susip1
Hallo! Ich bin innerlich zerrissen und verzweifelt und brauche jetzt wirklich mal professionellen Rat. Unser 8jähriger Sohn hat einfach einige Schwächen, Hauptproblem im sprachlichen Bereich (auditiv) was auch lesen, schreiben u. rechnen beeinflusst. Wir hatten große Startschwierigkeiten in der Schule, sodass wir ihn dann in eine Montessorischule gegeben haben. Nun ist es so, dass ich mit dem Konzept nicht so ganz klar komme, mir einfach einiges 'fehlt' an Überblick, Kontrolle und Einsicht. Er darf dort in seinem Tempo lernen, er hat auch schon viel gelernt, im Vergleich zu seinen gleichaltrigen ehemaligen Freunden hinkt er aber weit zurück. Das hängt damit zusammen, dass er eben langsamer lernt und in Montessori das auch darf, d.h. er wird nicht dazu gedrängt, dass er schreibt, liest und rechnet. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass die Schule einfach seine 'Rettung' war vor dem brutalen Regelschulsystem und ich bin froh darüber. Das ist mein Konflikt....Auf der einen Seite weiß ich, dass die Schule super für ihn ist, auf der anderen hab ich immer so große Sorgen, dass er zu wenig lernt, weil er ja nicht muss. Er hat seit Schulbeginn heuer (es sind nun 2 Wochen) noch gar nichts geschrieben. Er hat nur wenige Wörter gelesen. Rechnen mag er lieber. Nun habe ich schon letztes Jahr angefangen, dass ich eben deshalb mit ihm daheim 'nachlerne', d.h. täglich mit ihm übe, ihn dazu 'zwinge' dass er mit mir liest und schreibt, was manchmal gut klappt, aber zu 70% eben in Streit ausartet.... Weil das so ist, wird er wohl in der Schule das Material für lesen/schreiben auch nicht gerne anfassen....und weil er es nicht anfässt übe ich noch mehr mit ihm. Es ist der totale Teufelskreislauf glaube ich und es tut mir so unendlich leid, dass wir da so reingekommen sind. Was denken Sie darüber? Mein Mann u. ich habe nun besprochen mit unserem Sohn, dass er ab sofort in der Schule täglich lesen/schreiben/rechnen muss und dafür braucht er daheim mit mir nichts mehr üben. Die Lehrerinnen sehen es wohl anders, weil sie eben total von dem Konzept überzeugt sind und davon ausgehen, dass jedes Kind irgendwann von selbst anfängt zu schreiben/lesen. Sie also keinen Handlungsbedarf sehen, weil sonst würden sie ihn ja anleiten es zu tun - hoffe ich zumindest, die Schule muss doch auch die Lernziele einhalten. Danke für Ihre Meinung und Rat. Lg
Liebe Susip 1, vertrauen Sie auf die Lehrkräfte, die dafür ausgebildet sind, zu sehen, ob weiterer Förderbedarf besteht. Es ist davon auszugehen, dass die Lehrer auf die Eltern zukommen sobald Handlungsbedarf ersichtlich wird. Überfordern Sie Ihren Sohn nicht, in dem Sie vorgeben, was er in der Schule machen soll, die anderen Schüler können schließlich auch selbst entscheiden. Stehen Sie Ihrem Sohn gegenüber hinter Ihrer Entscheidung eine Montessorischule zu besuchen. Auch wenn man sich als Eltern fragen mag, wie kann das Montessorikonzept vom Lernsystem der Regelschule abweichen und trotzdem zum gleichen Lernerfolg führen, es funktioniert. Damit Sie als Eltern ein gutes Gefühl haben, habe ich folgende Idee: Führen Sie ein Belohnungssystem ein. Machen Sie gemeinsam mit Ihrem Sohn einen Plan, dass er Mo-Fr. jeweils für 10 oder 15 Minuten für die Schule lernt. Jeden Tag ein anderes Fach, das Sie vorher auf einem Stundenplan o.ä. festhalten. Jeden Tag bekommt er nach der erfolgreichen Erledigung einen Punkt, Smily o.ä. in ein Heft oder auf eine Tafel geklebt. Nach 10 Punkten darf er sich ein kleines Auto, eine schöne Murmel, ein Eis von der Eisdiele, eine Aktivität aussuchen, je nach dem was Sie miteinander verabreden. Natürlich können Sie den Plan so variieren, dasss er auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten ist. Nur bei der Lernzeit würde ich nicht über die 15 Minuten hinausgehen, die Dauer wird sonst zu lang und führt zur Frustration. Viel Erfolg und viele Grüße Sylvia
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