Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Belohnungssystem ab welchem alter?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Belohnungssystem ab welchem alter?

Mitglied inaktiv

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Es geht hier um meine Nichte die recht auffällig ist! Mal hat sie tolle Tage da klappt alles super und dann gibt es halt Tage an denen man sie "verwursten" könnte! Es gibt leider andere Kinder die echt Angst vor ihr haben! Sie hört dann absolut auf nichts sie ist nun 3 Jahre und 5 Monate alt, Aufräumen (gemeinsam) möchte sie auch nie sie nimmt sich etwas zum Spielen schüttet es aus und nimmt sich sofort das nächste! Also spielen ist anscheinend für sie das unordentlich machen!!! Extrem ist dann noch das sie Schimpfwörter benutzt(du bist Blöd usw.) Meine Schwester weiß auch nicht mehr weiter nun dachte ich an ein Belohnungssytem Plakat mit 2 Symbolen (lachendes gesicht und Regenwolke oder trauriges gesicht) Für jeden Wochentag gibt es abends ein Symbol bei 4-5 positiven Symbol gibt es am Sonntag was tolles als Belohnung! Wenn sie mal wieder neben der Spur läuft kann man sie ja immer auf das Plakat hinweisen und somit positives verhalten fördern! Oder? Ist sie kognitiv schon in der Lage den Sachinhalt zu verarbeiten? Oder ab welchem alter kann man es anwenden!


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Hallo Ratsuchende Das Spielen wird Ihre Nichte nie richtig gelernt haben, sodass ich Ihnen rate, sie öfter mal zu einem KONKRETEN und GEMEINSAMEN Spiel anzuregen und zusätzlich ihr Können, ihre Hilfsbereitschaft, ihre positiven Eigenschaften lobend hervorzuheben. Aus dem gemeinsamen Aufräumen lässt sich leicht ein Wettspiel machen: wer zuerst die Autos in die Kiste, die Bücher ins Regal, die Puppensachen in die Puppenküche gebracht hat -Jede(r) übernimmt Eine dieser Aufgaben- darf sich das anschließende Hörspiel, den Nachtisch o.Ä. aussuchen. Kleinkinder haben eine ganz andere Vorstellung von Ordnung als wir Erwachsene.- Von diesem Belohnungssystem halte ich bei Kleinkindern überhaupt nichts und zweifle selbst bei älteren Kindern (ab ca.8 Jahren) an einer positiven Verhaltensänderung. Meiner Ansicht nach sollte ein Kind aus Einsicht lernen und nicht, weil es für positives Verhalten eine sachliche Belohnung erhält, was eigentlich einer Erpressung gleichzusetzen ist.- Auch, wenn ich ganz genau weiß, dass eine "Erpressung" sich nicht IMMER vermeiden läßt, sollte sie nicht als Erziehungsmaßnahme angewendet werden -selbst, wenn manche Erziehungskonzepte diese Art zu erziehen geradezu empfehlen.- Nachdenkliche Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich finde, so ein Belohnungssystem in diesem Alter noch zu früh, mal abgesehen davon, dass ich solche Systeme ohnehin fragwürdig finde, denn alleine die Eltern entscheiden, was i.O. ist und was nicht und das kann aus subjektiver Kindersicht den Frust noch erhöhen. Und bis zum nächsten Sonntag etwas "ansparen" ist auch für meine clevere fast 5-Jährige eine Herausforderung. Freunde von uns hatten so ein System für ihre schulpflichtige Tochter. von der Wertung hing ab, ob sie sonntags eine bestimmte Sendung ansehen durfte - das wirkte überhaupt nicht und das war ihr schnurz und ich glaube, sie haben dieses System wieder aufgegeben. Es mag vielleicht funktionieren, wenn es um eine ganz konkrete Sache geht und nicht "Wohlverhalten" im allgemeinen. Also vielleicht, wenn es darum geht, die Jacke immer an die Garderobe zu hängen und nicht hinzuwerfen o.ä Ich würde eher direkt reagieren. Wenn sie so viele Spielsachen hat, dass sie sie alle auskippen kann, würde ich einfach mal einzelne Sachen aus dem Blickfeld räumen, vielleicht sind es einfach zu viele und sie kann sich nicht entscheiden? Wenn sie Schimpfworte benutzt würde ich sofort sagen, dass mich das stört und ich das nicht will. Aufräumen in diesem Alter klappt nach meiner Erfahrung auch nur gemeinsam mit konkreter Anweisung (ist bei meinen beiden Kidnern heute noch so). Also: Ich räume jetzt die Eisenbahn weg, räum Du bitte die Legosteine in diese Kiste (je kleiner, desto konkreter und detaillierter) und das ganze kann man noch ein bisschen beschleunigen mit der Aussicht auf was schönes danach - bei mir meist die Geschichte, die ich dann vorlese. Wenn sie mit den Sachen nicht spielt, dann einfach mal MITspielen. Ich finde das Verhalten nicht ungewöhnlich für dieses Alter. Ihr müsst einfach darauf eingehen und zwar in der Situation und sofort. So zumindest meine Erfahrung. Gruß Tina


Mitglied inaktiv

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Danke für die Hilfe das mit dem Wettspiel wer zu erst fertig ist klingt gut und das mit dem Spielen nicht lernen vermute ich auch mal, da sie sowieso viel zu viel Spielzeug hat und wahrscheinlich aufgrund dessen schon überfordert ist!


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