Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bitte um Rat - an Frau Schuster und alle anderen!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Bitte um Rat - an Frau Schuster und alle anderen!

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Hallo, wir haben einen 3-jährigen Sohn der eigentlich immer ganz lieb ist. Nur abends geht es immer los. Wir bringen ihn immer gemeinsam ins Bett und lesen ihm noch eine Geschichte vor. Meistens ist er aber danach noch nicht müde und wir erlauben ihm dann noch ein bißchen zu spielen. Das hat sich bei uns leider schon richtig eingebürgert und er hat sich daran gewöhnt. Nun jeden Abend der gleiche Dialog: "Du darfst noch ein kleines Spiel machen, das wird dann aber schön weggeräumt und Du schläfst dann fein. Es werden keine "Hotten-Totten" gemacht". Tom lächelt uns dann treuherzig an und verspricht uns alles. Es dauert ein paar Minuten und das ganze Zimmer wird verwüstet, jedes Spiel durch das Zimmer geschmissen, alles rausgeräumt, es sieht jedes Mal zum Fürchten aus. Wenn wir dann schimpfen lacht sich Tom noch ins Fäustchen. Das passiert mittlerweile schon regelmäßig. So kann es nicht weitergehen, er muß lernen, dass es so nicht geht. Aber was wäre eine logische Konsequenz? Wir haben darüber gesprochen, wissen aber nicht was das beste wäre: - das Spielen gänzlich verbieten, d.h. nach der Geschichte muß Tom im Bett bleiben - dabeibleiben bis er schläft - wenn er wieder "Hotten-Totten" gemacht hat, das ganze Spielzeug das auf dem Boden und nicht an seinem Platz liegt in große Müllsäcke stecken und wegnehmen? Ist er mit 3 Jahren noch zu klein für solche Erziehungsmethoden oder ist es gerade wichtig, dass er nicht immer nur machen kann was er will? Würde mich über einen Rat sehr freuen. Vielen Dank im voraus. Gruß, Kathleen


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Hallo Kathleen Versuchen können Sie auch, mit Ihrem Sohn gemeinsam sein Zimmer VOR dem Abendessen aufzuräumen, damit er nach dem Ausziehen und Waschen noch genügend Zeit hat, im Bett eine "Bettkassette" hören zu können, über Die er bei entsprechender Müdigkeit hoffentlich zufrieden -weil freiwillig- rasch einschlafen wird. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo Kathleen, unglückliche Reihenfolge würde ich sagen. Nach der Gute-Nacht-Geschichte nochmal aufstehen und spielen? Da kann er ja nur wieder wach werden, oder? Auch klar: Kinder sind nicht müde, auch wenn sie fast umfallen *g*. Ich würde es umdrehen. Vielleicht so: Nach dem Essen, vielleicht vor dem Sandmännchen und/ oder Gute-Nacht-Geschichte im Zimmer noch spielen. Eine Eieruhr kündigt an, das bald das Sandmännchen losgeht, oder eben die Gute-Nacht-Geschichte(10 Min. vorher). Dann hat er noch Zeit, etwas aufzuräumen (würde ich bei einem dreijährigen aber nicht zu eng sehen und mithelfen, etwas optische Ordnung zu schaffen). Wenn er die Eieruhr ignoriert, gibts eben kein Sandmännchen / Gute-Nacht-Geschichte mehr. Vielleicht hilft ja diese Reihenfolge etwas. Unsere Tochter ist jetz 4,5 Jahre alt. Die Reihenfolge ist: Abendessen, etwas spielen, Sandmännchen, Waschung, Gute-Nacht-Geschichte, schlafen. Bei der Gute-Nacht-Geschichte wird sie meist schon müde. Klar, manchmal sagt sie auch, daß sie noch nicht müde ist. Dann entscheide ich von Fall zu Fall ob sie noch spielen darf. Erst jetzt ist sie aber soweit, daß sie nach einer gewissen Zeit spielen dann auch wieder ins Bett geht und einschläft. Das Zimmer sieht dann chaotisch aus, aber das kann sie ja am nächsten Tag aufräumen. Bedenke: Manchmal bauen sich Kinder auch etwas auf, daß sie stehen/liegen/hängenlassen möchten und finden es schade, es gleich wieder "kaputt" zu machen. Da müssen wir Mütter wohl durch. Ich steige auch schon seit Tagen um einen riesigen aus Kissen und Bausteinen gebauten Pferdestall um die Fenster zu öffnen .*g* Liebe Grüße Makira


