Annapas
Sehr geehrte Frau Ubbens, unser Sohn ist viereinhalb Jahre alt und geht in die Kita. Er ist Einzelkind,. Ich arbeite seit einigen Monaten drei Mal die Woche wieder. Meine Bitte um Rat bezieht sich darauf, dass unser Sohn in der Kita nicht unbedingt mit anderen Kindern spielen möchte, sondern oft alleine spielt. Laut Erzieherinnen ist dies aber besser geworden. Zu Hause jedoch will er ständig mit mir und meinem Mann spielen, was ich gut verstehen kann, was aber nicht immer möglich ist. Wenn es nach ihm ginge, würden wir sofort nach der Kita zusammen spielen bis abends bis zum Schlafen gehen.... Wenn ich ihm dann sage, dass ich eine Pause machen möchte, oder kochen möchten, oder aufräume, oder oder....ist er oft enttäuscht. Aber ich kann ja nicht nur mit ihm spielen und befürchte auch, dass wenn wir uns nur auf ihn focussieren, der Tag im Kindergarten für ihn unattraktiv wird, da er ja dann ein Kind unter mehreren ist. Er sagt nämlich auch öfter, dass er mit Mama und Papa zu Hause bleiben möchte. Meine Frage ist: Wie werde ich seinem nachvollziehbaren Bedürfnis gerecht, mit uns zu spielen, ohne zum "Spielkameraden" zu werden ? Ich hoffe, dass ich richtig verstanden werde. Herzlichen Dank, Annapas
Liebe Annapas, Sie dürfen Ihrem Sohn gerne zutrauen, auch Zeiten ohne konkrete Beschäftigung mit Mama oder Papa, auszuhalten. "Mama macht jetzt ... . Danach habe ich wieder Zeit für dich." Gerne können Sie Ihrem Sohn auch ein Zeitfenster vorgeben, in dem er alleine spielt. "Ich mache dir eine CD an. Wenn Lied xy kommt, können wir wieder etwas zusammen spielen." Fangen Sie mit wenigen Minuten an und steigern die Zeiten. Fällt es Ihrem Sohn schwer, sich eine Beschäftigung zu suchen, können Sie ihm auch ein oder zwei Vorschläge machen. Gefällt ihm nichts davon, muss er sich selbst etwas suchen oder ohne etwas zu tun warten. Ihr Sohn kommt nun in ein Alter, in dem es ihm sicherlich Freude bereiten würde, sich mit einem anderen Kind zu verabreden. Werden Sie als Mama initiativ und verabreden sich als ersten Schritt z.B. mit einer anderen Mutter und Kind auf dem Spielplatz oder bei einem zu Hause. Viele Grüße Sylvia
cube
Mit 4,5 Jahren ist er alt genug zu verstehen, dass ihr auch andere Dinge zu tun habt oder machen möchtet. Das muss er aber natürlich nicht gut finden ;-) Versucht, euch für ihn wirklich Zeit zu nehmen - also nur dann bei hm zu sein. Aber wenn das nicht geht, ihm eben genau das zu sagen. ZB "Mama muss/möchte jetzt erst xy machen - danach kann ich dann mit dir spielen". Oder eben umgekehrt "Mama/Papa spielt gerne eine halbe Stunde mit xy mit dir, danach müssen wir aber langsam mit dem Kochen anfangen". Hab kein schlechtes Gewissen, dass du eigene Bedürfnisse oder auch Aufgaben hast und euer Kind damit traurig machst. Ich persönlich denke ja (aus eigener Erfahrung) dass es idR einfacher für Kinder ist, wenn sie x Tage am Stück in den KiGa gehen und nicht mal ja, mal nein. Also gut wäre eben eine gewisse Routine bei der auch ihm klar ist: Mama geht arbeiten, ich gehe in den Kiga. Und eben nicht dieses "mhh, warum muss ich heute in den Kiga, aber am x und y brauche ich das nicht?". Das wirft unweigerlich bei kleineren Kindern den Wunsch auf bzw. die Überzeugung, dass KiGa offenbar keine Notwendigkeit ist.
Annapas
Liebe Cube, erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich habe mich wahrscheinlich missverständlich ausgedrückt: unser Sohn geht in der Regel jeden Tag in den Kindergarten! Viele Grüße, Annapas
cube
Ah ok - danke für die Aufklärung :-)
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