Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, im Juni bin ich nach meiner fünfjährigen Elternzeit für meine Zwillinge wieder in meinen alten Beruf zurückgekehrt. Mein Arbeitgeber ist mir dabei sehr entgegen gekommen. Ich habe eine Stelle in einem unserer Außenbezirke bekomme, somit arbeite ich näher an meinem Wohnort. Ebenso konnte ich mit der Mindestwochenstundenzahl, die mein Arbeitgeber für Teilzeitkräfte anbietet meinen Dienst wieder beginnen, so daß ich jetzt mit 10 Wochenstunden, verteilt auf zwei Arbeitstage in der Woche beschäftigt werde. Meine Zwillinge (5 1/2) bleiben an diesen beiden Tagen ganztags in der Kita. Sie gehen eigentlich gerne dorthin, wobei unser Sohn schon immer am Liebsten bei Mama und Papa geblieben ist. Unsere Tochter kann da etwas besser loslassen. Bevor ich wieder zu arbeiten begonnen habe, sind meine Kinder bereits häufiger über Mittag geblieben, allerdings nur bis 14.30 Uhr, statt bis 16.30 Uhr. Ich wollte die Beiden damit schon frühzeitig darauf vorbereiten, daß ich irgendwann wieder in meinen Beruf zurückkehren werde. Somit lasse ich meine Zwillinge jetzt immer an den beiden Tagen, an denen ich arbeiten muß immer ganztags in der Kita, ebenso an einem weitern Tag, damit ich meine Haushalt in Ordnung bringen kann. An den anderen beiden Tagen, sowie an den Wochenenden versuchen wir immer sehr viel Zeit mit unseren Kindern zu verbringen. Wie sie vielleicht aus früheren Postings von mir wissen, ist unser Sohn eher das sensibelere Kind. Nun macht er jedes Mal, wenn er länger in der Kita bleiben muß Theater. Er meckert herum und ist traurig, daß er länger im Kindergarten bleiben muß. Dies führt dazu, daß ich permanent ein schlechtes Gewissen habe. Mein Mann und ich haben schon häufiger versucht, unseren Kindern zu erklären, daß wir sie nicht länger in der Kita lassen, weil wir sie loswerden wollen. Aber das nutzt alles nichts. An jedem langen Kindergartentag ist es das selbe Problem. Mich macht das inzwischen richtig fertig. Ich habe meinen Kindern gegenüber ständig ein schlechtes Gewissen, so daß ich oft denke, daß ich mit Antritt meiner Stelle viel zu sehr an mich selber, anstatt meine Kinder gedacht habe. Im Grunde genommen kann ich sagen, daß mir mein Job Spaß macht und mich ausgleicht. Aber dadurch, daß ich speziell bei meinem Sohn das Gefühl habe, daß es ihn belastet, geht es mir auch nicht gut. Mir fällt sowieso im Moment extrem auf, daß unser Sohn gerne mal rebelliert, auch in alltäglichen Situationen. Gestern wurde mir dann zum ersten Mal von meiner Tochter vorgeworfen, daß sie ständig länger in der Kita bleiben muß. Seitdem ist es mit meiner Fassung völlig vorbei. Mir geht es extrem schlecht und ich komme mir sehr egoistisch vor. Ich habe auch schon überlegt, ob das Nachmittagsangebot der Kita für meine Kinder nicht interessant genug ist. So etwas habe ich von meine Kindern auch schon einmal gehört. Zugegen muß ich auch, daß meine Kinder es nicht anders gewohnt sind, als daß ich immer für sie da bin. In den letzten 5 Jahren habe ich mich hauptsächlich um sie gekümmert. Natürlich sind sie auch von den Großeltern oder Paten betreut worden, wenn ich Termine hatte. Zur Zeit bin ich wirklich hin- und hergerissen. Einesteils denke ich, daß mir meine Arbeit und der Kontakt zu den Kollegen wichtig ist. Auf der anderen Seite habe ich schreckliche Schuldgefühle. Im nächsten Jahr, wenn sie in die Schule gehen, müssen die Beiden für die OGS angemeldet werden und somit täglich länger in der Grundschule beliben. Das wird sicherlich auch wieder sehr schwierig werden. Ich habe immer gedacht, daß ich meinen Kinder Zeit geben muß und sie sich an die neue Situation gewöhnen müssen, aber langsam glaube ich daran nicht mehr und habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, mich wieder beurlauben zu lassen. Vielleicht haben Sie einen guten Rat für mich?! Vielen Dank vorab dafür!!! LG von Mama und ihren Mausmäusen
Christiane Schuster
Hallo Mamasmausmäuse Bitte weisen Sie die Beiden auf die vielen Vorteile hin, die Ihre Berufstätigkeit mit sich bringt und auf die Nachteile, wenn Sie nicht berufstätig wären. Schlagen Sie vor, den gemeinsamen freien Nachmittag auch gemeinsam zu planen, wobei die Kinder die Bestimmer sein dürfen, wenn sie sich nicht gerade etwas Unmögliches ausdenken. Ebenso hat der Verbleib in der Kita einige Vorteile, da dort viel mehr Spielzeug ist als zu Hause und auch immer Freunde zum Mitspielen gefunden werden können. Im Hinblick auf die Schule ist es eine gute Übung, da dort (hoffentlich) auch Hausaufgaben gemacht werden können und immer Jemand da ist, der helfen kann. Da Sie sich außer an diesen 3 Nachmittagen sehr viel Zeit für die Kinder nehmen, reden Sie sich bitte kein schlechtes Gewissen ein. Gehen Sie -wenn es überhaupt möglich ist -erst nach 2-5 weiteren Jahren in die Berufstätigkeit zurück, werden Sie vermutlich nicht mehr in dem Beruf arbeiten können, der Ihnen jetzt zur Ausgeglichenheit verhilft. Liebe Grüße und: bis bald?
Ähnliche Fragen
Sehr geehrte Frau Schuster, bedingt durch einen neuen, ganztätigen Arbeitsplatz hatten meine beiden Kinder (2,5) und 5 Jahre)seit 1 Monat viel zu verarbeiten. Abends wollte sie daher nicht ins Bett->Gebrüll, morgens kamen sie nicht raus->Gebrüll. Nun hat mein Mann gemeint, daß wir härter durchgreifen müssen und sie früher in ihre eigenen Betten s ...
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen