Mitglied inaktiv
Unser 3,5jährige Tochter bringt mich zum Wahnsinn. Ich komm mir vor als stünde ich vor der Wahl sie an die Wand zu knallen oder zu verschenken. Natürlich nicht wirklich. Aber ich kann einfach nicht mehr. Es ist absolut nichts mehr normal in unserem Leben. Wir versuchten wirklich alles in einem normal pädagogischen Rahmen zu halten. Liebe, Spielen, Fördern, Zuneigung. So wie wir unsere Eltern immer gerne gehabt hätte eben. Wir sind sehr ausgeglichene Persönlichkeiten mit viel Geduld. (gewesen?) Es sind absolute Wunschkinder und wir haben keine finanziellen oder familliären Probleme. Aber irgendwie wird ständig nur gefordert von den Kinder. Ich halte das nichtmehr aus. Vorallem frage ich mich immer wie wir so gewesen sind. Ich weis meine Mutter hatte mich immer dabei auf Arbeit, und ich schein ein Engelchen gewesen zu sein. Spielzeug hatte ich kaum und hab mich mit dem wenigen irgendwie beschäftigt. Und auch so Einzelkinder aus dem Bekanntenkreis sind viel unkomplizierter. Die sind ganz anders. Warum funktioniert das nicht mit 2. Wir haben sie doch so lieb. Gut ich war ein Einzelkind und unsere Tochter hat noch eine kleine Schwester. Aber wieso nur ist es so ein Desaster. Sie kommt Mittags vom Kindergarten schläft tagsüber nicht mehr. Dann ist phasenweise schon sehr kaputt. Und geht nur gegen die kleine Schwester. Dann heulen immer beide weil keiner zuerst drannkommt. Abends wenn ich beide wasche und dann gemütliches Abendessen mit der ganzen Familie angesagt ist nimmt das komplette Desaster seinen Höhepunkt. Allgemeines Geheule wer wie wo was hat. Dann steck ich alle ins Bett und die Große kommt einfach nicht zur Ruhe. Sie kommt mit allen Tricks. Will x verschiedene Sachen trinken, essen, erzählen kucken. Nach 30 min heulen und immer wieder aufstehen bricht sie dann irgendwie doch zusammen. Aber ich auch weil konsequent sein doch sehr viel Kraft braucht. Dazu muss ich erwähnen, dass wir noch nie nachgegeben haben. Immer ruhig erwähnen. Gemeinsam essen dann aufstehen, Zähne putzen, Bett gehen usw. Rituale eben. Den nächtlichen Forderungen haben wir auch noch nie nachgegen. Also müsste sie es doch langsam kapieren das es nichts bringt. Was sie am Tag (Kindergarten) erlebt hat versuchen wir tagsüber zu besprechen damit es besser verarbeitet wird. Ich bin auch Selbsständig und hab Abends noch viel zu erledigen und leider Keine Zeit auch noch stundenlang an ihrem Bett das Händchen zu halten. Ich dachte auch schon vielleicht verbringe ich tagsüber zuviel Zeit mit Ihnen aber sie sind halt noch so klein. Daher dachte ich sie brauchen mich schon noch eher und hab die Arbeit auf Vormittag und Abend verschoben. Aber ich bin nun wirklich am Ende. Ich mach und tu und es kommt nix liebes dabei rüber. Die Tips mit Geschichten von Wolkenboot bis sonstwas helfen leider auch nur bedingt. Mir ist letztens auch rausgerutscht, dass ich weglaufe wenn sie nicht wiklich mal aufhört zu heulen weil ich es nichtmehr aushalte. Wir hätten auch die Möglichkeit eines Kindermädchens die sie mögen und die ab und zu schon da war. Ich würde es gerne öfter nutzen aber ich habe den Kinder vorallem dem Kleineren gegenüber ein schechtes Gewissen. Die würde dann zwangsläufig mitbestraft. Aber ev. sieht sie es nun als Bestrafung weil ich das mit weglaufen gesagt habe. Aber dieses Platzheulen auf Knopfduck macht mich kaputt. Wir reagier auch nicht darauf, und erkläre ihr immer das sie nur was bekommt wenn sie normal mit uns spricht. Ist aber schon seit vielen Wochen erfolglos. Ganz schlimm sind auch immer die Wochenenden. Samstag ist immer geheule um den Papa. Der kümmert sich sehr viel um die Kinder und ist Sa. u. So. fast nur für die Kids da. Samstag läuft mit sehr viel geheule ab weil beide sehr eifersüchtig sind und ihn jeder alleine haben will. Da komm ich noch garnicht mehr vor. Sonnstag hat sich die Lage dann meist etwas angepasst aber am nächsten Wochenende geht das