Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bocken!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Bocken!

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Hallo Fr. Schuster, es geht um meine knapp 5 Jahre alte Tochter. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Sie ist die Mittlere von 3 Mädchen 3,5,7 und eigentlich ein sehr ruhiges ausgeglichenes Kind, das beliebt ist, und aufgeschlossen mit anderen spielt. Sie ist so ein bißchen Typ Prinzessin. Diese Strumpfhose muss es sein, und am liebsten alles rosa und wehe die Handschuhe, die man sich einbildet sind in der Wäsche.... das Problem bei ihr ist, dass sie je nach stimmungslage sehr vernünftig ist, mit sich reden lässt, aber dann auch wieder Tage drin hat, an denen einfach gar nichts geht! Irgendetwas falsch gesagt, und sie steckt den Kopf in den Hals und ist nicht mehr ansprechbar..kann dann stundenlang bockend irgendwo sitzen, man findet keinen Zugang mehr. das können ganz verschiedene Auslöser sein. Zum einen, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht...wie Lutscher vorm essen etc...da hilft auch nicht ihr zu sagen, dass sie das gerne nach dem essen haben kann. Sie bildet es sich ein, bekommt nicht ihren Willen und aus ist der Ofen. Oder es sind ganz banale Gründe, dass ich sie gerügt habe, weil sie mit den Gummistiefel durchs Wohnzimmer ist....nicht angeschrien, einfach nur ein wenig geschimpft......und aus ist es...Kopf in den Hals..nimmer ansprechbar! Ich weiß echt nicht, was ich noch machen sol, das ist doch nicht normal! Da hilft dann kein schimpfen, kein gut zureden...nur selten ein Ablenken... Wenn ich sie da sitzen lassen würde, kann sie das stundenlang durchziehen. Hat neulich bis 23 Uhr auf der Treppe gebockt, weil ich ihr nicht erlaubt habe im Bett ihrer Schwester zu schlafen. (die am nächsten tag schule hatte) Zu hause geht es ja noch, da lasse ich sie dann einfach sitzen bis sie sich ausgesponnen habe, aber morgens im Kiga, oder wenn wir unterwegs sind, ist das ein echtes Problem. Außerdem habe ich keine Ahnung, warum sie das macht! Haben sie einen Tip???? Danke sagt Sandy


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Hallo Sandy Wenn möglich, zeigen Sie Mitgefühl für die jeweilige (verärgerte) Stimmung Ihrer Tochter und bieten Sie ihr an, von Ihnen getröstet zu werden, sobald der Ärger "verraucht" ist. Bitte akzeptieren Sie Ihre Tochter so, wie sie ist und lassen Sie sie in Ruhe "schmollen". Nach einer Weile von ca. 5-10 Min. (die ausreichen müte, um sich zu beruhigen), beginnen Sie selbst mit einer ansprechenden Aktivität, sodass Ihre Tochter sich bald neugierig zu Ihnen begeben wird, als sei nichts gewesen. Da sie allerdings nicht bis 23.00Uhr verärgert auf der Treppe sitzenbleiben kann, werden Sie sich in diesen o.ä. Situationen konsequent durchsetzen müssen und sie notfalls in ihr eigenes Bett tragen. Müssen Sie z.B. morgens zum Kiga oder können Sie sich nicht ewig lange auf dem Spielplatz, in einem Geschäft usw. aufhalten, begründen Sie es kurz und handeln Sie konsequent, indem Sie notfalls Ihre Tochter an die Hand oder gar auf den Arm nehmen. Manchmal lassen sich einfach keine Kompromisse schließen und Das kann Ihre Tochter nur durch entsprechendes Handeln lernen! Grundsätzlich deutet das Verhalten Ihrer Tochter auf eine Unzufriedenheit hin, sodass es gilt, nach der Ursache zu forschen: Ist es ihr evtl. im Kiga zu langweilig, bzw. ist sie dort mit 5 Jahren schon ein wenig unterfordert, sodaß eine zusätzliche Teilnahme an 1-2 Interessengruppen für mehr innere Ausgeglichenheit sorgen würde? Die mittleren, sog. Sandwich-Kinder haben es immer ein wenig schwerer, da sie oft zu jung sind, um Das zu tun, was ein älteres Geschwister tun darf und zu alt, um wie das jüngere Geschwister behandelt zu werden. Liebe Grüße und: bis bald?


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