Bin ich zu besorgt, oder ist das schon Aufsichtspflichtverletzung?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Bin ich zu besorgt, oder ist das schon Aufsichtspflichtverletzung?

Hallo, mein Kind ist 3 Jahre alt und geht gerade in den Kindi. Bereits nach paar Tagen hatten wir schon die ersten "großen" Unfälle. Sturz von Oben von der Wippe (wippte alleine mit einem 5 jährigem Kind). Ein anderes Mal sprang es, aus einem Meter Höhe in einen Sandhaufen. Blöd war nur, das die Landung genau auf dem Kopf erfolgte, und dieses "Ausprobieren" wir von den Erziehern gefördert! Das Kind soll lernen sich einzuschätzen! Zu guter Letzt musste ich jetzt beobachten, dass mein Kind stehend auf der Schaukel schaukelt. Leider läßt es beim Schaukeln auch mal die eine oder andere Hand los. Bin ich nun zu besorgt oder handelt der Kindi grob fahrlässig, wenn er bei einem 3 jährigem Kind sowas zu lässt? Ich habe bereits 3 andere Kinder und meine Erfahrung in anderen Einrichtungen gamacht. Aber so eine Unbekümmertheit habe ich noch nicht erlebt!

von Mejuni am 28.09.2015, 10:01



Antwort auf: Bin ich zu besorgt, oder ist das schon Aufsichtspflichtverletzung?

Liebe Mejuni, als Aufsichtspflichtsverletzung würde ich das Ganze nicht sehen, dennoch sehe auch ich in Ihren Beschreibungen eine gewisse Unbekümmertheit. I.d.R. wird beispielsweise in Kindergärten darauf geachtet, dass die Kinder nur im Sitzen schaukeln etc. Da die Erzieher nicht überall daneben stehen können, werden die Gefahrenzonen meist entsprechend eingegrenzt. Sprechen Sie mit den Erziehern bzw. der Leitung, welche Beobachtungen Sie bei Ihrem eigenen Kind gemacht haben und wie Sie die Situationen sehen. Ggfls. können Sie dieses Thema auch mit dem Elternvertreter besprechen. Sehen weitere Eltern Gefahren für Ihre Kinder? Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 28.09.2015



Antwort auf: Bin ich zu besorgt, oder ist das schon Aufsichtspflichtverletzung?

Danke für die Antwort. Eine andere Mutter hat noch andere Beobachtungen gemacht; 2 Kinder auf der Schaukel: das Ältere steht sorgt für den großen Schwunk und das Jüngere, in dem Fall 3,5 Jahre alt, klammert sich sitzend gerade noch fest. Irgendwie war da auch keine Erzieherin besorgt. Weiteres Beispiel: Pferdespiel mit Leine: das Jüngere hat sowohl als Pferd als auch als Reiter bei einem viel älteren und stärkerem Kind keine Chance. Da wir gezerrt und gezogen. Ich hatte schon ein Gespräch mit den Erzieherinnen und alles wurde als "normal" angesehen. Die Kleinen sollen von den Großen lernen, so werden sie schneller selbstständig. Stimmt ja irgendwie schon, aber bitte doch alles zu seiner Zeit. Noch mehr Streß möchte ich im Kindi eigentlich auch nicht machen, weil ich ja scheinbar die Einzige mit soviel "Pech" bin ... allerdings warten bis wirklich was passiert, will ich auch nicht. Zumal ich nicht glaube, sollte was aus meinen aufgeführten Bespielen passieren, ich das auch so erzählt bekommen werde. Dann heißt es bestimmt, es ist einfach von der Schaukel gefallen, wir können ja nicht überall sein. Das das Kind vielleicht dabei Stand wird eventuell verschwiegen ... Ich fühle mich irgendwie allein mit meiner Sorge.

von Mejuni am 28.09.2015, 19:19