Ganze wieder von vorne los. Wir können uns nichtmal mehr um unsere Erledigungen geschweige denn Unterhaltungen. Wenn man ihnen ein Buch vorlesen wollen was Beide auch supergerne mögen. Artet es auch meist in Geschrei aus weil jeder das Buch halten will. Wir haben schon x-mal erklärt das Mama/Papa das Buch halten. Oft mussten wir schon aufhören weil jeder nurmehr geschriehen hat. Aber sie lernen irgendwie nichts dabei. WARUM?????? Früher durften die Kids ab und an mit und was altersgerechtes im TV anschaun. So 30 min. aber immer mit unseren Erklärungen. Nun sitzen wir sie auch manchmal alleine davor damit wir man ein bischen Ruhe haben. Oh Gott bin ich am Ende. Und nun labere ich auch noch Sie damit voll. Sorry weil ich so aufgebraucht und viel schreiben!!! Helene
Christiane Schuster
Hallo Helene Bitte verzweifeln Sie nicht! Wahrscheinlich sind Sie schon längst wieder ein Stückchen aus dem tiefen Loch herausgerutscht, nachdem Sie sich Ihren Frust von der Seele geschrieben haben! Dennoch empfehle ich Ihnen, Ihre BEIDEN Mädels auch 1-2 mal/Woche nachmittags und stundenweise von einem Babysitter, Verwandten... betreuen zu lassen, damit Sie auch mal regelmäßig für kurze Zeit nur an sich denken und auftanken können. Haben Sie schon mal daran gedacht, Ihre "Große" an einer Interessengruppe teilnehmen zu lassen? Die gemeinsame Freizeit werden Sie vorübegrehend noch straffer organisieren müssen, sodass Jede(r) genau weiß, was, wann auf ihn zukommt. So kann der Papa erst ganz allein mit der älteren Tochter Etwas spielen, während Sie die Jüngere betreuen und anschließend umgekehrt, bevor gemeinsam Etwas unternommen wird unter der Voraussetzung, dass sich alle Familienmitglieder um Frieden bemühen. Ist Das nicht der Fall, wird konsequent getrennt! Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, ich weiß, Du hast eigentlich Fr. Schuster um Rat gefragt, aber trotzdem möchte ich Dir antworten, weil mich Dein Beitrag so betroffen gemacht hat. Du denkst jetzt bestimmt, jetzt kommt die ganze Leier mit den Vorwürfen und so weiter- aber ich kann Dich gut verstehen! Ich vermute, Deine Kinder haben vielleicht einen ähnlichen Abstand im Alter, wie meine. Vielleicht sind haben Deine ja auch noch weniger Altersabstand. (Meine sind jetzt 6 und 4- sie haben 2 Jahre, 4 Monate Abstand...) Das erste, was ich Dir sagen möchte ist, laß den Kopf nicht hängen!!! (Ich weiß, das sagt sich so leicht..) Als unser Großer 3,5 Jahre alt war, dachte ich auch, ich dreh bald durch. Es war eine super-superanstrengende Zeit. Ich wußte manchmal nicht, wie wir das noch schaffen sollen. Und das, obwohl ich Erzieherin bin.... Unser Sohn war (und ist!!) extrem eifersüchtig, und alle unsere Tricks und Versuche, ihm zu helfen haben nur wenig direkte Wirkung gezeigt. Das einzige, was letztlich geholfen hat war: die Zeit... Mittlerweile geht es einfach etwas besser. Es wurde schon etwas besser, als die Kleine auch in den Kiga kam, weil er dann nicht mehr so eifersüchtig war, daß sie mit Mama zuhause bleiben "darf". (Sie dachte natürlich sie "muß" und hat auch rebelliert.) Jetzt ist er in der Schule und die Kleine im Kiga, jetzt ist es noch etwas besser.. Aber letztlich sind die beiden immer noch eifersüchtig und zanken sich oft wie die Kesselflicker! Aber sie können jetzt wenigstens auch genausogut prima miteinander spielen. Manchmal denke ich auch, sie zanken, wenn sie beide gerade unsere elterliche Zuwendung brauchen. (Ich bin natürlich auch wenig da, mein Mann und ich sind beide berufstätig. Aus finanziellen Gründen, nicht zum Luxus...) Ja, ich denke, die Zeit hilft Dir letztlich weiter. Und das Wissen, daß es auch anderen Eltern so ergeht. Auch wenn viele es vorneherum nicht gerne zugeben, hinter den Türen sieht es oft ganz anders aus. Ich finde, Du schreibst ziemlich reflektiert und bemüht. Und darum glaube ich auch nicht, daß Du/ Ihr selber schuld seid an Eurer Situation!! Laß Dir das auch nicht