinst Du es gar nicht so, aber ich finde die Worte folgsam und bockig echt hart. Ich meine daraus zu hören, wie Dein Kind sich gefälligst zu verhalten hat. Folgsam eben... Und für die Sauberkeitserziehung ist es doch wirklich noch zu früh. Wozu der Stress? Hoffe ich liege falsch! Viele Grüsse Sandra
Mitglied inaktiv
Erstens muss ich mich nicht bei dir rechtfertigen. Zweitens bin ich der Meinung, dass es zur Sicherheit des Kindes sehr wohl notwendig ist, dass ein Kind auf seine Eltern hört. Wenn ich z.B. sage:"Bitte steck deinen Finger nicht in díe Steckdose" (bei uns sind ohnehin alle Steckdosen gesichert), dann denke ich schon, dass es wichtig ist, dass das Kind lernt zu folgen. Ich habe mein Kind noch nie angeschrien geschweigedenn auch nur mal einen Klapps auf den Popo gegeben, ich bin sicher keine strenge Mutter. Es geht mir beim "Bravsein" keineswegs um banale Dinge und ich weiss, dass mein Kind jede Freiheit hat die es gibt. Soviel zu deinem Kommentar.
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