Tristar
Guten Morgen, Lieber Frau Ubbens, aktuell werde ich oft auf meinen Erziehungstill angesprochen, vorallem mein Bruder (Sohn 36 mon) ist bei der „Erziehung“ das genau Gegenteil von mir. Als mein Neffe Unser Maus (28 mon. Mädl) ein Spielzeug genommen hat und diese weinte, verlangte er auf´s „äußerste“ das sich er bei unserer Tochter entschuldigt und sagte „wenn du dich nicht entschuldigst fahren wir heim“ etc. der Neffe fing an zu weinen aber mein Bruder blieb „hart“. Er erzählte man müsse so sein, sonst werden die Kinder irgendwann „Egozentrisch“ ungehorsam. Anderes Beispiel, er wollte eine Shampoflasche die Treppe runterwerfen, mein Bruder wenn du das machst spiele ich heute nicht mehr mit dir, er hat geworfen und mein B. Spielte nicht mehr mit ihm dieser weinte und war todtraurig. Ich: Rede nur mit ihr: Schatz mach das bitte nicht, das geht ja sonst kaputt etc. macht sie es dann, schimpfe ich nie mit ihr sondern ich „rede“ nur und „erkläre“ auch reglementiere ich nicht oder strafe.(Außer bei Gefahr) Meine Frau ist konsequent u. ermahnt “lauter““. Lieber Hr. Nohr bin ich zu „lasch“ in der Erziehung bzw. kann ich so überhaupt erziehen (ohne schimpfen) Danke
Lieber Tristar, meine Vorrednerin hat schon sehr gut und richtig geantwortet. Ich werde die Worte hier nicht wiederholen, nur kurz zusammenfassen: Erklären ist sehr gut, damit die Kinder verstehen, warum etwas darf und warum nicht. Nur reden wird nicht genügen. Vielmehr muss das Reden des Öfteren mit Handlungen unterstrichen werden, wie z.B., dass der Gegenstand, mit dem geworfen wird, weggelegt wird usw.. Viele Grüße Sylvia
cube
Inkonsequent ist nicht das fehlen von Konsequenzen, sondern mal eine Konsequenz aufzeigen und durchsetzen, mal nicht oder immer wieder andere Konsequenzen ankündigen zur gleichen Sache. Den Erziehungsstil deines Bruders würde ich als autoritär bezeichnen und eine Form von Macht ausüben. Konsequenzen sollten logisch sein. Also zB an der Straße an der Hand gehen müssen, wenn Kind sonst wegläuft. Essen beenden, wenn damit nur noch geworfen/gematscht wird und so weiter. Die Konsequenz steht also im Zusammenhang zur "Tat". Dein Bruder straft willkürlich. Zumal er bei der Shampoo-Flasche auch einfach hätte sagen können "diese Dinge werden nicht geworfen, weil sie kaputt gehen" und sie ihm dann einfach wegnehmen. Du hingegen erklärst - sehr gut :-) Allerdings wirst du damit auf Dauer nicht bei allem Erfolg haben. Du wirst definitiv an den Punkt kommen, an dem du auch mal Grenzen setzten musst.Und eben eine Konsequenz aufzeigen - keine Strafe (Strafe heißt, sich willkürlich etwas ausdenken wie eben "dann spiele ich nicht mehr mit dir", "dann darfst du morgen kein Eis" etc). Beim Beispiel Shampoo-Flasche wäre das eben "wen du die Flasche nochmal wirfst, muss ich sie wegstellen/das Bad abschließen" (also den bisher freien Zugang einschränken) oder etwas in der Art, das in Zusammenhang damit steht. Man sollte immer einen Grund/Erklärung liefern können für ein Verbot/Einschränkung - aber nur mit Reden wirst du auf Dauer an Grenzen stoßen. Und evt. eben ein Kind haben, dass einfach nicht versteht, das manche Dinge nicht erlaubt/gewünscht sind. Wie eben zB die Ess-Situation: ab einem bestimmten Alter können Kinder sehr wohl einigermaßen manierlich essen. Und lernen, dass matschen, runterwerfen etc ein No-Go ist. Also gibt es einen Hinweis, das man so nicht möchte und wenn weiter gematscht wird, das Essen beendet wird, da Kind offenbar satt. Kinder brauchen solche Konsequenzen, da sie oft kognitiv einfach noch nicht in der Lage sind, nur die Erklärung zu verstehen. Zwischen Worte hören und auch verstehen und umsetzen, was dort gesagt wurde, ist nämlich ein Unterschied ;-)
Tristar
Liebe/lieber Cube, Vielen Dank für die fundierte Antwort. Woher hast du die Expertise? Arbeitest du mit Kindern? Alles gute
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