Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Beschimpfungen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Beschimpfungen

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, unsere Tochter (5) beschimpft uns jeden Tag mit bösen Worten (blöde Mama, Zicke, Petze ect. ) Versuche, ihr zu erklären, dass wir das nicht möchten, haben nichts gebracht. Ignorieren hilft auch nicht. Es fängt schon morgens beim Aufstehen an. Wenn ich vor der Tochter aufstehe (und sie liegt meistens gegen Morgen im Elternbett), schreit sie, dass ich blöd bin, weil ich sie alleine gelassen habe. Wenn wir alle angezogen sind und sie nicht, schreit sie, wir seien blöd. Wenn sie am Tisch nach einem Glas Wasser verlangt, sage ich manchmal, sie kann es sich selbst einschenken, weil sie schon gross ist und das auch im Kindergarten macht, dann schreit sie wiederum, dass ich eine Zicke sei. Wie sollen wir damit umgehen und wo liegt das Problem? Im voraus danke für Ihre Hilfe


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Hallo Ratsuchende Bitte berücksichtigen Sie, dass Ihre Tochter während beschriebener Beschimpfungen genauso unzufrieden ist wie Sie. Es fällt ihr vermutlich schwer, sich rasch von einer Situation (mit Mama im Bett o.Ä. )auf die Nächste (ohne Mama) umzustellen, sodass sie Ihre umgehende und auch HELFENDE Aufmerksamkeit geradezu einfordert. Reagieren Sie stets so gelassen wie möglich. Fragen Sie Ihre Tochter zunächst einmal, warum Sie denn blöd, zickig o.Ä. sind. Weisen Sie dann darauf hin, dass blöde Mamas krank sind und nicht helfen, nicht kuscheln, kein Frühstück machen können usw. Kranke Menschen liegen auch nur alleine im Bett, sodass Ihre Tochter im eigenen Bett schlafen muß und auch konsequent dorthin zurückgeschickt wird, wenn sie weiterhin so schimpft. Lassen Sie Ihre Tochter auch weiterhin bitte soviel wie möglich selber erledigen und loben Sie ihr Können, ihre Selbstständigkeit, Hilfsbereitschaft,... immer wieder einmal. Schreit sie unzufrieden und Sie beschimpfend, erwidern Sie bitte ganz ruhig, dass Sie gerne z.B. zufrieden und mit Genuß weiter essen möchten und dass Ihre Tochter aber auch genauso gerne in ihrem Zimmer weiterschreien darf, wenn sie schreien möchte. Ohne die erwartete Reaktion, dass Sie schimpfen, wird Ihre Tochter bald das Interesse am Schreien und Beschimpfen verloren haben. Liebe Grüße und: bis bald?


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