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Hi Kathleen, hab dein Posting nochmal gelesen. Ihr bringt ihn immer zusammen ins Bett? Du und dein Mann? Hm. Halte ich für nicht so geschickt. Besser, daß ihn immer nur einer ins Bett bringt (ist doch auch schön, dann hat einer immer "Frei"). Dann kann er euch nicht gegeneinander auspielen. Wir machen das so: Mein Mann übernimmt die Waschung (fürs Bett fertigmachen) und ich komme dann und lese ihr eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Einmal in der Woche habe ich einen komplett freien Abend und einmal mein Mann. Wichtig: Der, der nicht "dran" ist, muss sich komplett raushalten, sonst gibts Geschrei. Noch was: Niemals einem Kind sagen: Du darfst, sollst nicht .... Dann machen sie es erst Recht. Liebe Grüße Makira


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Liebe Makira, vielen Dank für Deine Antwort. Ja, ich finde es auch bescheuert was wir da angefangen haben. Hat sich mittlerweile richtig eingebürgert. Das beste wird wohl sein, das jetzt wieder abzuändern. Will heißen, nach der Gute-Nacht-Geschichte wird nicht mehr gespielt. Wird wohl die erste Zeit schwierig werden aber es nützt nichts. Ein unaufgeräumtes Zimmer finde ich nicht schlimm, aber Tom verwüstet sein Zimmer regelrecht und das mache ich nicht ewig mit. Er spielt nicht sondern schmeißt nur alles rum. Ich habe das Gefühl, ihn macht es Spaß uns damit zu schocken. Er testet wohl seine Grenzen aus. Liebe Grüße Kathleen


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Freut mich, daß ich helfen konnte. Bei unserer Tochter kommen wir immer ganz gut zurecht, wenn wir ihr erklären, warum wir etwas machen. In deinem Fall wäre das: Wir spielen vorher und lesen dann eine Gute-Nacht-Geschichte vor, damit du dann auch von der Geschichte träumen kannst. Sie begleitet dich in den Schlaf. Das ist toll. Habe ich als Kind auch immer gemacht, usw. Bloß nicht sagen, daß der Grund ist, weil er immer sein Zimmer verwüstet vor der Geschichte, dann akzeptiert er es nicht. Ihr müsst ihm einen scheinbaren Vorteil - ausschließlich für ihn - aus der neuen Situation deutlich machen. und..klar testet er Grenzen aus *g* Grüßle Makira


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Hallo Makira, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wir haben gerade gedacht, dass es schön ist, wenn wir ihn gemeinsam ins Bett bringen. Wir versuchen das auf jeden Fall mal. Danke für den Tip. Mit dem "Du darfst ..., Du sollst nicht ..." sehe ich auch ein. Aber was soll man stattdessen sagen? Vielleicht ist es auch eine Idee den "Saustall" mal zu ignorieren und ab sofort so zu tun als wäre nichts? Natürlich würden wir dann auch nicht aufräumen (was wir bis jetzt immer getan haben wenn er geschlafen hat). Nach ein paar Tagen hat er vielleicht selber genug wenn er kein Spielzeug mehr findet. Was hältst Du davon? Aber er ist sicher noch zu klein für sowas. Liebe Grüße Kathleen


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Hi, noch kurz, weil ich gleich für ein paar Tage weg muss. Am Anfang würde ich die Eieruhr etwas früher klingeln lassen, damit mehr Zeit zum aufräumen bleibt. Aber - ich würde zunächst ihm die Entscheidung überlassen, ob er jetzt oder morgen aufräumen möchte - und ob er bestimmte Dinge stehen lassen möchte. Mit dem "Du darfst nicht..." würde ich versuchen, eine Alternative Möglichkeit zu finden. Hm. Ein Beispiel könnte sein: Ein Puzzle ist verstreut auf dem Boden. Du könntest sagen, daß man ausversehen drauftreten kann und dann ginge es kaputt. Ob ihr es nicht lieber wegräumt, damit es ganz bleibt und ihr es morgen auch vollständig wieder findet. Versucht, ihm soviel Entscheidungsfreiraum wie möglich zu geben. Wenn er nach Tagen immer noch ein absolutes Chaos hat, würde ich einfach feststellen, daß Sohnemann zuviel Spielzeug hat. Ob er nicht armen Kinder, die keines haben etwas abgeben möchte, und einen blauen Müllsack zücken. Das wirkt meistens. Aber stets freundlich bleiben. Grüßle Makira


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