Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

bitte, bitte machen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: bitte, bitte machen

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Sehr geehrte Frau Schuster! Ich wollte mal fragen, wann man anfangen kann/sollte, einem Kind bitte, bitte machen beizubringen. Auch allen anderen Müttern wäre ich an dieser Stelle für ein paar Tips über das Wie-beibringen dankbar. Meine Tochter ist jetzt 13 Monate alt, in etwa im September hat sie klatschen gelernt (ich habe sehr viel "patsch handi zam ... gesungen und dabei geklatscht). Damals haben wir auch ein wenig mit Bitte, bitte angefangen. Leider habe ich das dann aber vernachlässigt und jetzt wenn sie was will und ihc sage "mach bitte, bitte" macht sies klarerweise nicht, sondern plärrt nur, wenn sie nicht gleich kriegt, was sie will. Ich habe es probiert mit Vormachen (also so tun, als wolle ich was, das am Tisch liegt, dann bitte, bitte und dann nehmen) ich habe es probiert, ihre Hände zu nehmen und bitte, bitte zu machen, heute hab ich es mal mit STrenge probiert (also Schreienlassen), aber das kanns ja wohl auch nicht sein - oder? Danke für Ihre Hilfe Helma


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Hallo Helma Die Kleinen lernen ganz von allein um Etwas zu bitten, wenn sie ein entsprechendes Vorbild haben. Jedes Kleinkind orientiert sich bekanntlich an seinen Bezugspersonen und lernt besonders viel durch Nachahmung. Setzen Sie Ihre Tochter nicht unter den Druck des unbedingt "Bitte,Bitte-Machen-Müssens", da Sie auf diese Weise nicht zum Verständnis der freundlichen Geste beitragen werden sondern sie eher negative Gefühle für dieses Wort entwickelt, da sie es sagen muß, obwohl sie gar nicht weiß, warum.- Letztendlich möchten Sie bestimmt, dass Ihre Tochter auch dann um Etwas bittet und es nicht einfordert, wenn Sie nicht neben ihr stehen können.- Üben können Sie diesen Einsatz von Bitte und Danke spielerisch im Geben -und - Nehmen- Spiel (Sie als Vorbild), "Einkaufen" und in Liedern wie: "Bitte, gib mir doch ein Zuckerstückchen...". Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo Helma, ist das dein ernst ? also ich finde das absolut überzogen, hat für mich was von dressur und "äffchentheater" und muß wirklich nicht sein. für wen soll sie das denn machen ? wenn mein kurzer - sprachlich noch nicht auf der höhe ;-) - etwas möchte, reicht es mir vollkommen,wenn er das "vernünftig" rüberbringt - also ohne geschrei. je nach wunsch, bekommt er es dann - oder eben mit erklärung auch nicht (vor dem abendessen gibt es keine süßigkeiten, nur z.b.) dann überhör ich auch sein geheule. aber dieses bitte-bitte find ich wirklich nicht angemessen. das Bitte-sagen später ist was ganz anderes für mich. mein großer hat das aber sozusagen von selbst übernommen, da hat es völlig gereicht, daß WIR eben auch höflich miteinander umgehen. am anfang kam es natürlich nicht immer - aber auch dann: warum groll wecken durch diese ständigen forderungen ? wir haben ihm immer gezeigt, daß wir es toll finden, daß er schon so groß ist und weiß, was sich gehört: bitte und danke als ganz normale umgangsform. und wenn er es vergessen hat, haben wir locker drübergeschaut. heute ist er STOLZ drauf, bitte und danke zu sagen und ganz erstaunt, wenn das ein kind in seinem alter NICHT macht. Gegenbeispiel: Mein Opa ist von der alten Garde und hat sich bestimmt schon 100mal mit unserem großen angelegt deswegen. wie heißt das ???? du siehst genau, wie ihnen dieser zwang gegen den strich geht. mein sohn macht es bis heute so: wenn ihn der opa nervt, zum beispiel fragt: möchtest du ein XXX (egal was)) und er sagt ja, fragt mein opa (in meinen augen völlig unnötig) NOCHMAL: wie heißt das ? mein großer ist dann so, daß er dann lieber auf das verzichtet, was der opa ihm geben wollte :-) irgendwie finde ich, ist das auch ein ausdruck von charakterstärke - wozu diese machtspielchen ? sie sollen bitte und danke sagen, weil sie es wollen und gut finden - nicht, weil es ihnen andressiert ist - das ist meine meinung. nichts für ungut ! Liebe GRüße, silke


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Ich hoffe ja immer noch, daß ich mich verlesen habe. Welchen vernünftigen Grund sollte es geben, seinem Kind so einen Quatsch beizubringen und es dafür sogar noch schreien zu lassen? Und warum meinst Du, daß sie Dich betteln müßte, um einen Wunsch erfüllt zu bekommen? Ines


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Hi! Also ich finde es schon vernünftig, seinem Kind, sobald es in der Lage ist, es zu verstehen (und das sind die meisten Kinder relativ früh) beizubringen, daß man nicht immer rumbrüllen und toben muss um etwas zu bekommen. Das Kind macht sich ja selbst auch immer fix und fertig, wenn es wegen jeder Kleinigkeit die es haben möchte einen Schreikrampf bekommt. Ich finde auch nicht, daß das irgendetwas mit Dressur zu tun hat. Ist es denn auch Dressur, wenn ich meinem Kind sage, daß es nicht allein auf die Couch klettern darf, weil er sonst runterfallen könnte, oder daß er die Knöpfe am Herd nicht drücken darf? Ein Neugeborenes lernt ja auch ganz schnell, daß es, wenn es etwas möchte weinen soll. Also kann ein Kleinkind auch lernen, daß man das weinen ganz leicht durch "bitte, bitte" machen ersetzen kann. Mein Sohn fing so ca. mit 10 Monaten damit an, und er fand es von Anfang an toll, und hat sich jedesmal gefreut, wenn es geklappt hat. Kinder wollen lernen! liebe Grüße Sonja


