Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

bin am verzweifeln....

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: bin am verzweifeln....

Mitglied inaktiv

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Guten Tag, Michelle (4) ist zz tagsüber sehr lieb, aber nachts kommt sie immer wegen kleinigkeiten, zb die decke ist verknittert oder sie will einen kuss vom papa,und wenn ich ihr sage, dass papa schläft und sie morgen wieder einen kuss von ihn bekommen kann, fängt sie an rumzubrüllen. wie soll ich daruaf reagieren? und dann noch folgendes, das ist mir diese woche schon 2 mal passiert, dass michelle morgens halb 7 aufwacht, dann spielt und mich schlafen lässt, und 8:00 uhr, kommt sie, sagt "mama, stehst du auf." und ich sage dann lass mich noch 2 minuten liegen, sodass ich erstmal richtig aufwachen kann, da fängt sie an mit rumbrüllen, mich extremst zu hauen und an den haaren zu ziehen, und sie zieht so fest, dass sie mir schon ein paar ausgerissen hat. ich halte sie dann an den händen fest, und sage "nein!", aber sie ist so aufgebracht, dass es mir den einfdruck macht, als würde sie das kalt lassen, dann lasse ich sie los und sie macht es wieder, und heute morgen war es so, dass ich zurückgezogen habe. aber das hat sie nur noch mehr angestachelt. als sie sich dann beruhigt hatte, ist sie ins KiZi und 2 minuten später kam sie, setzte sich mit zu mir und wir haben gekuschelt, ich hab sie dann ganz spontan an den haaren gezogen und sie kuckte mich ganz geschockt an und meinte "au!" ich sagte zu ihr, so, nun weitßte mal wie das ist, wenn man "grundlos" an den haaren gezogen wird und sie sagte dann dass sie das ncht wolte und nicht überlegt hat und das nicht mehr machen will, weil sie mich lieb hat. wie soll ich reagieren, wenn sie es wieder macht. danke schonmal, sandra


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Hallo Sandra Vermutlich wollte Ihre Tochter mit ihrem Verhalten (Haareziehen) Ihnen wirklich nicht weh tun, sondern hat sich "nur" abreagiert und -wie alle Kinder- spontan gehandelt. Da sie bereits 1 1/2 Std. ruhig gespielt hatte, konnte sie sich dann nicht mehr auf das Ruhig-Sein konzentrieren. Bitte verzweifeln Sie nicht länger. Stehen Sie "einfach" 15 Min. o.Ä. früher auf, sodass sich Ihre Tochter nicht länger als max. 1 Std. in ihrem Zimmer ruhig verhalten muß. Hat Ihre Tochter den Umzug evtl. noch nicht vollständig verarbeiten können, sodass sie besonders nachts, in ihren kurzen Wachphasen, die alle Kinder haben, sich (noch) nicht sicher orientieren kann in der neuen Umgebung? Zeigen Sie Verständnis und lassen Sie ein kleines Flur- oder Steckdosennachtlicht brennen, sowie die Türen angelehnt. Informieren Sie mitfühlend abends darüber, dass sie gerne abends und morgens vom Papa und von Ihnen einen oder auch 2 Küsschen bekommen kann, aber nicht nachts, da auch Mama und Papa dann schlafen müssen, damit sie gesund bleiben. Halten Sie sich mit ggf. erinnernden Worten konsequent an diese Aussage. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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Michelle geht übrigens zZ nicht in den KiGa, weil wir in ein anderes Bundesland gezogen sind und der neue KiGa-platz ab dem neuen Schuljahr verfügbar ist. lg sandra


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Hallo, Mir fällt zu der Morgensituation folgendes ein: Deine Tochter nimmt 1,5h Rücksicht auf dich, dann kommt sie (Hunger?) und du sagst zu ihr, Lass mich noch liegen. Sag doch mal "Guten Morgen, Michelle. Schön dich zu sehen. Ich stehe gern auf." Dann kannst du dich räkeln, strecken, Kniebeuge machen usw. Und sie wird dich nicht hauen. Deine Aktion mit "Gleiches mit Gleichem" vergelten wird sie nie im Leben verstehen geschweige denn etwas draus lernen. Im Gegenteil, du hast ziemlich kindisch gehandelt. Sie kam zum Kuscheln, nachdem sie dich nochmal in Ruhe gelassen hat. Ihr Kuschelt und mittendrin ziehst du sie an den Haaren. Und sie soll in dieser Situation verstehen, dass das die Rache für vorhin war. Rache dem Kind gegenüber ist ziemlich unangebracht. Du hast ihr damit gezeigt, dass an den Haaren ziehen ein Mittel ist um Botschaften zu übermitteln. Sie wollte dir damit auch mitteilen, dass sie enttäuscht ist, dass du nch liegen bleiben willst. Wie gesagt, sie hat 1,5h gewartet. Wenn sie dich mal wieder an den Haaren ziet, versuch zu sehen, welche Emotion sie dazu bewegt hat UND artikuliere ihr diese. Das ist sehr wichtig, denn so lernst du auf sie zu achten und dich nicht von "niederen" Gefühlen (wie Wut, Rache, Zorn...) zu Affekthandlungen verleiten zu lassen. Und sie lernt ihre Gefühle zu sehen, zulassen und artikulieren, so dass irgendann "Ersatzhandlungen" unnötig werden. Glechzeitig musst du aber auch deine Gefühle bei dir erkennen und zulassen und auch ihr gegenüber äußern. zB wenn sie dir an den Haaren zieht und du wütend wirst, schau dahinter was dich wütend macht. Ganz oft sind es nänmlich Wünsche/Bedürfnisse usw an denen dein Kind nichts ändern kann, aber das Nichterfüllen ausbaden muss (das Kind wird zum Ventil für die Mutter). Also, wenn du dich beispielsweise eigentlich ärgerst, weil du auch mal wieder morgens ohne Kind langsam aufwachen, ins Bad gehen und genüsslich duschen willst, dann alleine in Ruhe Frühstücken, wird es Zeit, dass die Kleine zB mal wieder mit Papa aufsteht oder mal auswärts schläft. Aber du kannst diese "verschütteten" Bedürfnisse nicht durch Haareziehen oder Schimpfen an deinen Kind auslassen. Ich bin mir fast sicher, wenn du ihr sagst, dass du aufstehst, wird sie dich nicht mehr an den Haaren ziehen. Oder frag sie doch, ob sie mal kurz kuscheln kommt... Hast du ihr mal gesagt, wie du dich freust, dass du so lange schlafen kannst. Wie sehr dir das gut tut? Ich hoffe du hast so in etwa verstanden, was ich von dir sagen will. Suse


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