einreden. Natürlich macht man als Eltern Fehler, aber wenn die "grobe Richtung" stimmt, muß man manchmal einfach nur Geduld haben, und sich vor allem nicht mit anderen und der eigenen Kindheit vergleichen. (Darauf bin ich auch schon reingefallen....) Im Konkreten fällt mir nur ein, daß ich an Eurer Stelle versuchen würde, die beiden Kinder in Aktionen möglichst viel zu trennen. Du machst was mit dem einen, Dein Mann mit dem anderen. Man mag am Wochenende als Familie gerne gemeinsam etwas machen, aber es gibt einfach Phasen, da ist es besser, die Kinder zu trennen. Bei uns hilft das immer wieder mal. Konsequent scheint Ihr ja schon zu sein... Dann kommt jedes Kind auf seine Kosten, und sie müssen sich nicht um die Zuwendung streiten. Ich wünsche Dir ganz gute Nerven und viel Kraft! Es wird besser, wenn sie älter werden!! Liebe Grüße, Bonni
Mitglied inaktiv
Liebe Helene, ich kann Dir nur aus meiner eigenen - zugegeben geringen - Erfahrung raten (noch nicht einmal wirklich das). Also zuerst solltest Du das schlechte Gewissen ablegen. Wir machen alle Fehler. Ich habe auch zwei Kinder und vor gut 4 Wochen war es zum Auswachsen, die kleine war nur gereizt und eifersüchtig. Ich bin auch voll berufstätig, mache noch viel am Abend und muss öfter am WE auch weg. Also bin ich auch nicht immer die Ruhe selbst. Einmal ist mir rausgerutscht, dass ich beide mit einem Shcild um den Hals "Zu verschenken" an die Straße stelle. Ziemlich bescheuert von mir, gelle. Habe natürlich später in einem ruhigeren Moment erklärt, dass ich sowas nie machen würde, dass ich manchmal auch dummes Zeug rede und warum mir das passiert ist usw.... Also sie nehmen mir ab, dass ich sie nicht vor die Tür stelle. Das schreibe ich, damit Du siehst, nicht nur Dir rutschen solche Dummheiten raus. Ich kenne wohl auch solche Eifersuchtsszenen, aber längst nicht so schlimm wie Du, da haben wir wohl einfach mehr Glück gehabt. An Deiner Stelle würde ich aber auf jeden Fall den Babysitter mehr in Anspruch nehmen, wenn Du sagst, Ihr könntet das. Was nützt Deinen Töchtern eine völlig fertige mama, in deren Kopf noch die zu erledigende Arbeit kreist? Das sehe ich ziemlich pragmatisch. Lieber weniger Mama, aber dafür eine ausgeglichenere als "zuviel" Mama, die ungeduldig und erschöpft ist. Deswegen musst Du wahrhaftig kein schlechtes Gewissen haben und das lass Dir auch nicht einreden. Meine Kinder werden recht viel fremdbetreut (Kindergarten/Kita und Au Pair). Ich sehe das auch als Bereicherung. Ich könnte gar nicht so ausdauernd und abwechslungsreich mit ihnen spielen. Wichtig finde ich, dass die Betreuung stimmt (Kinder haben Vertrauen und Eltern auch) und das eine gewisse Regelmäßigkeit dabei ist. Ansonsten fällt mri nicht so viel ein. Außer vielleicht noch, dass Dein Mann mit einer Tochter alleine für ein paar Stunden was unternimmt, so dass jede den Papa mal exklusiv hat. Dann hast auch Du mal eine Tochter exklusiv. Ich genieße solche EInzelzeiten mit den Kindern unheimlich, leider haben wir nicht so oft Gelegenheit dazu. Wegen des Nachttheaters. Würde es die Situation vielleicht entspannen, wenn die Große ein bisschen später ins Bett darf? Viel Glück und KOpf hoch, es wird auf jeden Fall besser werden.
Mitglied inaktiv
Hallo Helene, wir hatten auch eine Weile großen Streß mit unserer Tochter. Genau wie Du schreibst, war sie auch nach dem Kiga ziemlich kaputt. Ca. ein halbes Jahr war es so anstrengend, dass es mir wirklich genauso ging wie Dir gerade. Bis ich sie dann wesentlich früher ins Bett gebracht habe. Seit sie nachts 12 Stunden schläft, haben wir das Problem gar nicht mehr!!!! Es ist viel leichter geworden! Probiere es doch einfach mal aus? Selbst wenn sie ständig nochmal aus dem Bett kommt, kannst Du die Zeit vielleicht mit einplanen, so dass sie dann trotzdem noch 12 Stunden schlafen kann. Bei uns hat es Wunder gewirkt! Viele Grüße Trine
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