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... falls Dein Posting auch mir galt, hast Du nicht richtig gelesen. Meine Kinder brüllen und toben auch nicht rum, wenn sie etwas wollen. Aber so ein bittebitte-Betteln - meine Oma würde sagen: Solche "Spökskes" - halte ich persönlich wirklich für viel Show. Ja, sie wollen lernen und es macht ihnen Spaß, aber ich für meinen Fall mache mir diese Neugier und den Lernwillen nicht dazu zu nutze, um sie zu Kaspern und Alleinunterhaltern zu erziehen, da gibt es mir wesentlich sinnvollere Sachen, die sie alle lernen müssen. Ist aber vielleicht wirklich Ansichtssache. LG, Silke


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Ich wollte wirklich niemanden angreifen, aber die Frage war ja auch darauf bezogen, daß das Kind von Helma weint, wenn es etwas haben möchte... Und deine Kinder haben ganz sicher auch ein bestimmtes Ritual, wenn sie etwas wollen. Und ob das nun ein zeigen, ein "äh, äh" oder ein bitte, bitte machen ist, ist ja nun wirklich egal. Und wenn eine Mutter um Rat fragt, wie sie ihrem Sprößling etwas beibringen kann, von dem sie überzeugt ist, daß es richtig für ihn ist, sollte man sie nicht so angreifen. Ich finde Mütter, die ihr Kind zu Modepüppchen, hochbegabten Instrumentalisten oder ähnlichem machen wollen, nur um der eigenen Eitelkeit willen, schlimmer. Außerdem kommt man im Leben ohne bitte und danke nicht sehr weit. und es wird nicht einfacher für ein Kind, das es vorher nie sagen oder machen musste, und auf einmal (sei es Kiga oder Schule) soll es von heute auf morgen so sein. Man sollte sein Kind schon früh an bestimmte Regeln gewöhnen. Versteh mich nicht falsch, ich bin bei weitem keine Verfechterin der totalen autoritären Erziehung (mein Kleiner ist mit 15 Monaten z. B. trotz aller Einflüsse von außen auch noch nicht trocken. Er ist einfach noch nicht bereit dazu.) Aber gewisse Grenzen sollte man frühzeitig aufstellen. Sonja


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Hi Sonja, so´n bißchen Diskussion ist doch immer wieder erfrischend ;-), aber Du hast mich immer noch nicht verstanden. In einem Punkt gebe ich Dir erstmal recht, ich war wohl doch wieder etwas rabiat in der Art, WIE ich meine Meinung rübergebracht habe, mir ist es aber irgendwie zu Herzen gegangen, daß das Kind mit heulen und schreien dazu gebracht werden soll, dieses BitteBitte zu machen - halt weil es für mich ein Zierpüppchengehabe IST (Dein Wort !) - dennoch hätte man diplomatischer sein können, da hast Du recht ;-). Aber den Shuh mit den Regeln und Grenzen laß ich mir nicht anziehen und hab das ja auch schon im ersten Posting deutlich gemacht: Daß mein Kleiner sehr ordentlich - aber auf seine Art - um etwas bittet und mein Großer SEHR WOHL und zwar freiwillig und gern bitte und danke sagt. Ich stehe sehr wohl auf gute Erziehung *grins* und setze das auch durch - bleibt die Frage, was dazu gehört und was nicht. Und so ein - für mich - Gehabe gehört für mich NICHT dazu, sondern auch schon in die Schublade der Eitelkeiten der Vorführeffekte der Mutter. SHOWEFFEKT. Meine Meinung und das bleibt so. Was das ganze mit dem Trockenwerden zu tun hat, ist mir ein Rätsel, denn dabei geht es für mich nicht um Erziehung sondern um Reife. Nochmals liebe Grüße, Silke


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Bin sprachlos...


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Bevor ich mein Kind wie ein Schoßhündchen abrichte (was bei meiner Tochter eh nicht möglich ist ;)), vertraue ich auf den Nachahmungseffekt und lebe ihr *gutes Benehmen* vor so gut ich kann :o)


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Hallo Sonja! Ich danke dir recht herzlich für deine Beiträge. Als ich heute vormittag die ersten beiden Kommentare las, ist mir fast die Lade runter gefallen (wie immer bei rub wenn so heiße Diskussionen entstehen). Auch ich bin nicht gerade für die strenge Art, aber auch ich denke, manchmal ist es halt doch vonnöten. Denn wie du schreibst, besser jetzt lernen als später (wos dann mitunter erst recht mit Strenge geht) lernen. Und schließlich habe ich ja nicht gefragt, ob es OK ist, daß ich streng bin (im Gegenteil, siehe mein Schlußsatz), sondern bat andere Mütter um deren Tips. Langer Rede kurzer Sinn: du hast mir wie man so schön sagt aus der Seele geschrieben. Danke lg Helma


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Kann mich den anderen nur anschließen . Komm wieder auf den Boden zurück & lass Dein Kind , Kind sein ! LG Sandra


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wassssssssssss? nein nicht wirklich oder? bei uns im Bären graben machen das die Bären wenn sie was zu essen wollen! lass den unsin sie sagt dann schon bitte und danke wen sie es bei euch hört! KInder ahnen alles nach ! aber in die Hände klatschen nööö!! muss nich sein oder LG silvia


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